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Hinterfotzing

Rauhnächte und ihre Geister

Über die Zeit von Heiligabend bis zum Dreikönigstag

Zwölf Nächte zählen sie, die Rauhnächte, sie beginnen an Heiligabend und enden mit der Nacht vom Dreikönigstag. Es sind schaurige Nächte, in denen die wilde Jagd umgeht, die nächtliche Jagd, das Nochtg'joad. Mit allerlei Schutzmaßnahmen wusste man von Alters her, wie dem Treiben beizukommen sei. Räuchern ist ein sehr probates Mittel. Deshalb werden in der letzten Rauhnacht die Häuser ausgeräuchert, und zwar bis in die letzten Winkel, das nur ja kein böser Geist in seinem Versteck bleiben kann. Die katholische Kirche konnte gar nicht anders, als diese absolut heidnische Häuserweihe in ihre Rituale aufzunehmen und die Menschen dachten sich, dass Weihrauch die Wirkung nicht verschlechtern könne. Dann schrieb man die Buchstaben C M B auf die Türen, was für Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus) steht, ergänzt durch die Jahreszahl und (ganz wichtig) drei Kreuzen, zwei zwischen den Buchstaben, das dritte über dem M.

Caspar, Melchior und Balthasar

Im Volksmund wird CMB oft als Caspar, Melchior und Balthasar interpretiert. Also jene heiligen drei Könige, die sich auf den Weg nach Bethlehem machten, um dem neuen König zu huldigen. Ein Asiat, ein Afrikaner und ein Europäer, so werden die drei klassisch dargestellt und vielerorts flammt Empörung über die Darstellung des Afrikaners auf. Man muss aber auch bedenken, dass die Schöpfer der Krippenfiguren in der Regel weder einen Asiaten, noch einen Afrikaner zu Gesicht bekamen. Die drei waren wohl keine Könige, höchstens Gelehrte, wenn es sie überhaupt gab. Aber diese drei Figuren stehen sinnbildlich für die damals bekannten Erdteile, heute müssten es fünf oder gar sechs sein, nimmt man die Antarktis dazu. Und natürlich waren es ausnahmslos Männer, ist ja immerhin die katholische Kirche, da sucht man Frauen an führender Stelle auch heute vergeblich, damals schon gar, da gab es ja noch keine katholische Kirche. In Bethlehem kam ein kleiner Jude zur Welt, also falls sich das so zugetragen hat mit Bethlehem. Immerhin mussten Josef und Maria auch nur wegen der Geschichte mit David dorthin wandern und dann in einem Stall übernachten, weil der Zimmerermeister Josef sich kein Gasthaus leisten konnte. Also ihr seht schon, da muss man verdammt viele Augen zudrücken, damit die Geschichte ihre Glaubwürdigkeit behält. Über die Notwendigkeit des Heiligen Geistes für die Zeugung wollen wir jetzt gar nicht weiter spekulieren. Das ist ja das schöne am Glauben, dass man nur an das glauben kann, was es nicht gibt. Hat ja wenig Sinn an existente Dinge zu glauben. Kein Mensch würde sagen, "Ich glaube, dass es die Donau gibt", man würde ihn oder sie für verrückt erklären. Ein bisschen leichter ist es schon bei Geistern, deren Existenz kannst du nicht beweisen, aber die Tatsache, dass selbst die katholische Kirche mit viel Rauch und Brimborium Geister aus Häusern vertreibt, zeigt, wie sehr sie an real existierende Geister glaubt.

Nicht fassbar Existentes

Aber nicht alles, was man nicht fassen kann existiert deshalb nicht. Einen Geist kann ich nicht fassen. Existiert er deshalb nicht? Oder nehmen wir das Gute (ich hätte auch das Böse nehmen können), das Gute gibt es und man sieht es vielerorts. Menschen, die gutes tun, die ihre Zeit dafür aufwenden, Flüchtlinge aus dem Mittelmeer zu retten, die gibt es nachweislich, über die wird in den Medien berichtet und damit auch über das Gute, das sie tun. Aber fassbar ist es trotzdem nicht. Man kann Gutes nicht in ein Regal stellen, wie einen Pokal. Gutes gibt es halt. Und manche, die Gutes tun, werden als guter Geist bezeichnet. Aber wer würde einen guten Geist vertreiben. Mit Weihrauch und Brimborium vertreiben wir böse Geister, zumindest hoffen wir das. Aber sehen die Geister das auch so? Kann es sein, dass sich auch gute Geister eine Rauchvergiftung einfangen? Natürlich nicht, davon gehen wir aus, ja müssen wir ausgehen. Daran glauben wir. Gute Geister sind Raucher, die freuen sich über den Rauch. Praktisch der Marlboro-Man der Geisterwelt. Je mehr Rauch umso mehr böse Geister werden vertrieben und umso zufriedener sind die guten, die Kettenrauchergeister. Dann noch etwas Weihwasser verspritzt und du bist in der entbösten Wohnung nur mehr von guten Geistern umgeben. So zumindest ist der Plan einer Häuserweihe in der letzten Rauhnacht.

Rauhnudl raus

Und zum Beweis, dass die bösen Geister draußen sind, kommen die Rauhnudlbettler und fordern mit dem Spruch "Heit is d'Rauhnacht! Wer hat's au'bracht? An oid's Wei is über d'Stiagn owe 'krocha, hat se Bidl und Boandl o'brocha. Rauhnudl raus, Rauhnudl raus! Oder i stich enk a Loch ins Haus." So sehen sie also aus, die vertriebenen bösen Geister und warum wollen sie ein Loch ins Haus stechen? Ja freilich, um wieder hinein zu können. So aber irren sie hungrig umher und hoffen einerseits auf eine Rauhnudl, die in der Regel dem Euro sehr ähnlich sieht oder die Gelegenheit, ein Loch zu stechen, um wieder hinein zu können. Letzteres ist jedoch meines Wissens bisher nie passiert. Deshalb stelle ich mir schon die Frage, woher denn die bösen Geister immer wieder kommen, denn nächstes Jahr werden wir sie wieder vertreiben müssen. Entstehen sie gar in uns? Ist jeder Zwist die Geburtsstunde eines bösen Geistes? Ja, wer weiß das schon. Geben muss es sie jedenfalls, denn sonst könnte sie die katholische Kirche nicht austreiben.

Nachdenken statt Querdenken

Über die Vernichtung des echten Querdenkens

Ja, früher war es ein Lob, wenn man als Querdenker bezeichnet wurde. Als einer, der über den Mainstream hinaus denkt, andere Denkansätze sucht und so andere und vielleicht bessere Wege entdeckt. Querdenken als besondere Denkdisziplin. Aber es ist genau wie mit "wir sind das Volk", das einst die Mauer zu Fall brachte, weil ein Volk sich nicht länger schikanieren und einsperren lassen wollte, auch das wird skandalös missbraucht. Sie sollten sich in Grund und Boden schämen, all jene, die den Ruf nach Freiheit hinaus plärren, um ihre verquere Einstellung zu allem zum Ausdruck bringen, was ihnen gerade nicht passt. Sei es das Impfen, seien es die Einschränkungen oder aber die Angst vor Einwanderung. Dabei führen sie sich auf, wie einst die mit den braunen Hemden. Sie nennen sich Querdenker, dabei sollten sie einfach mal nachdenken. Es mag ja durchaus sein, dass einige Maßnahmen sich im Nachhinein als Unsinn herausstellten. Aber weiß man's vorher? Immerhin haben jene, welche die Maßnahmen verordneten, mit Sicherheit vorher nachgedacht, was man denen, die solche Maßnahmen kritisieren nicht unbedingt unterstellen kann. Zum Kritisieren muss ich nicht viel nachdenken, da reicht es, dass mir das Resultat des Nachdenkens anderer nicht passt. Wenn es wenigstens konstruktive Kritik wäre.

Während Tausende sich ohne zu Denken selber als Querdenker bezeichnen und dann auch noch den einstigen Freiheitsruf für ihre abstrusen Verschwörungstheorien missbrauchen, schließlich irrwitzigen Aktionen gegen den Staat agieren, der auch und sogar sie beschützen will, spätestens dann wird es auch mal Zeit, darauf hinzuweisen, dass die deutliche Mehrheit der Bundesbürger mit den Maßnahmen einverstanden ist. Einverstanden heißt nicht unbedingt, dass es ihnen gefällt. Wer aber beim Thema Impfen der Meinung ist, dass es besser gewesen wäre, niemand hätte sich impfen lassen, der oder die muss von der Realität schon weit entfernt sein. Ob man nun Impfen mag oder nicht, es hilft. Freilich, der Erde wäre es vermutlich schon lieber, wenn sie sich von ein paar Milliarden Menschen befreien könnte. Aber als Mensch sieht man das halt anders. Als Verquerdenker scheinbar nicht. Vermutlich sollten die Denker mehr zu Wort kommen, als diese Verquerdenker. Aber wer am lautesten schreit, wird am lautesten wahrgenommen, ob er und sie nun Recht haben oder Unrecht, so ist das nun mal.

Wenn es aber so weit ist, dass Verquerdenker den Denkern mit Steinen und mehr drohen, dann ist das Maß voll und ich fordere als Denker den Staat auf, mich und damit die Mehrheit der Bürger vor dieser verdummten Brut zu schützen. Wenn einige wenige meinen, sie müssten die Bevölkerung radikalisieren, dann muss man dem mit allen dafür erforderlichen Maßnahmen Einhalt gebieten und die Unruhestifter zur Verantwortung ziehen, dafür haben wir unsere Gesetze. Sie geben dem Staat die Macht, uns vor diesem Mob zu schützen. Es darf auf keinen Fall hingenommen werden, wenn eine radikalisierte Gruppe von Idioten an den Grundpfeilern unserer Demokratie rüttelt. Wir alle sind das Volk!

Woanders

Der ideale Ort zur Lösung der Klimafrage

Hinterfotzing ist eine Bastion des Grünen, aber nicht der Grünen. Wald und Wiesen prägen das Landschaftsbild, alles grün und wenn der Mais wächst, dann sind auch die Äcker grün, denn der Mais ist auch ein prägendes Element der Hinterfotzinger Ergrünung. Aber das Grün sieht oft nur grün aus, ohne es zu sein, denn grün ist nicht Grün. Wenn du zum Beispiel den Mais mit Glyphosat spritzt, dann wird ihm kurzfristig schlecht, aber dann grünt er wieder. Dem Rest der Glyphosatempfänger bleibt schlecht, egal ob Mikroorganismus, Käfer oder sogenanntes Unkraut. Und das Glyphosat kann man mittlerweile in der hintersten Waldlichtung nachweisen, weil der Wind ein Böser ist und das Gift nicht nur auf das benachbarte Biofeld weht, sondern auch in die letzten Winkel. Wo gehobelt wird, da fallen Späne, wird der Roundup-Spritzer sagen, da kann man halt nix machen. Freilich kann man nix machen, wenn man das Spritzen nicht lassen kann und das Spritzen kann man nicht lassen, weil man sonst keinen Mais hat und wenn man keinen Mais hat bekommt man keinen Zuschuss. Insofern wäre es schon deutlich intelligenter, wenn man einen Zuschuss für das Nichtspritzen zahlen würde. Überhaupt für das Nichtvergiften und nicht Errosion begünstigen und nicht Monokulturen und nicht Erdausbeuten an allen Ecken und Enden. Und genau deshalb gibt es in Hinterfotzing keine Grünen nicht, weil nämlich die ganze Misere alternativlos ist. Und die Grünen würden das Gegenteil behaupten und dann wäre der Mais weg und der Maiszuschuss. Und Landwirtschaft ohne Zuschuss (man nennt es da Förderung und das klingt gleich nicht so nach Hartz 4), die Landwirtschaft muss ja gefördert werden. Aber interessant ist das schon, dass sie früher nicht gefördert werden musste, als die Höfe noch klein und zahlreich wurden. Man hat die Bauern da ganz schön hinters Licht geführt, als sie meinten, dass es mit dem Wachsen viel besser würde. Außerdem müssen sie jetzt auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten. Und trotzdem würden nur die Allerwenigsten die Grünen wählen, denn die spinnen. Spinnen ist also auch nur eine Frage des Blickwinkels.

Nehmen wir das benachbarte Geröllheim. Da sollen Windräder auf einen mächtigen Bergrücken. Windräder machen Strom und es gibt wirklich sehr wenige Menschen, die keinen Strom brauchen. Kaum zu glauben, welchen Siegeszug dieser Strom innerhalb von weniger als 70 Jahren hingelegt hat. Von gar nicht da bis unverzichtbar. Und jetzt hat sich in Geröllheim mächtiger Widerstand gegen die Windräder geregt. Man kennt ja die Argumente, allen voran der Infraschall, der nun leider nachweislich gar nicht so stark auftritt, wie man das hinausgewarnt hat. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass die Windradgegner auch Impfgegner sind, denn du brauchst schon ein gerütteltes Maß an Argumentationsresistenz, dass du so einen Fundamentalwiderstand aufrecht erhalten kannst. Wenn dann so ein Windradgegner Stromverbraucher ist, dann wird es pathologisch. Stimmt aber nicht ganz, denn selbstverständlich sind Windradgegner keine Windradgegner, sie sind nur Windradbeiunsgegner. So wie die Stromtrassengegner keine Stromtrassengegner sind sonder lediglich Stromtrassenbeiunsgegner. Darum ist es völlig unverständlich, warum man Windräder nicht einfach woanders baut, ebenso Stromtrassen und Bahntrassen. Das Zauberwort heißt "woanders", warum ist da noch keiner drauf gekommen. Denn keiner hat was dagegen, wenn es woanders gemacht wird. Deshalb sollte man zunächst eine Woanders-Kommission gründen, in der alle ein Mitsprache- und Stimmrecht haben, die für Standorte woanders sind. Diese Kommission bekäme zur Aufgabe ausreichend Standorte woanders zu finden, wo Windräder gebaut werden sollen und Strom- und Bahntrassen und schon wäre das Problem gelöst. Denn ohne Windräder müssen wir uns den Strom woanders kaufen und das würde Temelin freuen und die Franzmänner und ohne Bahntrassen müllen wir das Inntal weiterhin mit Blechlawinen zu und muten den Inntaler den Verkehr zu, den wir auf der Schiene nicht haben wollen.

Immerhin sind wir in der glücklichen Lage, gegen Windräder, Strom- und Bahntrassen protestieren zu können, denn das bedeutet ja, dass das alles gebaut würde. Die Energiewende also gemacht werden könnte und die Verkehrswende. Dass die Klimaerwärmung gestoppt werden könnte, denn die kommt nicht woanders.

 

Advent, Advent

Kein dritter und vierter Advent in der Pfarrei Wegscheid

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann ... STOPP! Wer ein drittes und viertel Lichtlein anzünden will, muss es erst mal haben. Und wer meint, dass er schon am ersten Advent mit allen vier Kerzen auf dem Adventskranz prahlen muss, der riskiert natürlich viel. Denn so eine Adventskerze kostet je nach Größe durchaus ein ansehnliches Sümmchen, also sagen wir mal 4 € pro Kerze, wenn es eine richtig große ist. Und es waren richtig große, mit denen die Pfarrei Wegscheid den Advent beleuchten wollte. Wer sich eine ungefähre Vorstellung der Größe machen will, werfe einen Blick auf den adventlich beleuchteten Pfarrhof. So in etwa muss man sich das vorstellen. Aber dann kam der böse Wolf und schnappte sich zwei Adventskranzkerzen. Wer sonst macht den so was?

Nun, der Wolf schon, der kennt da keine Skrupel. Immerhin steht er wieder auf der Abschussliste, das freut ihn nicht besonders. Vielleicht ist das aber auch ein Racheakt, immerhin sorgten während der Sommermonate lustige Kätzchen für etwas Stimmung in der Kirche, aber das gefiel dem Klerus eher überhaupt nicht. Sie mussten weichen, Katzen sind nicht katholisch und werden es auch nicht, basta. Na ja, wenn man bedenkt, wie die Menschen mit den Tieren umgehen und täglich auf Teufel komm raus Arten ausrotten, da kann es schon mal sein, dass der Teufel in Gestalt eines Isegrim zur Revanche läutet. Dann sind sie weg, die Kerzen.

Könnte aber auch sein, dass jemand diese Kerzen dringend brauchte, also dringender als der Adventskranz, weil kalt oder dunkel oder nass, da gäbe es viele Gründe. Vielleicht brennen diese Kerzen jetzt in einer einsamen Kammer und spenden ein bisschen Licht und ein wenig Wärme. Wer weiß? Jedenfalls scheinen die Kerzen einem anderen, als dem zugedachten Zweck zugeführt worden zu sein. Trotzdem war heute der dritte Advent und auch der vierte wird kommen und dann werden weitere heidnische Bräuche in der Kirche Einzug halten, wie zum Beispiel ein Lichterbaum. Den hatten sie damals in Bethlehem vermutlich ebenso wenig wie einen Adventskranz und die Rauhnächte, die eilfertig von der katholischen Kirche übernommen wurden. Falls das mit Bethlehem und der Wanderung durch den Dornwald stimmt und dem höchst fragilen Verwandtschaftskonstrukt zum König David. Mei, deswegen heißt es ja glauben, weil an etwas, das es gibt, brauchst du nicht glauben.

Trotzdem glaube ich, dass die Kerzen nicht mehr auftauchen. Daran kann ich glauben. Denn da es diese Kerzen nicht mehr gibt, ist mein Glaube berechtigt. Freilich, der Optimist würde daran glauben, dass sie wieder auftauchen. Aber der Optimist glaubt auch daran, dass die Menschen ausschließlich gut sind. Kann man schon tun, ist aber gefährlich und kann weitere Kerzen ihr Dasein kosten.

Streuen oder Nichtstreuen

Über die Kostspieligkeit des Winterdienstes

Ja, liebe Fangemeinde von Hinterfotzing, jetzt musstet ihr schon lange warten, dabei ist so viel passiert, also sogar außerhalb von Corona. Aber lassen wir dieses Thema, es wird ausführlich genug in den Medien behandelt. Wenden wir uns lieber dem Zustand der winterlichen Straße von Hinterfotzing zu. Als ich jung war, da war Winter garantiert und unsere Straße wurde nicht geräumt. Also schneepflugfrei Zone. Das wussten wir zu schätzen, denn Schnee ist ja durchaus nutzbar. Eisstockschießen war da so eine Nutzbarkeit. Eigentlich war es ja eher Schneestockschießen, weil Eis war nicht so einfach zu bekommen. Aber wir waren erfinderisch, holten mit Wannen Wasser von einem nahen Grand und bespritzten die Straße. Das war zwar aufwändig, aber der Erfolg stellte sich ein und schon bald hatten wir eine zwar nicht spiegelglatte aber recht passable Eisfläche. Am Ende der Straße wohnte eine ziemlich alte Frau. Nun ja, mit diesem Begriff muss ich mittlerweile vorsichtiger sein, weil die ziemlich alte Frau vermutlich nur ein wenig älter war, als ich das heute für mich attestieren muss. Jedenfalls war die ziemlich alte Frau ziemlich ungehalten über unsere Eisbahnbestrebungen und vermutlich hat es ihr auch dann und wann die Füße ausgerissen. Das so was weh tut, weiß ich auch erst heute. Damals stuften wir die ziemlich Alte Frau als Spielverderberin ein. Aber siehst du, heute ist die Situation wieder rutschig. Da hat nämlich die Gemeinde Hinterfotzing niegelnagelneue Winterdienstfahrzeuge angeschafft, mit niegelnagelneuen Streugeräten und du glaubst nicht, wie teuer die sind, da kommt der Gemeindehaushalt schnell auf den Hund und das ist böse. Insofern muss man schon verstehen, dass diese Geräte nicht zum Einsatz kommen dürfen. Ja, wo denkst du hin. Butter und Brot, das steht ebenso wenig drin, wie Streugerät und Streugut. Das ist wie mit einer neuen Küche, die kannst du auch erst benutzen, wenn du den Strom dafür bezahlen kannst. Insofern ist es halt für die finanzstrapazierte Zeit so, dass die Straßen halt nicht gestreut werden können. Was dann leider auch dazu führt, dass die neue Kehrmaschine im Frühling nicht zum Einsatz kommen kann. Sicher ein Wermutstropfen, denn die Kehrmaschine war auch sehr teuer. Aber genauer betrachtet ist es ein großes Einsparvollumen, denn ein Streugerät, das man nicht einsetzt verursacht keine laufenden Kosten, außerdem hält es länger. Und gleiches gilt für eine Kehrmaschine. Freilich braucht es umsichtige Bürger, die mit größter Behutsamkeit über die arschglatten Straßen siffeln und vielleicht ein bisschen Voltaren, wenn es mal nicht so klappt. Daher ein Lob allen umsichtigen Gemeindelenkern.

Impfpass bitte!

Über die seltsamste Grenzkontrolle meines Lebens

Die Grenze? Nein, die soll nicht wieder kommen und doch. Hinterfotzing liegt an einer der vielen Grenzen des Reiches im Osten. Es gibt sogar einen sehr wichtigen Grenzübergang, der aber nicht Grenzübergang Hinterfotzing heißt, sondern nach einem ziemlich unbedeutenden Dörfchen benannt wurde. Und als man alle Reiche des Zentralkontinents zusammenschloss und damit grenzenloses Reisen in einer noch nie dagewesenen Dimension schuf, mussten die Grenz- und Zollhütten so schnell wie möglich weg, nicht dass da am Ende doch wieder wer von Grenze und Kontrolle zu reden anfängt.

Lästiges Geflenne

Freilich, als die Menschen aus fernen Ländern in Panik aufbrachen, um ihr jämmerliches Leben aus Kriegen zu retten, die der Westen ihnen mehr oder weniger stiftete, da schrien die Politiker wieder nach Kontrolle und dichten Grenzen. Und es waren ausgerechnet die Politiker, die einer der herrschenden Parteien angehören. Aber so ist er halt, der Mensch. Ich hau dir eine runter und dann beschwere ich mich über dein Geflenne. Und wenn die Amis jetzt wieder fordern, dass wir mehr für Rüstung ausgeben sollen und sich dann ein Herr Laschet in der Talkrunde erdreistet seine Mitbewerber zu fragen, ob sie schon mehr für Rüstung ausgeben wollen, obwohl seine Partei das jahrelang nicht getan hat, dann weißt du, wie hoch der Grad an Verrücktheit ist. Die Geschichte hat leider nicht bewiesen, dass mehr Waffen mehr Frieden bringen. Eher das Gegenteil.

Die eine Hand und die andere

Scheinbar brauchen wir immer eine Angst. Aktuell haben wir Coronaangst, aber das Coronaangstpotential lässt nach und du wirst sehen, dass wir bald wieder vor den Flüchtlingen Angst bekommen. Flüchtlinge sind immer gut für Angst. Hat eigentlich schon jemand mal daran gedacht, ob die Flüchtlinge auch Angst haben, zum Beispiel vor uns? Es ist aber auch ziemlich schwer, sich in die Angst eines Flüchtlings hinein zu versetzen, wenn man Konflikte und Kriege und Terror und Hunger und durchgedrehte Fanatiker nur aus dem Fernseher kennt. Der Fernseher ist eine unüberbrückbare Barriere, da spritzt kein Blut heraus und keine Granatsplitter. Im ungünstigsten Fall ist das Bild weg, wenn die Kamera samt ihrem Mann getroffen wurde. Nein, Flüchtlingsangst können wir uns definitiv nicht vorstellen und - mal ganz ehrlich - das wollen wir auch gar nicht, deshalb lieber Grenze dicht und Geld in die Türkei oder wo immer man sie festhalten kann. Möglichst kein Flüchtling nach Deutschland, das ist die beste Devise. Nur blöd, dass uns die Arbeitskräfte ausgehen. Außerdem haben wir entschieden, dass Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen, so lange wir sie nicht zu Anerkannten machen und das kann dauern, da fallen den Prüfbehörden viele Hinderungsgründe ein. Weil der Flüchtling ist ein raffinierter Hund, der erzählt dir das Blaue vom Himmel. Deshalb ist es oberstes Gebot, ihm das nachzuweisen und ihn abzuweisen. Ja freilich! Und wenn die Arbeitgeber jammern, weil sie keine Arbeitskräfte mehr kriegen und teilweise sogar gezwungen werden, Niedriglöhne auf Überlebensniveau zu erhöhen. Ja, da kann man doch nicht einfach Flüchtlinge zur Verfügung stellen, die sich damit vielleicht auch noch Geld verdienen. Also da muss man schon aufpassen, dass es nicht Hand in Hand geht und deshalb haben wir gesetzliche Grundlagen geschaffen, damit die eine Hand nicht mal ansatzweise von der anderen weiß.

Staatliche Schizophrenie

Kürzlich stand in der ZEIT, dass unser System ohne Zuwanderung nicht mehr funktionieren wird. Wir brauchen Steuer- und Beitragszahler und zwar viele. Folglich haben wir zwei Situationen, auf der einen Seite eine große Gruppe überwiegend junger Leute, die freiwillig nach Deutschland wollen und gerne hier arbeiten möchten und auf der anderen Seite eine Riesenangst, dass sie kommen könnten. Das ist staatlich geprüfte Schizophrenie. Wir suchen also dringen Arbeitskräfte, die in Deutschland einwandern sollen, sie dürfen aber um Gottes oder Allahs Willen nicht geflüchtet sein, denn dann werden sie mit einem Schlag unbrauchbar. Am liebsten wären uns also große, blonde, blauäugige, perfekt Deutsch sprechende Hochschulabgänger mit mehrjähriger Berufserfahrung. Es wird schwierig sein, diese Gruppe zu finden und noch schwieriger, sie nach Deutschland zu bekommen. Aber freilich, es wäre der allgemein akzeptierte Weg.

Papiere bitte!

Trotz Flüchtlingsmangel an der Hinterfotzinger Grenze zum Reich des Ostens wird die Grenze nun wieder bewacht und zwar von Gendarmen des Ostreichs, also in die fluchtuntypische Richtung. Und sie wollen keinen Personalausweis an der Grenze sehen, denn das würde gegen Schengen verstoßen. "Ihren Impfpass bitte!" Immerhin "bitte!" und in tadelloser Uniform mit Schirmmütze. Akribische Kontrolle des Impfpasses und der "Pre-Travel-Clearance-Declaration" samt Kennzeichenabgleich. Der freundlich Gestrenge wollte wohl an die "gute alte Zeit" anknüpfen, als dir die Flasche Strohrum in der Jackentasche den Schweiß auf die Stirn trieb und der volle Tank dir mehr als nur schlechtes Gewissen verursachte. Aber das behielt er für sich und auf den Hinweis, dass man durch das Ausfüllen der "Pre-Travel-Cearance-Declaration" automatisch per Ausdruck zum Österreicher wird, erklärte er uns die Zusammenhänge des Siebzigerkrieges, dass Österreich und Bayern wohl eins geworden wären, wenn Bismark die Bayern nicht in den Krieg gezwungen hätte, bei dem Österreich sich zur Neutralität gezwungen sah. Das wäre wohl noch ein Weilchen so weiter gegangen, hätte der nachfolgende Pkw dem Grenzplauderstündchen kein Ende aufgezwungen. Eine völlig neue Grenzsituation also, die mehr auf Bildung der Einreisenden setzt. Weil also das Grenzhäusl privatisiert wurde, mussten die Grenzer in einem Container Zuflucht nehmen. Und bei der Heimfahrt um 18 Uhr war der Container schon leer. Gendarmischer Geschichtsunterricht findet also nur zu angenehmen Vorlesungszeiten und vermutlich auch nur bei schönem Wetter statt.

Dass man eine Grenze ohne Personalausweis aber nicht ohne Impfpass überqueren darf, schlägt ein völlig neues Kapitel in der Geschichte der Grenzkontrollen auf und wir sind live dabei. Wir erleben Geschichte.

Auf in die gute alte Zeit

In Hinterfotzing wird der Fremdenverkehr wieder eingeführt

Vergangene Woche trafen sich die Fremdenverkehrsbürgermeister der herumliegenden Gemeinden zum gemeinsamen Nachdenken, wie man den wieder Fremde in unsere Gemeinden locken könne. Dabei stellte der Hinterfotzinger Oberbürgermeister Elvau seine grandiose Idee einer Fremdenkarte vor, mit der er schon sehr gute Erfahrungen gemacht habe, was angesichts der coronabedingt daheimgebliebenen Fremden die anderen Fremdenverkehrsbürgermeister enorm beeindruckte. Genaugenommen ist ja ein daheimgebliebener Fremder gar kein Fremder, sondern ein Einheimischer, also dort in der Fremde.

Viele Vorzüge

Bürgermeister Elvau ging die Vorzüge der Hinterfotzinger Fremdenkarte Punkt für Punkt durch. So dürfen die Fremden den neuen Botanikpark genauso kostenlos nutzen, wie die Einheimischen. Auch die Wanderwege können völlig gratis begangen werden. Dazu gibt es im Rathaus eine Wanderkarte, die man man sich dort während der Öffnungszeiten gegen Vorlage der Fremdenkarte kaufen kann. Ein besonders gern in Anspruch genommenes Angebot ist die Besichtigung der Kläranlage. Mit viel Einsatz wurde auf dem Nordufer des Hausbergs eine Sommerjodelbahn errichtet, die wird in dieser Saison in Betrieb gejodelt. Zum Eröffnungsjodeln wird man ein Double von Maxl Graf verpflichten. 

Vergünstigte Einkaufsmöglichkeiten

Ein großes Anliegen war Herrn Elvau die Vergünstigung von Einkäufen in der Gemeinde Hinterfotzing. Die Geschäfte konnte er zwar für seine Idee nicht gewinnen, aber der Kracherl Sepp bot sofort an, das abgelaufene Bier an Fremde billig abzugeben. Man solle aber dessen Genuss mit einer Besichtigung der Kläranlage verbinden. Dazu ist extra ein Vermerk auf der Fremdenkarte.

Opposition kritisiert

Auch von heftiger Kritik berichtete Elvau seinen Kollegen. Während BDU, Windelknaben und Hinterfotzinger Liste dem Bürgermeister das von ihm aufgesetzte großes Lob vorlasen, bekam er von der Opposition kritische Töne, aber dafür sei ja eine Opposition schließlich da. Und dass es da oft nicht so zaghaft und wahrheitsgemäß zugeht, kenne man ja aus den eigenen Reihen, bemerkte Elvau mit einem vielsagenden Zwinkern.

Zeitenwende

Von der Rückbesinnung auf den Fremdenverkehr verspricht sich Bürgermeister Elvau einen großen Zustrom. Denn man muss es schon sehen, dass Tourismus ein extrem schwieriges Geschäft geworden ist, dem viele kleine Anbieter von Fremdenzimmern nicht mehr gerecht werden konnten. Beim Fremdenverkehr ist das alles viel einfacher. Mit der Fremdenkarte kehrt Hinterfotzing zurück in die gute alte Zeit des Fremdenverkehrs.

Windradvermeindungsprogramm

Wie man auch ohne Windstrom leben kann

Jetzt war ich neulich mal auf diesem Berg oben, wo diese extrem gefährlichen Windräder einen intakten Mischwald zerstören wollen. Und das war vielleicht eine Ochsentour. Immerhin musst du da mit dem Radl Höhenmeter überwinden, von deren Existenz du nicht mal ansatzweise eine Ahnung hattest. Aber das ging, weil mein Radl schon ein Stromradl ist und schon nach ein Bisserl Akku war ich oben. Aber dann kam die Schwierigkeit. Ich hab ums Verrecken den intakten Mischwald nicht gefunden, bloß Sturmschäden und Käfer und viel Himmel zwischen den Bäumen. Aber man kann halt intakten Mischwald nicht an einem bestimmten Tag festmachen. Intakter Mischwald, das ist ein langwieriger Prozess und vermutlich hätte ich vor drei Jahren hinaufradeln sollen, dann hätte ich einen intakten Mischwald gefunden. Der momentan vorherrschende ist weder Misch noch intakt. Böse Menschen würden ihn zerzaust bis halbkaputt nennen. Aber böse Menschen sind ja keine Naturerkenner. Der wahre Naturerkenner sieht auch dort einen Mischwald, wo gar keiner mehr ist, weil er vorausschauen kann, weil er Phantasie hat und sich vorstellen kann, wie es auf dem Berg mit intaktem Mischwald aussehen könnte. Ein Naturerkenner kann auch den Klimawandel leugnen. Ja was glaubst du, der leugnet den um drei Grad kälter. Schad, dass es nicht mehr erfolgreiche Klimaleugner gibt, sonst wäre es schon viel kälter und der Klimawandel hätte sich angstvoll in monströse Gletscher verzogen, die ganz Europa unter sich begraben hätten. Da musst du jetzt nicht die Augen verdrehen, denn das hatten wir schon, als unsere Nahrung noch Mammut hieß und nicht die Wanderjacke.

Es ist doch ganz einfach, wenn man keine Windräder vertragen kann, weil der Infraschall auf den Magen schlägt, dann braucht man ja nur auf den Strom verzichten. Aber das war auch wieder so eine von den Boshaftigkeiten der Windradapostel, dass sie die staatlichen Untersuchungen zum Infraschall überprüft haben und dabei angeblich feststellten, dass man sich um den Faktor 10.000 verrechnet hat, der Infraschall also nur 1/10.000 so stark ist, wie die Windradgegner es wie ein Menetekel an die Wand des Wahnsinns schreiben. Ich habe ja keine Ahnung, was sie alternativ erfunden hätten, wenn die Messung von Haus aus fehlerfrei gemacht worden wäre. Egal, ob Infraschall oder was anderes, gegen Windräder lässt sich immer was finden und wenn man Rücklagen für den Rückbau verlangt. Nur kann so ein Schuss halt auch mal nach hinten los gehen und auf einmal musst du Rücklagen für den Abriss deines Hauses vorweisen. Drum sag ich, am besten gar keine Energie mit irgendwas erzeugen, was irgendwen stört. Strom vermeiden, das ist die Lösung. Beim Wandern brauchst du keinen Strom, also wäre Ganztageswandern ein probates Mittel zur Stromverbrauchsvermeidung. Und abends im Zelt, das braucht auch keinen Strom. Man muss halt auch ein bisschen an die Industrie denken. Aber brauchst du bei Ganztageswandern eine Industrie? Siehst du, so einfach ist es. Nachts sind wir vom Ganztageswandern saumüde und fallen mit den Hühnern ins Bett. Vorher haben wir uns am Lagerfeuer leckere Pilze gebraten, die wir beim Wandern fanden. Freilich das Salz, aber es geht auch ohne.

Also wenn man Windräder verhindern will, da gibt es zahlreiche Wege, nämlich Wanderwege. Aber es muss ja nicht Wandern sein, jede Outdoor-Sportart ohne Geräte geht. Also auch 100-Meter-Blödschauen, das machen noch nicht sehr viele, aber das könnte ein Trendsport werden. Denn wenn der Strom mal weg ist, dann werden viele blöd schauen und wenn man das auf 100 Meter umsetzt, wäre das eine völlig neue, vielleicht sogar olympische Disziplin. Und überhaupt Arbeit, die Coronazeit hat doch gelehrt, dass es ohne geht, denn wer bei Kurzarbeit an Arbeit denkt, hat noch nie kurz gearbeitet. Der Staat zahlt dir den Lebensunterhalt. Überhaupt zahlt der Staat aktuell sehr viel und er macht einen Nachtragshaushalt nach dem anderen. Früher hätte sich jeder Wirtschaftswissenschaftler verzweifelt die Haare gerauft, heute zucken sie mit den Schultern. Aber so ist das. Ein bedingungsloses Grundeinkommen sorgt für sorgenfreies Überleben und der Staat macht weitere Nachtragshaushalte. Kein Problem bei null Prozent Zinsen und wenn die Schuldzinsen sogar ins Minus wachsen, verdient der Staat beim Schuldenmachen bares Geld. Mehr Schulden mit negativen Zinseszinsen. Wenn das jemand vor zwanzig Jahren gesagt hätte, der wäre auf dem schnellsten Weg in der Klapsmühle gelandet, aber so ändern sich die Zeiten. Die Erkenntnis von Heute ist der Irrtum von Morgen. Freilich, man braucht anderes Personal, den das nach volkswirtschaftlichen Grundsätzen ausgebildete versteht die aktuelle Welt nicht mehr. Aber war das nicht auch vor 2008 so, als selbst Banker Kredite aufnahmen, um in den neuen Markt einzusteigen. Leider ist diese Blase damals geplatzt. Das wird die aktuelle sicher nicht tun, denn das wäre ja ein unvorstellbarer Rumserer.

Weil das nicht passieren darf, muss man unbedingt Parteien wählen, die dieses Desaster verursacht haben, denn die haben sicher auch eine Lösung dafür. Also Politiker, die noch eine richtige Raute können, denn die einzige Möglichkeit, einen Rumserer zu verhindern ist ein weiter so und ein radikales Ausblenden der Realität. Denn seien wir mal ehrlich. Wenn wir unser Finanzdesaster geregelt haben wollen, dann können wir uns keinen Umweltschutz leisten, dann muss der Benzinmotor röhren, ja was glaubst du. Die Umwelt wird wohl so lange warten können, bis uns eine finanzpolitische Endlösung eingefallen ist. Es gibt schließlich Prioritäten im Leben. Freilich gehört da auch das Klima und die Umwelt dazu, aber halt später.

Es kann die Frömmste nicht in Frieden leben

wenn ihr das nachbarliche Windrad nicht gefällt

Man hat ja immer geglaubt, ja so eine Windenergie. Aber das ist nicht so. Seit eine Schreinerin aus Hinterfotzing herausgefunden hat, dass nämlich Windräder aufgebaut werden müssen und - als wäre das nicht schon schlimm genug - sich nachher drehen, ist es mit dem Frieden in Hinterfotzing vorbei. Soll Hinterfotzing durch die Aufstellung von Windrädern entvölkert werden? Dieser Frage ging die Hinterfotzinger Redaktion in den letzten Tagen nach. 

Als Redakteur und langjähriger Windfreund machte sich Fritz Rosenbein auf die Suche nach Fakten und entdeckte unglaubliches. Zunächst einmal ging Rosenbein - wie alle CSU-Wähler - davon aus, Windräder wären ebenso menschenfreundlich wie Atomkraftwerke, aber diesen Irrtum erkannte er schnell. Tatsächlich werden nämlich die Flügel von Windrädern nicht aus Stahl hergestellt, wie lange vermutet, sondern aus seltenen Erden. Diese Information bekam Rosenbein von einer Schreinermeisterin zugesteckt, die seit ein paar Jahren schon an Windenergie erkrankt ist. Und damit nicht genug, diese seltenen Erden werden unter grausamen Bedingungen in Absurdistan ausschließlich von ungeborenen Kindern per Hand aus tiefen Löchern geholt, wobei es häufig zu Nabelschnurbrüchen kommt. Warum? fragte sich Rosenbein und rief sofort beim Windradkonzern Drahwienix an. Dort sagte man ihm, das liege an den Förderbedingungen. Da man für die Ausbeutung geborenen Lebens bei unmenschlichen Arbeitsbedingungen keine Förderung bekomme, habe man sich auf ungeborenes Leben verlagern müssen.

Ein weiteres Problem der Windräder sei die Befüllung der Flügel mit radioaktiven Abfällen. Zu dieser idiotischen Maßnahme musste man sich durchringen, um den Gefährdungsvorwürfen der Windradgegner einigermaßen gerecht zu werden. Leider funktionierte das nur mit hochradioaktiven Substanzen, die im „Nachwerk Plemplembomix“ zu einem Sekret verarbeitet würde, dass dann vom Sekretär in die Flügel gefüllt werde. Damit gelang es, Windräder bis zu einer Reichweite von 500 Metern zu gefährlichen Strahlungsmonstern zu machen. Vögel werden nun nicht mehr massenhaft von Flügeln erschlagen, sondern komplett berührungslos vorher bis zum Tode verstrahlt. Das bestätigen auch Mitglieder vom Bund für Vogelschutz, die seither regelmäßig in Schutzanzügen um die Windräder patrouillieren. Ein großer Vorteil der radioaktiven Befüllung sei auch, dass man die Entsorgung dem Staat überlassen könne, so Drahwienix. Diese Vorgehensweise wurde von führenden Verkehrsministern unter aufgehaltener Hand empfohlen, seither läuft es wie geschmiert.

Große Sorgen bereiten der Schreinerin indessen die Versuche eines Konzerns, Windräder ohne Fundamente und komplett aus Holz herzustellen. Sie kündigte deshalb vorsorglich eine Holzallergie an. Natürlich würde ihr das die weitere Ausübung ihres Berufs unmöglich machen, deshalb ließ sie sich vorsorglich beim Arbeitsamt beraten und entschloss sich für eine Umschulung zur Panikmacherin. Ein Beruf, der aufgrund der drohenden Machtübernahme durch die Grünen gerade im kohlrabenschwarzen Teil Bayerns viele Aufträge verspricht.

Ausgefallenes Partyvergnügen

Über das Infektionsrisiko von nichtstattfindenen Partys

Nein, damit hat keiner gerechnet, also wirklich nicht. Ich meine, dass du dir als Rundgeburtstagiger eine Party wünschst, das versteht wohl jeder. Und freilich: Gäste! Aber diese Corona macht ja vor gar nichts halt und das überall. Insofern muss man es auch verstehen, dass man an einem runden Geburtstag unbedingt eine Party machen muss, die man dann frei nach Gesetz und elterlichem Kommunaltäter ausfallen lässt, denn das wäre dann doch eine Katastrophe, wenn so eine Party von diesem depperten Virus schamlos ausgenützt wird. Nein, es hilft nichts, die Party muss ausfallen, aber schön wäre es gewesen und auch das Bier schon da.

Aber oh Schreck, plötzlich Infektionsgeschehen und ausgerechnet um die nicht versammelten Partygäste. Ist das Rache? Von diesem Virus? Hat es seiner Chance beraubt die Liste der Partygäste, also der Nichtversammelten abgeklappert und an jeder Haustür eine Infektion abgegeben? Verdammt! Aber man wird es nicht herausbekommen, denn alle halten dicht und keiner der Gäste gibt zu, auf dieser ausgefallenen Party gefeiert zu haben. Und doch wissen viele Bescheid, aber nicht das Gesundheitsamt und - selbstredend - auch nicht die Polizei, die von den Behörden vorsorglich nicht mit Nachforschungen beauftragt wurde. Was soll die Polizei auch ermitteln? Da müsste sie ebenso bei jedem Autofahrer ermitteln, ob er schon mal schneller gefahren ist, als die Polizei erlaubt und das dann beweisen. Freilich, das Infektionsgeschehen ... Denn wenn man nicht wirklich daran glaubt, dass eine Infektion von Fiktion zu Mensch möglich ist, dann kann eigentlich nur diese Party oder eben eine andere die Ursache gewesen sein. Wobei zu bedenken ist, dass die andere halt auch ausgefallen ist. Insofern haben wir es mit zwei Partys zu tun, die beide ausgefallen sind und sich nun gegenseitig das Infektionsgeschehen in die Schuhe schieben.

Und schließlich gibt es da noch den Herrn Elvau, der sich genötigt sah, seine Unbeteiligung am Geschehen in einer Presseerklärung zu veröffentlichen. Also verdammt viel Maximaldementieren ausgefallener Ereignisse. Einzig das Virus, es freut sich über so viel Verbreitung auf ausgefallenen Partys. Wie das geht? Nun, das wäre wohl eine lohnende Aufgabe für das Robert-Koch-Institut, denn dort weiß man am besten, welche Wege so ein Virus von Mensch zu Mensch einschlagen kann. Mich treibt bei diesen neuen Übertragungsarten die Angst um, ob Corona am Ende auch noch den Sprung in den Computer schafft.

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