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Hinterfotzing

Der eingesperrte Gott

Eines schönen Tages beschloss Gott, die Menschen zu besuchen, schließlich hatte er sie gemacht. Sie sind Teil seiner Schöpfung, die unermesslich groß ausfiel, wie Gott selbstzufrieden bemerkte. Es war ein Sonntag und die Menschen taten nichts, was der Schöpfung diente, sondern versammelten sich in großen Hallen, die sie seit Jahrhunderten Gott zur Wohnung anbieten. Aber Gott fühlt sich der gesamten Schöpfung verpflichtet und will nicht in einem für Menschen zwar großen, aber aus göttlicher Sicht unscheinbar kleinen Haus wohnen. Schließlich wohnt Gott im Überall, er ist ja auch das Überall. Da er die Menschen nicht auf den Feldern entdeckte, schaute er neugierig in eins der großen Häuser, welches die Menschen für ihn erbaut hatten. Drinnen saß ein überschaubares Häufchen, welches von einem anders gekleideten Menschen mal auf die Knie, mal zum Aufstehen und meist zum Sitzen animiert wurde. Der anderes gekleidete Mensch sprach in einer Sprache, die Gott von den Römern her noch kannte und Gott war ein wenig verwirrt, dass dieser anders gekleidete Mensch diese alte Sprache verwendete, wo doch die normalen Menschen sie gar nicht verstehen konnten. Neugierig näherte sich Gott dem Geschehen und ging zu dem erhöhten Bereich, auf dem der anders gekleidete Mensch alleine stand. Der öffnete andächtig eine goldene Kiste und holte daraus ein Gefäß mit Weißbrot hervor. Das mischte er dann mit frischem Brot, das auf einem steinernen Tisch in einem anderen Gefäß stand. Auch Wein stand auf dem Tisch, was Gott gefiel. Dann verteilte der andere Mann das Weißbrot an die Menschen im großen Haus, den Wein aber trank er alleine. Das übrig gebliebene Brot stellte der anders gekleidete Mann in die goldene Kiste und Gott fragte sich verdutzt, warum er das tat. Neugierig schaute er in die goldene Kiste und bemerkte zu spät, dass der anders gekleidete Mann die Türe schloss. Da war Gott in der goldenen Kiste gefangen. Aber Gott besann er sich darauf, dass er ja Gott ist und alles erschaffen hatte und auch die goldene Kiste, irgendwie zumindest und er verschwand aus der Kiste und war wieder im Überall. Der anders gekleidete Mann hatte weder bemerkt, dass er Gott eingesperrt hatte, noch, dass Gott entkommen war, tat aber so, als wäre Gott in der goldenen Kiste eingesperrt. Das amüsierte Gott sehr, aber nach einer Weile fand er es nicht mehr so lustig und wollte, dass die Menschen wieder zu ihm und nicht zu der goldenen Kiste sprechen und er sandte seinen Geist zu den Menschen, aber die Menschen hörten den Geist nicht, weil die meisten nicht mehr in das große Haus gingen, wo man Gott besser hört und diejenigen, welche noch gingen, waren dazu erzogen worden, nur mehr über die anders gekleideten Menschen zu hören und die kleine Gruppe der anderes gekleideten Menschen war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, sie hatten sich längst ihr eigenes Gottesbild geschaffen und hatten Angst vor der Wirklichkeit, so hörten sie den Geist Gottes nicht, was Gott ein wenig traurig machte, weil sie ihn so wenig erkannten, obwohl sie doch so große Sehnsucht nach ihm hatten. Gott beschloss, ihnen eine Chance zu geben und sandte seinen Geist erneut aus, diesmal nach Rom, wo sie sich versammelt hatten, um einen obersten Führer zu bestimmen. Gott beeinflusste die Wahl und ist nun sehr gespannt, ob die anders gekleideten Menschen seinen Willen erkennen werden. Denn Gott zwingt sie nicht, er lässt sie frei entscheiden, dazu hatte er die Menschen mit einem freien Willen ausgestattet.