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Hinterfotzing
Maskeradenpflicht
Kommt ein Maskierter in die Bank
Wer schon einmal einen OP Raum von innen gesehen hat, gehört entweder zu einem Operationsteam oder ist für die Reinigung zuständig oder musste sich einer OP unterziehen. Wer letztere Erfahrung bereits gemacht hat, weiß, dass man sich einer Gruppe Maskierter gegenüber sieht, zwar nicht lange, nur bis zum Ausblasen des Lichts aber es hat durchaus Parallelen mit der aktuellen Situation in österreichischen Supermärkten. Gesichtsmasken und Gummihandschuhe. Und wie ist das, wenn du vorschriftsmäßig maskiert eine Bank betrittst? Nur ein blöder Bankräuber würde aktuell eine Strickmütze über das Gesicht ziehen, da wäre er ja sofort als Bankräuber zu erkennen. Das muss er nicht. Schutzmaske und Gummihandschuhe sind die idealen Nothelfer jedes Bankräubers. Da muss er sich nicht mal vordrängeln, sondern kann in aller Ruhe und in der Verborgenheit der Maske die Lage sondieren und auf den richtigen Zeitpunkt warten.
Obwohl ja momentan die Frage wieder aktuell wird, was das größere Verbrechen ist, eine Bank auszurauben oder eine zu gründen. Gelernt haben sie ja nichts aus der letzten Finanzkriese, die Banker, denn heute wird noch mehr gezockt als je zuvor. Aber natürlich nicht in der kleinen Bank im beschaulichen Hinterfotzing, da nicht. Da fehlt auch der Sachverstand. Den hinterfotzinger Mitarbeitern fehlt das Gen der Durchtriebenheit und das brauchst du, wenn du Summen, von denen selbst der Bundesverschwendungsminister mit Dreiflüssehintergrund nur träumen kann. Schnell mal auf die 27 gesetzt, kann auch die 32 sein, egal, das Adrenalin muss fließen und die Techniken werden immer ausgefeilter. Wenn du es wagst, als kleiner Altersarmutsbekämpfer eine Aktie zu kaufen, dann wissen die Hochfrequenzhändler schon vor der Börse, was du brauchst und sie bieten es dir. Das sind die waren Bankräuber und natürlich auch die Cum-Ex-Spezialisten, die sich schnell mal das doppelte der bezahlten Steuern auszahlen lassen. Ist ja alles nur Spielgeld, Monopoly.
Gegen diese Seuche hilft keine Maske, dem Bankräuber vielleicht schon, aber das ist einer der Wenigen. Allen anderen Vermummten mit schreckzuckenden Augen verleihen sie vielleicht ein Gefühl der Sicherheit vor dem schrecklichen C. C, fängt so nicht auch der Name des Landes an, aus dem das Virus entschlüpft ist? Was doch alles für schöne Dinge aus dem C-Land kommen und so billig, mittlerweile meist brauchbar oder zumindest häufig. Was bei uns im Fotofachgeschäft 29,99 € kostet, bekommst du in China für 5,90 € und frei Haus. Klar geht bei solchen Preisen in C-Land alles mit rechten Dingen und nach strengen Auflagen für Kinderarbeit und Umwelt vor. So wurde auch das C-Virus zuerst quarantänisiert und erst dann exportiert. Den Schuldigen wirst du nicht ermitteln, denn er trug Maske. Aber vielleicht war es doch der Bankräuber, der maskiert in die C-Land-Bank eingedrungen war und sich angesichts der vielen anderen Masken als zu spät gekommen betrachtete und eilends das Feld verließ, dabei aber das Virus mitnahm. Dumm gelaufen.
Drum merke dir: Vertraue keinem Maskierten, denn du weißt nicht, welche Charakterlosigkeit sich dahinter verbirgt. Ich habe ja schreckliche Angst, dass ich mir eine Epidemie einfangen könnte, die dann überall in mir zum Ausbruch kommt. So eine Einmannpandemie. Das ist wie eine Flüchtlingsangst, die kommt auch nur dort vor, wo keine Flüchtlinge sind. Und dem Fernseher glaube ich mittlerweile nicht mehr alles. Man müsste mal mit einem Infizierten sprechen können, damit man überhaupt weiß, was auf einen zukommen könnte. Aber das sind ja so wenige. Freilich die Dunkelziffer. Gerüchten zu Folge ist die Dunkelziffer auch schon teilweise infiziert. Zum Schluss läuft die Dunkelziffer ohne Gesichtsmaske herum, die muss ja auch mal zum Metzger oder zum Klopapierregal. Am schlimmsten ist es sicher, wenn sich das C-Virus als Pandemie in deinem Hirn einnistet, dass du dir vor lauter Angst in die Hose machst und deine Klopapiervorräte sind restlos verwischt. Dann wirst du erfahren, was eine wahre Katastrophe ist und weinend neben dem Bidet zusammen brechen.
Corona kann verrückt machen
Verbreitung des Virus über die Medien sehr wahrscheinlich
Corona hat die Welt erreicht. Wer in letzter Zeit in der Welt war, sollte sich zwei Wochen zuhause einsperren und nur mehr eingelagerte Lebensmittel essen. Da ein Ende der Lebensmittelversorgung nicht ausgeschlossen werden kann, sollten vorsorglich Fenster und Türen zugemauert werden. Der Verdacht,dass das Virus auch über die Medien verbreitet wird, hat sich mittlerweile erhärtet. Deshalb sollten weder Internet noch Fernsehen und Radio eingeschaltet werden und die Tageszeitungen am besten gleich mit Schutzhandschuhen in die blaute Tonne entsorgt werden. Verlassen Sie erst nach hundert Tagen Ihren eigenen Schutzraum aber nur wenn sie dann noch leben. Schalten Sie früher auch die Medien nicht ein. Erst jüngst wurde bekannt, dass die Träger des Virus schon lange in Hinterfotzing ansässig sind und durch eine geänderte Schreibweise des Namens nicht enttarnt wurden, nun aber gilt der Clan der Coronawitters als potentieller Wirt. Von offizieller Seite wird untersucht, ob der Coronawitter-Clan für den Untergang der Vernunft zur Verantwortung gezogen werden kann. Ob die Vernunft nach diesem Schaden wieder geborgen werden kann, ist alles andere als gesichert.
Corona schon vor Ansteckung gefährlich
Bundesempörungsgericht schützt Recht auf Verblödungsfreiheit
Dass Corona eine weitaus größere Gefahr ist, als die verwandte Influenza, bedarf nur eines gründlichen Blickes auf die Gesellschaft. Schon vor der Infektion leiden die Menschen an Panik und Angstzuständen. Ein häufiges Symptom sind Mundschutzmasken und Hamsterkäufe. Medizinisch konnte dieses Phänomen bislang nicht erklärt werden. Vermutet wird jedoch, dass einer Coronawelle eine massive Medieninfektion vorausgeht. Wer sich von Medien fern hält, hat ein weitaus geringeres Coronaansteckungsrisiko.
Die Regierung beabsichtigte als Sofortmaßnahme eine totale Medienquarantäne. Diese wurde jedoch nach Eilklage einiger Medien vor dem Bundesempörungsgericht verboten. Das Gericht berief sich dabei auf die Verblödungsfreiheit, die jedem Bürger gesetzlich zusteht. Indes hat die Medieninfektion weite Teile der öffentlichen Verwaltung ergriffen. So wollte ein infizierter Gesundheitsbeamter den Starkbieranstich auf dem Nockherberg verbieten. Recherchen zufolge resultierte dieser Verwaltungsakt zwar aus einer Panikattacke, die Fehleinschätzung scheint aber auch auf das Fehlen eines Arsches in der betreffenden Beamtenhose zurückzuführen zu sein.
Eine Eilmeldung aus dem Verkehrsministerium kündigt die Durchsetzung eines Tempolimits von 73 Km/h auf Autobahnen an. Wie es zu diesem Richtungswechsel kam, wird das Ministerium abends in einer Pressekonferenz bekannt geben. Fest steht, dass der Minister kurz nach Mittag auf einem auffrisierten Elektro-Tretroller in deutlich erkennbarer Panik aus dem Ministerium sauste. Unbestätigten Berichten zu Folge versucht er vom neuen Berliner Flughafen mit dem Elektro-Tretroller und weit ausgebreiteten Armen gen Bayern abzuheben. In Vilshofen bereitet man sich vorsorglich auf eine Notlandung vor.
Dramatische Ereignisse werden von der türkisch-griechischen Grenze berichtet. Als die Flüchtlinge von den Zuständen in Deutschland erfuhren, rannten sie in wilder Panik auf Afrika zu. Somit ist zu befürchten, dass die Mindestzahl der Asylanträge nicht erreicht wird und zahlreiche Asylverwaltungsstellen geschlossen werden müssen. Betriebsbedingte Kündigungen sind dabei nicht zu umgehen.
Die Normalisierung der Welt
Wie man der aktuellen Hysterie entkommt
Eine hysteriewörterfreie Überschrift ist der erste, sehr wichtige Schritt zur Normalisierung. Du liest das, also lebst du. Ein zweiter, ganz wichtiger Schritt der Normalisierung beginnt damit, die Hysterie auszuklammern. Das ist natürlich kein Rezept für begründete Hysterien. Wenn zum Beispiel Österreich Deutschland den Krieg erklärt. Aber nein, das ist auch kein Grund für eine Hysterie, höchstens für die Alarmierung einiger Dorffeuerwehren. Nehmen wir einmal an, der Papst hebt den Zölibat auf, das wäre ein wirklicher Grund für eine Hysterie, weil auf einen Schlag das Verhältnis von heiratswilligen Frauen und Männern in Schieflage geriete. Da müsste man ja direkt ein neues Portal aufmachen: Weihrauchpartner.com. Das hat der gänsweinisierende Altpapst schon vorausgesehen und vorsorglich den Zölibat mit ein bisschen Beton übergossen. Ist ja auch egal, was tausend Jahre falsch war, kann ruhig noch ein paar weitere Jahre falsch bleiben. Das Risiko, dass der Zölibat als vernünftiges Lebenskonzept eingestuft wird, kann man vernachlässigen. Außerdem ist grad Fastenzeit, also der christliche Ramadan, da möchte eh kein Priester heiraten. Ich bin dann immer froh, dass keine Andersgläubigen in die christlichen Fastengottesdienste kommen, denn diese Blutrünstigkeit musst du erst mal verkraften. Letzten Sonntag bin ich leichenblass geworden, als ein Haupt voll Blut und Wunden durch die Kirche geschmettert wurde. Auf der einen Seite werden Hinrichtungsvideos möglichst sofort von "sozialen" Medien gelöscht, aber in katholischen Kirchen geht es in der Fastenzeit zu wie in einem Folterkeller. Zugegeben, es hat mich unvorbereitet getroffen, denn ich war noch nicht auf Leiden. Ob ich dieses Trauma noch mal erleben möchte, da bin ich ziemlich unschlüssig. Freilich ist da die Tradition, aber es geht ja auch um den Schutz meiner geistigen Unversehrtheit. Da wäre es schon überlegenswert, bis zum Ostersonntag daheim auszuharren, um sich weder Virus, noch einem Haupt voll Blut und Wunden auszusetzen. Aus christlicher Sicht ist also mit einer Normalisierung der Lage nicht vor Ostersonntag zu rechnen. Erst dann ist die Christenheit wieder mit Gott versöhnt und das Virus vermutlich aus den Medien. Erst dann ist die Welt wieder normalisiert und Entscheidungen werden mit Vernunft getroffen und in den Kirchen herrscht wieder die Frohbotschaft vor.
Wegen Corona
Viele ungültige Stimmen erwartet
Wegen der Corona-Hysteropandemie werden massive ungültige Stimmen erwartet. Da bereits Infizierte das Haus hüten müssen, jedoch die Bürgerpflicht höher wiegt, werden am Eingang der Wahllokale Papiertaschentücher aufgelegt. Weil die meisten Menschen zum Schneuzen zumindest die rechte Hand brauchen, bleibt zur Stimmabgabe nur die Linke und da diese beim Abstimmen sehr ungeübt ist, werden sich zwangsläufig viele Fehler einschleichen. Hier nützt es auch nichts, mit beiden Händen zu schneuzen, weil dann die Stimmabgabe gar nicht mehr möglich ist. Eventuell können die Wahlhelfer hier tätig werden und das Papiertaschentuch während der Stimmabgabe an die Nase des Wählers halten. Da sich die Wahlhelfer überwiegend aus der umfangreichen Kandidatenschar rekrutieren, ist eine wahrscheinliche Infektion nicht so schlimm, weil die meisten eh durchfallen und somit die folgenden Tage flennend zu Hause verbringen werden. Aufgrund der bereits jetzt feststehenden extrem hohen Durchfallquote hat die Gemeinde Hinterfotzing vorsorglich einen größeren Posten Klopapier eingekauft, welches an die Durchfallkandidaten ausgegeben werden soll. Da die aktuelle massive Medienberichterstattung schon zu Panikhamsterkäufen geführt hat und die Klopapierregale in den Geschäften gähnend leer sind, überlegt der Wahlvorstand nun, ob als Anreiz zum Besuch des Wahllokals eventuell kostenlos Klorollen an die Wähler ausgegeben werden sollen. Dieses Angebot wird vor allem die Abonnenten von Online-Zeitungsausgaben freuen, weil die ihr Lesegerät für rückseitige Reinigungsvorgänge ja nicht in Streifen schneiden können. In solchen Extremsituationen zeigt sich erst, wie lebenswichtig Klopapier geworden ist und wie nutzlos Onlineausgaben sind.
Corona aus der Steckdose?
Verdacht hat sich nicht bestätigt
Keine Angst vor Steckdosen, so kann man die aktuellen Erkenntnisse zusammenfassen. Nachdem Forscher des Rudolf-Herd-Instituts feststellten, dass in den Wohnungen aller bislang in Deutschland mit dem neuen Grippevirus Infizierten Steckdosen vorhanden waren, wurden umfangreiche Untersuchungen angestellt. Dabei erhärtete sich der Verdacht nicht. Zwar gibt es bis dato tatsächlich keine Infizierten aus steckdosenlosen Wohnungen, was aber auch an mangelhafter Datenerfassung liegt. So wurde bisher kein einiger Infizierter auf das Vorhandensein von Steckdosen in der Wohnung befragt.
Das Krankheitsministerium geht der Sache indessen weiter mit großer Sorgfalt nach, insbesondere soll ermittelt werden, ob die Stromart in der Steckdose eine Rolle spielen könnte. Hier gerät vor allem die Windenergie in Verdacht, weil die neue Grippe über Tröpfcheninfektion verbreitet wird und Wind bekanntermaßen Tröpfchen sehr stark beschleunigen kann, wie sicher jeder bestätigen kann, der schon mal im Regen stehen gelassen wurde.
Hinterfotzing liegt im Punkto Fallzahlen weiterhin dramatisch zurück. Selbst nach einer Steigerung der Infektionen um 500% lag deren Zahl immer noch bei Null. Vorsorglich wurde Herr Elvau schon mit einem Blaulicht ausgestattet, damit er im Katastrophenfall hindernislos zur Katastrophenhöchstform auflaufen kann. Man kann nur hoffen, dass die Katastrophe nicht eintritt, sonst wirst du unter Umständen in der Dreißigerzone mit blauumlichteten hundert Stundenkilometern mit oder ohne Infektion zur Strecke gebracht.
Wegen Corona
Motorradfahren maximal zu zweit erlaubt
Da die Motorradsaison kurz bevor steht weisen die Gesundheitsminister in den Rathäusern und Landratsämtern vorsorglich darauf hin, dass auf jedem Motorrad maximal zwei Personen erlaubt sind. Außerdem sollen Massenkarambolagen wegen des erhöhten Ansteckungsrisikos nach Möglichkeit vermieden werden. Unfälle sind nur erlaubt, wenn Personen aus einem Hausstand daran beteiligt sind.
Auch beim Boxsport wurde nun die Mindestabstandsregelung von 150 cm eingeführt. Boxer klagen seither viel seltener über Kopfschmerzen. Allerdings mussten zahlreiche ausgekugelte Schultern behandelt werden. Die deutsche Dentistenvereinigung hat mittlerweile Beschwerde wegen Geschäftsschädigung eingereicht.
Der Hinterfotzinger Pfarrer Bruno Rauchbier bietet in der Kirche Beichtgespräche an. Dabei darf die Kirche jeweils nur von einem Sünder betreten werden. Während Rauchbier auf der Priesterbank sitzt, nimmt der Vergebungsbedürftige in einer der letzten Bankreihen Platz. Die Verständigung erfolgt über Megaphone. Aus Fortbildungsgründen werden die Gespräche aufgezeichnet. Außerdem wurde das doch schon etwas veraltete Bußsystem an den Bußgeldkatalog für den Straßenverkehr angeglichen. So schlägt eine Wurzelsünde künftig mit fünfzehn Euro zu Buche. Durch Einführung eines Punktesystems soll es den Wiederholungstätern künftig schwerer gemacht werden. Ab zehn Punkten gilt Sitzverbot während der Gottesdienste, ab fünfzehn greift das Kniegebot und ab zwanzig die Zwangsmitgliedschaft im Kirchenchor.
Wobei das Punktekonto durch vorbildliches Verhalten wieder reduziert werden kann. So vermindert sich der Punktestand für jede durchwachte Predigt um zwei. Bei Bezug des Bistumsblattes kommt je Ausgabe ein Punkt weg. Dass seither die Abonnentenzahlen des Bistumsblatts regelrecht explodieren freut den Bischof, denn er fürchtete schon, das diözesane Mitleidsblatt aufgeben zu müssen.
Facebook
Die Unterschätzung der Unwichtigkeit sozialer Netzwerke
Nach zweimaligem Eintauchen in Facebook habe ich mein Konto gelöscht. So einfach ist das gar nicht. Da musst du erst mal einen Link finden und dann darfst du dich ja nicht mehr einloggen, denn erst nach einem Monat bist du wirklich (so jedenfalls die offizielle Verlautbarung) gelöscht. Und was fehlt mir? Nichts. Ganz im Gegenteil, die regelmäßigen Blicke in den Account, ob vielleicht doch mal jemand etwas Sinnvolles veröffentlicht hat und nicht nur die Bilder der Urlaubsreisen, um eine möglichst optimierte Selbstdarstellung hinzukriegen. Daneben dumpfe, meist geteilte Neid-, Diffamierungs- und Hassparolen, von denen die meisten mit braunem politischem Hintergrund gefaked sind. So was macht das Leben nicht reicher und auch nicht die tausenden Hundefotos, die man höchstens als Einsamkeitshilferuf der Herrchen und Frauchen verstehen müsste. Nein, Facebook macht keine Freunde und was sind das für Geburtstagswünsche, zu denen man vom System aufgefordert wird?
Das wirkliche Leben findet außerhalb von Facebook statt, auch außerhalb von Twitter, Instagram und wie sie alle heißen. Dabei war Facebook schon todgesagt, als die Jugend entsetzt die Eltern darin entdeckte und fluchtartig dieses soziale Spielfeld verließ. Zahlreiche Firmen werben nun um die Elterngeneration und stecken unglaublich viel wertvolle Zeit in ihre Facebookaccounts. Facebookmarketing als Beruf, auch das gibt es schon. Wenn man den Erfolg hinterfragt, dann sind die Antworten entweder schwammig oder verweisen auf die noch ausstehenden Erfolge der gerade laufenden Kampagne. Ja ja, alles kann man schönreden. Die Selbstverklavung nicht. Das ständige Getriebensein, ja immer etwas Positives zu posten.
Die aktuelle C-Krise hat nun den Stecker rausgezogen. Bedauerlicher Weise die besten Erfolge aktuell nicht umsetzbar. "C", so heißt die Löschtaste auf dem Taschenrechner, clear. Vielleicht ist die C-Krise tatsächliche eine Chance mal auf Clear zu drücken und den Hauptspeicher zu entmüllen, so wie man frühere Festplatten regelmäßig mit Scandisc bereinigte und reorganisierte. Gar nicht so schlecht, so ein Scandisc für das Hamsterradleben. Was bringen unsere Bestrebungen wirklich? Gehen sie überhaupt in die richtige Richtung? Wird man später mein Leben als Gewinn für die Menschheit werten? C gibt jetzt die Chance dazu. Vielleicht wird C auch andere Wege eröffnen. Ein Ausweg aus der Hochverschuldung? Autsch, das dürfte vielen gar nicht gefallen. Aber woher kommt das Geld, wenn die deutsche Regierung 1+ Billionen für die Rettung des Systems veranschlagt. Immerhin das Mehrfache des Haushalts. Die Staatsverschuldung also mir nix dir nix um den Faktor X erhöht und folglich gar keine Zinsen mehr zahlen können.
Bei Nullzins ist die Verschuldungshöhe unwichtig. Hat halt noch keiner eine belastbare Studie entwickelt, wie das Finanzsystem damit dauerhaft am Laufen gehalten werden kann. Also Wachstum wird da schwierig. Aber Wachstum soll ja eh anders stattfinden, also erderhaltend. Vermutlich hängt am Bundeskanzleramt in Berlin bereits ein Briefkasten, wo brauchbare Ideen eingeworfen werden können. Bislang scheint die zündende Idee noch nicht eingegangen zu sein, den Mundwinkeln der Kanzlerin nach zu schließen. Aber wenn es mit der Erde auf gleichbleibendem Erwärmungskurs weitergeht, ist vermutlich die Wirtschaft und die Staatsfinanzierung von untergeordneter Bedeutung. Das alles erinnert mich an einen Bericht aus Dürreafrika, wo die Bauern ihr Saatgut aufaßen um nicht zu verhungern.
Essen wir es auch schon?
Fluchtartig
Die Selbstenturteilung eines Stieres
Sein Todesurteil war gesprochen und zur Vollstreckung befohlen. Wusste er es? Ahnte er es? Egal. In unseren Zeiten haben Nutztiere kein Selbstbestimmungsrecht, sondern gelten als Sache und befinden sich damit im Eigentum eines Menschen, der über so einfache Dinge wie Tod oder Leben entscheiden kann. Als bekennender Nichtvegetariere mit ausgeprägtem Verständnis für Vegetarier und Fleischreduzierungstendenzen, zumindest bewusstem Fleischverzehr muss man sich schon vor Augen führen, dass wir Menschen einen Großteil der Lebewesen als Nutztiere betrachten und somit als unser rechtmäßiges Eigentum behandeln. Ebenso handhaben wir es mit der Oberfläche der Erde, die wir vermessen und Flächen in Besitz nehmen, inklusive aller darauf lebenden Tiere und Pflanzen. Für das Eigentum an Grund reicht ein lapidarer Eintrag in einem Buch, für ein Tief braucht's nicht mal das. Dann entscheiden wir, ob die Bäume stehen bleiben dürfen oder umgesägt werden. Ob wir Dünger auf einer Nutzfläche ausbringen oder Gift. Ob auf dem Grundstück Artenarmut oder Artenreichtum herrschen soll. Wir sind die Herren über die Schöpfung, so einfach ist das.
Der Stier hat das wohl erkannt und damit auch, dass Verhandlung keine Option war. Sein Schicksal war besiegelt. Wer wird ihm da die Flucht verdenken. Eine Zukunft in der Fleischtheke mag zwar für so manche arme Sau in einem Massenstall durchaus als bessere Option erscheinen, aber nur, weil sie die wirklich bessere Option nicht kennt. Der Stier hat wohl auch diese Option ausgeschlagen und genießt nun für ein paar Wochen seine ungewohnte Freiheit. Nachdem auch die Jäger unter Quarantäne stehen und dem häuslichen Zoff nicht hochsitzartig entfliehen können, stehen die Chancen des Stiers gar nicht so schlecht. Er darf sich halt nicht aufführen wie ein Menschen, denn dann sieht seine Rechssituation ganz schnell ziemlich miserabel aus. So aber hat er stierisches Glück.
English Songs
Wie ich Englisch lernte
Zugegeben, ich hatte keine Idolband in meiner Jugend, es sei denn Barclay-James-Harvest oder das Alan-Parsons-Project. Aber im Grund interessierten mich die Bandnamen nicht und ich ordnete die Songs keiner Band zu. Gefielen sie mir, dann war das gut und ziemlich egal von wem. Das Kreischen bei Beatles-Konzerten wäre nicht meins gewesen. Englisch faszinierte mich und ich erinnere mich sehr gut daran, als uns - die Gruppe aus der gleichen Grundschule - der Englischlehrer der weiterführenden Schule einmal fragte, ob wir denn überhaupt schon Englisch gehabt hätten. Erst viel später, bei einer gemeinsamen Reise mit dem Erstenglischlehrer ins Ausland begriff ich, dass diese Frage nicht ironisch gemeint war.
Natürlich mochte ich Musik, Musik, das war Lebenslust. Wir brauchten damals keine Joints, Bier genügte. Die Musik kam aus monströsen Boxen, je größer desto besser. Den heutigen Soundsystemen mit ihren Subwoofern hätten sie das Wasser nicht reichen können, aber Subwoofer gab es ja nicht und damit keine Vergleichsmöglichkeiten. Selbst Lifemusik war weit weniger Basslastig, weil das die Verstärkeranlagen gar nicht her gaben. In der Regel hatten die Bands zwei Boxen und keine Monitorboxen und das soll ihnen heute mal einer nachmachen. Es gab keine Midis und kein Playback, alles wurde life gemacht. Und natürlich waren es fast ausschließlich englischsprachige Songs. Spider Murphy war noch nicht und auch nicht STS.
Ich komme sehr gut mit Englisch zurecht, aber damals war ich frustriert. Denn ich verstand die Songs der lokalen Bands nicht ich konnte die Texte einfach nicht verstehen ich verzweifelte schier. Mein Englisch reichte einfach nicht. Aber es hätte gereicht, wenn ich damals schon erkannt hätte, dass die Songs alles andere als englisch waren. Es war vielmehr das, was die Bands selber hörten und - nebenbei bemerkt - nicht verstanden. Sie sangen also Texte, deren Sinn sich ihnen nicht erschloss, teilweise mit völlig falschen Wörtern. Es war, als würde man den beliebten Fülltext "Loremp ypsum" theatralisch rezitieren. Erst mit Geschäftskorrespondenz und Auslandsreisen bemerkte ich, dass Schulenglisch allenfalls eine Basis zum Eintauchen in die Sprache ist und es dauert wirklich lange, bis man eine flüssige Konversation führen kann. Geschafft hat man es, wenn man auf englisch träumt und unvermittelt ins Englische wechselt. Aber es ist wie mit dem Sport. Nur das Training hält auch fit.
Brexit Brexit Brexit
Das vorläufige Ende des Wahnsinns
Es hat was mit Unzufriedenheit zu tun aber genauso viel mit Populismus. Die Briten sind raus aus der Europäischen Union. Eine Union, die man stolz als große Friedensgarantin bezeichnen kann. Diese zu verlassen, das hat schon ein Geschmäckle, über das man gar nicht tiefer nachdenken mag. Egoismus ist eine treibende Kraft und die Briten sehen sich halt immer noch gern als weltumspannende Großmacht, auch wenn sie mit dieser Einstellung ziemlich einsam sind, aber diese Großmachterinnerung macht jede EU-Auflage zur Wadlbeißerei, die man sich nicht gefallen lassen will.
Die Vorstellungen der Brexitiers sind sehr romantisch. Sie reichen von Befreiung bis romantischen Paradiesvorstellungen. Die Realität wird sie schneller einholen als es ihnen lieb sein wird. Freiheit gibt es nicht umsonst und sie bedeutet auch unabhängig sein zu wollen. Zum Beispiel von Freiheit Handelregeln, die werden rasch zum Bumerang, wenn Lebensmittel plötzlich nicht mehr maximal subventioniert eingekauft werden können. Und das Abschütteln von europäischen Fangquoten zieht mit der Präzision eines Uhrwerks Konsequenzen nach sich. Zunächst Zölle, dann Einfuhrverbote und final vielleicht ein Fischereikrieg mit dem Leerfischen der Meere. Nein, beim zweiten Nachdenken über die Konsequenzen, also beim Weiterdenken der Optionen hängt der britische Himmel nicht mehr voller Geigen.
Viele werden sich eine Rückkehr in die EU wünschen, aber dieser Weg steht nach dem grade zu Ende gehenden Circus für Jahre nicht zur Debatte. Sie werden also lernen müssen, die Einsamkeit zu ertragen. Vielleicht ist der Brexit vergleichbar mit dem Abkoppeln vom Stromnetz. Da freut man sich erst mal so richtig über den Wegfall der Stromkosten aber recht bald wird man den Strom vermissen.
Und die Europäer? Nun, die werden die Briten nicht recht lange vermissen, immerhin zählt die EU auch nach dem Austritt der Briten immerhin noch 450 Millionen Einwohner, noch weniger wird man den Britenrabatt vermissen, den Margret Thatcher, die eiserne Lady, der EU abgerungen hat. Vielleicht ändert sich ja überhaupt nichts, eine nicht recht unwahrscheinliche Situation. Dass also die Briten einen ähnlichen Status haben werden, wie Norwegen. Heißt also, dass sie sich komplett den Regeln der EU unterwerfen aber nicht mehr mitzureden haben. Die Briten also stimmlose Europäer. Nun, wenn das ihr Ziel war, kann es Resteurope nur Recht sein. Unschwierig waren sie von jeher nicht.
Zweitausendzwanzig
The show must go on
Ein Jahreswechsel ist immer ein idealer Zeitpunkt zum Nachdenken. Wobei Ganzjahresnachdenken noch besser wäre. Es ist halt aus der Mode gekommen, seit diese Wischdinger und Zielfindungsassistenten weite Denkbereiche übernommen haben. KI nennen sie das, künstliche Intelligenz. Nun, wenn das alles ist, was KI zu bieten hat, dann wird der Beginn der Maschinenzeit wohl noch ein Weilchen auf sich warten lassen. Immerhin konnten wir schon vor Smartphones miteinander reden, Ungewusstes nachschlagen und ohne Navi durch die Welt fahren. Ist hat praktisch, wenn man das große Meyers Lexikon nicht durch die Gegend schleppen und an der Ampel mit dem Faltplan in der Hand nicht auf ausreichend rot hoffen muss. Andererseits ist Wetten selten geworden. Was willst du denn schon wetten, wenn sofort "hei Gugl" ertönt. Du kannst höchstens auf die Zukunft wetten. "Wetten, dass Herr Elvau Bürgermeister wird!" Langweilig!
Da wäre es schon interessanter, wenn man darauf wettet, ob der Klimawandel kommt. In dem Fall eine Win-Lose-Situation, also wenn du auf Klimawandel setzt. Da kannst du noch so hoch wetten, draufzahlen tust du trotzdem. Das ist ja das Gemeine am Klimawandel, dass er auch die Guten trifft, die sich klimaschützend verhalten und nicht zwecks Zeitvertreib oder Selbstfindung oder "weil ich mir das verdient habe" oder "ich kann die Welt auch nicht retten" oder just for fun über den Globus jetten und auf Kreuzfahrmonstern den Sonnenuntergang im Schweröldunst genießen und dabei mehr Treibstoff als das übrige Jahr mit dem Auto in schlechtere Atmosphäre umwandeln. Die Saudis haben scheinbar erkannt, wohin die Reise geht, sie haben Aramco an der Börse verkauft. Gar nicht dumm, diese Sandbewohner. Jedenfalls war der Börsengang ein Erfolg, was zwei Schlüsse zulässt. Entweder gibt es genügend Aktienkäufer, die nicht an den Klimawandel glauben, das wären also die idealen Wettpartner in Sachen Klimawandel oder es ist ihnen egal, weil sie eh eine Klimaanlage haben und so viel Geld, dass sie dem hungernden Afrikaner auch das letzte Essen wegkaufen können.
Was bringt es, das Jahr?
Immer wieder diese Frage, auf die es doch keine Antwort gibt. So viel lässt sich schon sagen: Die Klimaerwärmung geht weiter, weil unsere Lebensweise alternativlos ist. Weiterhin wird man in München zum Überleben einen SUV brauchen und Tempo 130 auf Autobahnen gegen jeden Menschenverstand sein. Zu tausenden werden die Was-auch-immer-Suchenden mit Flugzeugen und Kreuzfahrschiffen ihren Beitrag zur Klimaerwärmung leisten. Während fast die gesamte restliche Welt ein Tempolimit auf Autobahnen hat, darf man davon ausgehen, dass in Deutschland und Nepal die Raserei erlaubt bleibt. Wer auf sich hält macht Wellnessurlaub und powerrelaxt bei frostigen Temperaturen im bacherlwarm beheizten Außenpool um den ganz normalen Wahnsinn des Turbokapitalismus zu ertragen. Die Fridays-for-Future-Demonstrationen gehen weiter, während die vom Klimawandel aus Altersgründen Nichtbetroffenen weiterhin auf Placeboklimarettung setzen und die Forderungen mit anderen Nichtbetroffenen von anderen Ländern auf Minimalniveau herunterverhandeln. Auch die Groko wird bleiben, weil die Rest-SPD nicht mal mehr die Kraft für eine Aufkündigung aufbringt und das neue Führungsduo zum Furchteinflößen ebenso taugt, wie ein Taschenmesser zum Saustechen.
Kommt eine Kirchenreform?
Glaube versetzt Berge aber nicht den Vatikan. An dieser Institution wäre Jesus ebenso gescheitert, wie am Hohen Rat. So greifbar der Reformdruck der katholischen Kirche ist, so vehement ist auch das Festkrallen an den mittelalterlichen Strukturen. Ob Zölibat oder Frauenordination, ob Missbrauchsaufarbeitung oder Liturgiereform. Nichts soll geschehen, nichts sich verändern. Nicht mal der Missbrauch. So sieht es leider aus und die katholische Kirche geht weiterhin davon aus, dass sie damit durchkommt. Effektiver kann der eigene Untergang kaum inszeniert werden.
Aber es wird sich ändern
Natürlich wird es sich ändern. Wenn die Auswirkungen des Klimawandeln nicht mehr geleugnet werden können, weil Extremwetterereignisse uns den Luxuslebensstil vermiesen. Wenn ganze Länder unbewohnbar werden und sich Menschenmassen in nie dagewesener Größenordnung in Bewegung setzen. Wenn ganze Dörfer unter abbrechenden Bergflanken begraben werden. Wenn wir tropischen Krankheiten massenhaft zum Opfer fallen. Ja dann freilich, dann wird sich vieles ändern. Und die Kinder werden den Eltern vorhalten, warum sie nichts dagegen unternommen haben, wie wir unseren Eltern die Passivität im Dritten Reich vorwarfen. Und wir werden mit den Schultern zucken, dass wir es ja nicht wissen konnten. Aber diesmal wird die Ausrede nicht funktionieren, denn alles ist fein säuberlich dokumentiert und jederzeit und überall sind diese Informationen von jedem einsehbar. Der Temperaturanstieg. Die Vergiftung der Böden. Die Vermüllung der Ozeane. Unser dekadenter Luxus. Unsere Geldgier. Nein! Rausreden wird nicht gelten. Dann ist da auch noch der Atommüll, den wir als unendlich langes Vermächtnis hinterlassen. Aber keine Sorge: Die schlimmsten Auswirkungen müssen wir nicht mehr erleben, da dürfen wir vorher abtreten. Bis dahin reicht ein dickes Fell und eine gute Portion Rücksichtslosigkeit.
Auch Kirche wird sich ändern
Die Katholiken sind keine Lämmer, die dem Hirten hörig sind und bei Bedarf vom Hirtenhund (Inquisition) zurück in die Herde getrieben werden. Der Kirche steht der große Aufarbeitungsprozess ihrer Geschichte noch bevor. Die Kreuzzüge, die Hexenprozesse, die tausenden geschändeten Seelen. Oh, es ist ein großes Paket, das da auf die Kirche wartet und man wird sich nicht darauf berufen können, dass man all das in Namen Gottes getan hat. Was wäre das wohl für ein Gott? Leider hat die Kirche keine Siegermächte, so wie Deutschland, sonst wäre der Anfang längst gemacht. Vermutlich kommt die Reform von unten und sie wird die Mächtigen vom Thron stürzen. Die neue Kirche wird demokratisch sein. Ungewohnt zunächst aber dann wieder ziemlich brauchbar.
Du meinst zu viel für ein Jahr?
Da hast du wohl Recht. Aber beginnt nicht jede Reise mit dem ersten Schritt?! So könnte es 2020 sein. Ob es ein gutes Jahr wird, das bestimmen wir in Gemeinschaft. Wenn jeder dort wo er kann einen Schritt in die richtige Richtung macht, dann werden wir nach 366 Tagen mit Stolz darauf zurückschauen können. Das sollte der Vorsatz für 2020 sein. Es ist leicht auf Greta Thunberg zu schimpfen, denn da ist man in großer Gesellschaft. Schwieriger ist es, so zu leben, dass Greta keinen Anstoß nehmen kann. Greta ist wie ein schlechtes Gewissen. Das kriegst du nicht mit weiteren schlechten Taten weg, nur mit guten. In diesem Sinne: Auf in ein gutes neues Jahr 2020!
Der Bayerische Wald
Des Käfers reiche Beute
KSK, so könnte man die aktuelle Umgestaltung des Bayerwaldes nennen. Kolle, Schneebruch, Käfer. Man soll sich aber davor hüten, zwei große Fehler zu machen. Erstens, der Natur die Schuld zu geben und zweitens für den Käfer den Nationalpark verantwortlich zu machen, denn so lange sitzt kein Käfer im Wartezimmer, wie es seit dem Massenbefall des Nationalparks Zeit vergangen ist. Freilich Kolle ist eine andere Dimension, solche Stürme gab es und wird es geben und treffen die Klimaprognosen auch nur ansatzweise ein, dann wird die Nachfrage nach Elementarversicherungen stark zunehmen und die Prämien werden steigen. Die Branche freut sich, weil auch sie nur kurzfristig und in Profiten denkt. Ungeachtet dessen werden sie heuer über Weihnachten wieder zu zigtausenden über den Himmel jetten und sagen sich, dass der Einzelne gar nichts ändern kann. Aber der Einzelne tritt halt meist massenhaft auf. Und billig ist es ja auch, weil die Anbieter zahlreich im Wettbewerb stehen und wenn dann mal ein Anbieter pulverisiert wird, dann springt neuerdings der Staat ein. Ich muss mir das gut merken, sollte mir in Südtirol einmal das Benzin ausgehen.
Käfer und Schneebruch haben unsere Wälder im großen Stil umgestaltet und machen munter weiter. Die Fichte ist ihr liebstes Opfer. Akurat jener Baum, den die Forstamtlichen dem Waldbauern als Brotbaum wärmstens empfahlen. Haftbar kann man sie dafür nicht mehr machen, denn sie sind vermutlich längst zu Staub geworden, auch ohne finales Burn Out in einem der immer beliebteren Krematorien, in denen die Verzweifelten dem Nachleben ein Schnippchen schlagen möchten. Nein, die Anstifter des ursächlichen Waldumbaus sind nur mehr per Nachruf erreichbar. Im Mischwald hat die Fichte ja durchaus Überlebenschancen, aber wer wollte Mischwald? Es musste Produktivwald sein und nun kam die Quittung. Aus dem Brotbaum wurde ein Notbaum, den man teilweise sogar mit Verlust entsorgen muss. Für ein bis zwei Generationen heißt es also, den Wäldern beim Wachsen zuzuschauen.
Was kann man daraus lernen? Die wichtigste Erkenntnis wäre, dass man denen da oben nicht alles glauben soll, denn sie haben es am Schreibtisch erfunden. Warum diese Erkenntnis nie gezogen wird, das kann nur an der ins Erbgut eingesickerten bedingungslosen Obrigkeitshörigkeit liegen. Immerhin war es ja nicht die erste große Fichtenkatastrophe. Und mit dem Mais ist es dasselbe und trotzdem wird er munter weiter angebaut, weil man nicht aus kann. Immerhin die Programme! Freilich, wieder solche Schreibtischprogramme, die ins Verderben führen. Dabei müsste es mittlerweile jeder Landwirtschaftsindustrielle gemerkt haben, dass Masse zwangsläufig zu niedrigeren Preisen führt. Wenn ein Bäcker glaubt, dass er mit Verdoppelung der Produktionsmenge doppelt so viel verdienen kann, dann hat er hoffentlich einen guten Freund, der ihm davon abrät.
Wenn man bedenkt, dass trotz besseren Wissens Biogasanlagen immer noch gefördert werden, dann müsste dem letzten Obrigkeitshörigen klar sein, dass die da oben im Eingestehen eigener Fehler ziemlich unfähig sind und damit den Unsinn verlängern. Das ist aber so typisch deutsch: Wenn wir schon Fehler machen, dann aber richtig! Fehlte noch, dass jetzt Aufforstungsprogramme für Fichten aufgelegt werden. Wobei: Zuzutrauen ist es ihnen, den Obrigen.
Liebes Christkind
Unsere Wunschzettel
Robert aus Hinterfotzing:
Ich wünsche mir einen Porsche Cayenne.
Monika aus Hinterfotzing:
Ich wünsche mir von dir den neuesten Thermomix.
Brian aus Nordirland:
Liebes Christkind, bitte verhindere den Brexit!
Djamal aus Syrien:
Liebes Christkind, ich bin Muslim, aber ich bitte dich innständig: Bring uns Frieden!
Didinga aus Sudan:
Liebes Christkind, wenn du Gott bist, dann sei bitte auch unser Gott und lass es regnen!
Amaniel aus Eritrea:
Liebes Christkind, du bist der Gott aller, du bist auch Allah, du bist auch mein Gott. Wenn ich nicht fliehe, muss ich zur Armee.
Aber unsere Armee ist korrupt und ungerecht und kämpft gegen den Frieden.
Ich muss fliehen um zu leben. Lass meine Flucht gelingen!
Man kann schon gegen Windräder sein, wenn sie verzichtbar sind. Und in der Tat wären sie das, denn mit lockeren 300 km² Solarzellen könnten wir die gesamte benötigte Energie produzieren. Man müsste sie nur schön über den Globus verteilen, dann klappt das. Vielleicht noch ein bisschen Elektrolyse, damit wir mit Wasserstoff jede Wolke ausgleichen können. Aber es geht.
Im Grunde ist alles schon erfunden, was wir für die Energiewende brauchen. Photovoltaik, Windenergie, Wasserkraft, das würde reichen. Locker sogar. Wenn! Ja wenn wir die Energie dorthin bringen, wo wir sie brauchen. Aber das scheitert schon mal an den Energietrassen, die keiner will und natürlich macht Energietransport die Sache wesentlich teurer. Wenn du meinst, es kostet nichts, Strom durch eine Stromtrasse fließen zu lassen, dann hast du in Physik und Wirtschaft nicht aufgepasst. Die Stromkabel müssen nämlich ziemlich mächtig sein und das kostet, ebenso die Verlegung und die Wartung. Das schlägt sich natürlich auf den Strompreis nieder. Billiger geht es ohne Transport, aber dann müsste man Windrad wollen. Photovoltaik ist teurer als Windenergie, also kostet PV-Strom mehr.
Herantransportierter Strom ist teurer als lokal produzierter Strom. Herantransportierter PV-Strom ist somit teurer als herantransportierter Windstrom und der ist teurer als lokal produzierter Windstrom. Und lokal produzierter Windstrom ist billiger als lokal produzierter Sonnenstrom, von dem wir überdies aufgrund unserer geographischen Lage nicht ausreichend viel produzieren können. Um das zu kapieren reicht ganz normaler Menschenverstand und den hat (fast) jeder. Natürlich kann man diese Kalkulation mit Infraschall umschmeißen, denn Infraschall ist wie das "Nochtgjoad", vor dem man sich fürchten kann.
Wer gegen Windenergie bei uns ist, ist also automatisch für teureren Strom und damit eine Verschlechterung der Standortfaktoren. Es sei denn man will tschechischen Atomstrom, der nur deshalb billiger ist, weil für die Endlagerung nichts eingerechnet wird. Die Tschechen sagen sich vermutlich: Jetzt schauen wir mal, wie die Deutschen das Endlagerproblem hinbekommen und dann machen wir es auch so. Aber was soll man einkalkulieren, wenn keiner weiß, wie es geht. Also von der Alternative "tschechischer Atomstrom" würde ich besser die Finger lassen, sonst verbrennt man sie sich. Seit Tschernobyl und Fukushima weiß man, wie heiß das Zeug werden kann.
Die SPD
Sie müsste einem direkt erbarmen
Politik ist gemeinnützig, sollte man zumindest denken, denn Politiker haben da oft eine abgewandelte Version, die "gemein" durch "eigen" ersetzt. Freilich ist die SPD die Partei des kleinen Mannes, zumindest war sie das bis Schröder, bis Agenda 2010, dann machte es zack und die SPD schoss in die Mitte. Sie wollte nicht mehr die Partei des kleinen Mannes sein, Schröder mochte das nicht. Schröder wollte lieber mit den Großen, mit Gazprom zum Beispiel. Die SPD hat es zunächst bejubelt. Aber so ist das halt, wenn du aus kleinen Leuten bestehst. Kleine Leute haben einen kleinen Horizont. Es dauerte sogar ziemlich lange, bis sie merkten, dass die SPD nicht mehr ihre SPD war. Eigentlich hätten sie es merken müssen, als die SPD zu einer großen Koalition mit dem Klassenfeind taugte. Da hätte es der kleinste Kleine merken müssen. Aber auch der kleinste Kleine mag einmal groß sein und von den großen Bossen ernst genommen werden. Freilich sind die Kumpels wichtig, die russgeschwärzten Kerle aus dem Revier, aber nein, die sind nicht mehr wichtig, das ist Geschichte, hoffentlich, oder es wird zumindest bald Geschichte. Aber die Genossinnen und Genossen, daran halten sie krampfhaft fest. Vermutlich sagen sie das auch noch zu Schröder, wobei der längst vom Genossen zum den Bossen mutiert ist. Aber ein bisschen Nostalgie, ja, die mag man halt schon und dann setzt man sich wie in guten alten Zeiten mit einer Flasche Bier in der Hand zum kleinen Mann und macht auf du und du. Aber jetzt endlich der Aufbruch. Eine fulminante Wendung um etwas über null Grad. Man müsse raus aus der Groko, man müsse den Koalitionsvertrag neu verhandeln, man müsse über den Koalitionsvertrag reden, na ja, ein bisschen zumindest, aber vielleicht doch nicht. Ja so sieht er aus, der neue Mut der SPD. Innerhalb nicht mal einer halben Woche ist er vom angekündigten Orkan zu einem nicht wahrnehmbaren Lufthauch abgeflaut. Oh je SPD! Mut sieht anders aus und politische Stärke erst recht. Die Presse stichelte gegen die SPD, dass sie wieder zu einer Partei der sozialen Gerechtigkeit zurückmutieren will und tut so, als wäre das eine überholte Forderung. Ist es mit Nichten. Vielmehr sieht, wer die Augen öffnet, dass der Kapitalmarkt mehr und mehr die Kontrolle übernimmt und das System bis zum letzten, ja bis zum letzten eigenen Blutstropfen aussaugen will. Großes Sozialverhalten ist dem Kapitalismus nicht eigen, vielmehr passt es locker auf einen Bierdeckel. Am liebsten den eines MIndestlöhners, der sich das Bier ein einem der schönen Konzerne kauft und damit brav das sauer verdiente Geld zurück in die Kasse des Kapitalismus bringt. Es ist ein Kreislauf an der kurzen Leine. Und jetzt soll dieser Kapitalismus auf Klimaschäden verzichten, womöglich zu Lasten des Gewinns. Ja wie soll den das bitteschön funktionieren. Das ist genau wie Tempo 130 gegen jeden Menschenverstand.
Die angeborene Gerechtigkeit
Warum wir in Afrika Urlaub machen und die Afrikaner nicht bei uns
"Fürchtet ihr den schwarzen Mann?" Wie oft haben wir das als Kinder geschrien? "Wenn er aber kommt?" Dann laufen wir natürlich nicht davon, sondern werfen die Tür ins Schloss, was Viktor Orban mit einem Zaum für uns macht. Wo kämen wir denn da hin, wenn der Afrikaner die selben Rechte wie wir hätte? Selbstverständlich haben wir das Recht, zumindest einmal im Jahr nach Ägypten oder sonstwohin zu fliegen, das haben wir uns schließlich sauer verdient. Der Afrikaner soll gefälligst in Afrika bleiben, er hat schließlich nichts geleistet. Gut, konnte er nicht, aber das ist schließlich nicht unsere Angelegenheit. Während also der Afrikaner für teures Geld auf einem Seelenverkäufer mit Schiffbruchgarantie ein One-Way-Ticket nach Europa erstanden hat, kaufen wir online ein Billigticket nach Ägypten mit Rückfluggarantie. Das hat schon was. Also im Billigflieger für Klimaerwärmung sorgen, die mit jedem Grad Afrika ein bisschen unbewohnbarer macht und dann den Afrikanern die Tür zuknallen. Pervers oder sarkastisch, du kannst es dir aussuchen. Aber so ist das, wenn du ins warme Nest geboren wurdest, dann hast du halt alle Privilegien und der Afrikaner halt nicht. Und wenn dir beim Standurlaub angeschwemmte Schiffbruchleichen die Urlaubsfreude verderben, dann kannst du mich Sicherheit den Reiseveranstalter auf Minderung verklagen. Blöd halt, wenn du eine Billigreise gebucht hast, aber vielleicht geht ja was mit seelischer Grausamkeit. Es kommt auf den richtigen Anwalt an. Jedenfalls brauchst du dir angeschwemmte Schiffbruchleichen nicht gefallen lassen. So weit käm's noch, wir sind doch schließlich Europäer und darauf sind wir stolz, solange es was bringt.
Das Machtglühwürmchen
Die frischerblühte Mutlosigkeit der SPD
Man o man, was hat man sich da hinausposaunend ins Zeug gelegt, um den Resten der SPD neuen Lebensatem einzuhauchen und tatsächlich kam ein Zukunftsduo zum Zuge, das dann sogleich den Schwanz einzog, als es am Fundament der lustlosen Groko rüttelte. Beißt man die Hand, die einen füttert? Selbstverständlich nicht, denn Regierungsbeteiligung ist allemal lukrativer als Opposition. Das haben die Neuen schneller erkannt, als das Licht von der Sonne zur Erde braucht. Immerhin verharrt die deutsche Regierungslethargie auf einem komfortablen Konjunkturposter und schafft es nicht mehr im Geringsten, die eigenen Erfolge auch nur ansatzweise zu erkennen, geschweige denn zu vermarkten. Ja, die SPD geht an Dekadenz zugrunde und krallt sich verzweifelt an jenseitigen Attributen wie Kumpelhaftigkeit und Genossen fest, dabei will diese Begriffe keiner mehr hören, weil sie ausschließlich den Moder der Vergangenheit verströmen. Genossinnen und Genossen, welche Bilder kommen dir da spontan in den Kopf? Also wirklich, wenn diese reaktionären Denkmuster nicht abgelegt werden, dann fällt die gesamte Partei der Vergangenheit anheim. Dabei wäre der Bedarf für eine soziale Partei relativ groß.
Aber die SPD scheut sich davor, diese Rolle zu übernehmen. Sie such den Rückhalt von Gewerkschaften, die es nicht mehr gibt. Angesichts der Macht, die heute von der brauchbaren Arbeiterschaft bedingt durch ihre Knappheit ausgeht, braucht keiner mehr Gewerkschaften, was weder die Gewerkschaften, noch die SPD erkennen wollen. Auf lange Zeit sichert die demographische Entwicklung die Machtposition der Arbeiterschaft. Es gibt halt zu wenige davon. Zum Beispiel gibt es für die Pflegeberufe noch nicht mal ansatzweise eine Lösung, wie die benötigte Personaldecke rekrutiert werden soll. Trotzdem meint die Branche, dass es zu den Minimallöhnen gehen wird, die sie aktuell gewöhnt sind. Tja, ein klassischer Denkfehler, denn die Leute bekommt der, der rechtzeitig attraktive, sprich lukrative Angebote macht.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Es werden viele sein. Soll man also die Groko auf jeden Preis stützen? Das wäre der falsche Weg, denn was nicht mehr passt, das muss geändert werden. Immerhin will die stetig steigende Wählerschaft der Grünen sicher keine Fortführung der Groko, sondern neue Wege. Im dunklen Spektrum hat die AfD ähnliche, wenn auch entgegengesetzte Ziele. Freilich macht die CSU zur Zeit völlig auf grün, aber halt nur mit Worten. Und wer grün will, wird wohl das Original bevorzugen. Insofern entfernt sich die CSU von der Stammwählerschaft, um die die zu den Grünen abgewanderten zurückzugewinnen. Aber das wird nicht gelingen, denn von der CSU zu den Grünen wechselst du nicht einfach so, da hast du verdammt viel Überzeugungsarbeit hinter dir, also werden dich grüne CSU-Feigenblätter nicht zurück holen. Ja, wir erleben zur Zeit eine große Umwälzung. Letztlich geht es auch darum, ob der Klimawandel eine Marketingstrategie ist oder handfeste Realität.
Kreischender Voradvent
Die Irrsinisierung des Wahnsinns
Manchmal frag ich mich, wie vielspurig man eigentlich in die falsche Richtung fahren kann. Einmal war der Advent eine staade Zeit, nach der Fastenzeit die zweite stille Periode. Wobei es damals fast immer still war, wenige, ein bisschen lautere Tage ausgenommen. Aber das vertragen wir nicht, nicht mehr, so scheint es. Remmidemmi lockt die Menschen an und der Kommerz nutzt das. Keiner fragt, ob der lärmende Unsinn passt. Hauptsache die Leute strömen herbei, das ist Grund genug. The show must go on. Kann man schon mitmachen, muss man aber nicht. Leere, halten wir sie überhaupt noch aus? Oder müssen wir sie so schnell wie möglich füllen. Das Wochenende optimal ausnutzen. Selbst der Urlaub jagt von Event zu Event. Ja keinen Leerlauf, keine vergeudete Zeit und gerade deshalb maximal vergeudete Zeit. Eigentlich sinnlose Sinnsuche. Ablenkung vom Wesentlichen. Von dir, von deinem Ich, von der Wirklichkeit weg in die Scheinwelt der Scheinerfolge und Scheinwichtigkeiten, denen dein normales Leben nicht gerecht wird. Megaablenkung von der Realität. Immer hipp, immer toll, immer auf Scheinweltdroge. Wer soll das auf Dauer aushalten? Burnout! Medikamente, weil man den selbstgesetzten Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Aber mal ehrlich: Brauchst du das wirklich? Und warum. Denk nach! Worauf kommt es wirklich an? Was ist denn tatsächlich wichtig? Du bist wichtig! Nicht deine Rolle, nicht deine Scheinwelt, sondern deine Welt, also die Reale, die mit Ecken und Kanten, auch schmutzigen, die nicht immer Perfekte. Aber genau deshalb passt sie so gut zu dir. Nimm sie und nicht die andere, die laute und schillernde, den die trägt nicht, die ist auf Dauer gesehen völlig nutzlos. Nimm die ehrliche, die hält dich aus und du sie.
Wenn es wärmer wird
Die Auswirkungen von zwei Grad Erderwärmung
Elon Musk will in Brandenburg eine E-Autofabrik bauen, in einem Wald, einem "naturbelassenen" Kiefernwald und die Naturkiefernwaldschützer laufen Sturm. Nun, man muss sie einmal gesehen haben, diese Kiefernwälder südlich von Berlin. Sehr schön zu erleben auf dem Spree-Radweg. Maschinell gepflanzte Wälder in Planquadraten verschiedener Altersstufen. Naturbelassen? Die gefällten Stämmchen der Durchforstungen bleiben liegen, erstens, weil sich die Ernte nicht lohnt, zweitens, weil sie den Waldboden düngen. Ist so ein Planquadrat ausreichend gut bewachsen, wird es komplett abgeerntet, ob Musk nun kommt oder nicht.
Der Braunkohleabbau soll aufhören, sie schädigt unser Klima massiv. Wohin mit den Kumpels? Freilich, so viele sind das auch wieder nicht und ob sie Autos bauen können, weiß kein Mensch. Vermutlich ohne weitere Ausbildung lieber nicht. Zumindest möchte ich kein Auto fahren müssen, das ein Kumpel baute, der vorgestern noch im Bergbau war. Elektroautos brauchen jede Menge Akkus, wo werden die gebaut? Vielleicht auch in Brandenburg, damit es dort aufwärts geht. Aber die Herstellung der Akkus ist doch so umweltschädlich. Klar ist sie das, aber nicht weil das so sein muss, sondern weil man dadurch wesentlich höhere Profite erzeugt. Und das Recycling erst, Lithium-Ionen-Akkus werden nicht recycled. Stimmt, vor zwanzig Jahren gab es nicht ein einziges Unternehmen für das Recycling von Handys. Man kann einen Teller erst abwaschen, wenn der Gast fertig gegessen hat. Mit Akkus ist das nicht anders. Und wer an der erfolgreichen Weiterentwicklung der Stromspeichertechnik zweifelt, hätte am besten gleich die afrikanische Savanne nicht verlassen.
Strom ist nun mal eine tolle Sache. Man kann ihn mit wenig Verlust transportieren, man kann ihn speichern, man kann Wasserstoff mit ihm machen und synthetische Kraftstoffe. Man könnte, muss man vielmehr sagen, denn wer heute einem Pumpspeicherkraftwerk Riedl das Wort redet, der baut auf Vergangenheit und realisiert nicht, welchen Schaden das verursachen würde und wenn der Speicher fertig ist, braucht ihn keiner, weil es längst andere Techniken gibt. Aber wenn du der Eigentümer von Jochenstein bist und keine verfügbaren Alternativen hast, am eigenen Strom aber maximal verdienen möchtest, dann lohnt sich Riedl - für dich und nur für dich.
Keine einzige Kilowattstunde produzierter Strom sollte ungenutzt sein, deshalb ist der Ausbau sinnvoller Speichertechniken der richtige Weg. Das sehen die Stromkonzerne auch so, aber sie sind aktuell nicht im Besitz von ausreichend Speicher- bzw. Transformationsmöglichkeiten. Der Atomausstieg hat ihre Kassen arg geschröpft und das obwohl sie die Endlagerkosten für ein Butterbrot dem Staat auf's Auge drücken konnten. So wurden die verbleibenden Atomkraftwerke ein recht profitables Geschäft und die Restlaufzeit spült bares Geld in die Kassen, während sie nicht mal für den Atommüll der Restlaufzeit aufkommen müssen. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass die Kosten für die Endlagerung des Restlaufzeitatommülls so gigantisch werden, dass jeder Wirtschaftler dringend die Finger davon lassen würde. Und dann gibt es Unverbesserliche, die heute noch den Atomausstieg als übereilt betrachten. Entweder verschließen diese Unverbesserlichen die Augen vor der Realität oder sie tun sich extrem schwer damit, ihre langzeitatomfreundliche Einstellung als Irrweg zu erkennen.
Ob nun Autos mit Akku oder Wasserstoff fahren, kommt im Endeffekt auf's Gleiche raus, denn sowohl die Akkufüllung, als auch die Wasserstoffproduktion braucht Strom. Stellt sich halt die Frage, was einfacher und praktikabler ist. Die Stromproduktion muss jedenfalls massiv steigen und zwar nachhaltig. Also fallen Atom, Kohle, Öl und Gas weg. Bleiben also Wasser, Sonne und Wind. Das werden wohl auch die Windradgegner irgendwann einsehen müssen. Die Welt hat sich immer schon verändert und sie wird es weiter tun. Die entscheidende Frage ist, wie wir es schaffen, die Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten.
Extrem relevant ist dabei die Erderwärmung. Ein Grad haben wir ja schon verursacht, das lässt sich nicht mehr verhindern. Die Frage ist, ob es zwei werden oder gar mehr. Was passiert bei zwei Grad Erderwärmung? So genau kann man das nicht sagen, denn die Erde wird nicht gleichmäßig wärmer. Es wir Regionen geben, da werden es deutlich mehr als zwei und andere, da wird es sogar kälter. Laut Nabu verursachen zwei Grad Erderwärmung das Aussterben von 20 - 30% aller Arten, das komplette Abschmelzen der Eisschilde, Wasserknappheit für zwei Milliarden Menschen, massive Zunahme von Krankheiten, extreme Zunahme von Unwettern und Überflutungen. Steigt die Erderwärmung über 4 Grad, dann ist übrigens sense mit Menschheit.
Tja, das kommt, wenn wir so weiter machen.
Das sind die Alternativen zur Akzeptanz von Windrädern auf unseren Hügeln und Elektroautofabriken in Industriewäldern. Die Option Sand in den Kopf bringt uns nicht weiter und wenn man im Bereich Ruhmannsberg demnächst keine Elektroautos verwenden kann, weil schlicht und ergreifend der Strom für die Heizung überlebenswichtiger ist und auf den nichtgebauten Stromtrassen, die andere aus anderen Gründen abgelehnt haben, keiner kommt, dann werden die Kinder berechtigt mit dem Stinkefinger auf ihre Eltern zeigen. Das müssen sie dann wohl aushalten, denn sie hätten es wissen müssen. Sie wollten aber nicht.
Jingle Bells, Hellau und Prosit
Der ganz normale Wahnsinn der staadn Zeit
Natürlich ist es eindrucksvoll, wenn man in so eine große Kathedrale geht, da musst du nicht bis Rom umweltsündigen, denn solche Religionshüllen findest du landauf landab. Ob da jetzt eine heiliger ist als die andere, das mag jeder für sich selbst entscheiden. Auch über Geschmack muss man nicht streiten, sondern kann die Vielfalt ruhig zulassen. Dass Kirchen Kinder kriegen können, das wusste ich allerdings bis letzten Sonntag nicht. Diese These hat Bruno Rauchbier aufgestellt. Jetzt weiß ich aber nicht genau, ob der branderprobte Tempel in Rom immer nur Mutter oder bereits Oma ist, vielleicht auch Opa. Denn wenn eine Kathedrale ein Kind bekommt, dann wird sie selbstverständlich Mutter, der Dom hingegen müsste dann Vater werden. Vielleicht haben wir beil den Kirchen auch schon m | w | d womit auch das Gotteshaus seinen Platz in der modernen Gesellschaft hat. Und wie geht so eine Kirchengeburt vor sich? Ist es wie das Kalben eines Gletschers? Oder legt die Kirche Eier? Das mit den Eiern scheint mir sehr plausibel, denn damit sind auch die vielen faulen Eier zu erklären, die von der Kirche immer wieder gelegt werden. Wenn du daraus eine Suppe machst, dann musst du erst einen finden, der sie auslöffeln will. Papst Franz versucht immer wieder eine und verdirbt sich an der Fauleiersuppe regelmäßig den Magen. Wobei ja die Nachricht seiner Vergiftung bei wenigen eine Überraschung auslösen würde. Vergiften hat im Vatikan eine sehr lange Tradition. Vermutlich länger als beten und fast so lang wie die Scheinheiligkeit. Neuerdings ordnen Bischöfe sogar Abtreibungen an, damit die vom Klerus geschwängerten Nonnen kein Skandal werden. Also lieber gegen die eigenen Prinzipien verstoßen, als ihnen zum Opfer fallen. Man stelle sich einmal vor, eine Art Edward Snowden würde aus dem Vatikan entkommen und einen Teil der vertuschten Skandale veröffentlichen. Da würden sie wieder in Scharen austreten, diese selbstgerechten Kritiker, die einfach nicht wahrhaben wollen, dass es ein großer Unterschied ist, ob man sich mit geweihter Hand die Sünden vergeben kann oder auf die Vergebung eines sündigen Geweihten angewiesen ist. Freilich, das Kind. Aber da muss man klar abwägen, ob so ein Klerikerkind überhaupt eine Chance auf Erlösung hat, denn sündiger kannst du ja fast gar nicht gezeugt werden und der Hinweis auf den Heiligen Geist darf sicher nicht überstrapaziert werden. Immerhin geht es bald in den Advent hinein und da hat er eh wieder alle Hände voll zu tun, dass er die Geburt der ganzen Holzchristkindl bis Heiligabend hinbekommt. Er darf sich halt vom allgegenwärtigen Lichtgewitter des Advents nicht ablenken lassen, das die adventliche Besinnlichkeit xenonartig hinwegblendet und auch nicht von der Konsummanie, mit der die Religionsleere ausgefüllt wird und schon gar nicht von der glühweinschweren Adventversion des Oktoberfestes. Aber nach Weihnachten, nach der ohrenverstopfenden Oh-du-Fröhlichezeit, da kommt dann endlich und mit Extremverspätung die Stille, mit der wir scheinbar nichts mehr anfangen können. Die wir nicht ertragen, weil sie uns der Reizüberflutung beraubt und zum Nachdenken zwingt. Dann müssen wir die fade Zeit des Faschings durchstehen, dessen Karnevalisierung dem bairischen Gemüt ungefähr so verwandt ist, wie der Senf der Käsesahnetorte. Aber man muss ihn ertragen, weil die narrenbezipfelten Gschaftlhuber damit ihre Beschäftigungstherapie haben und ihre Unwichtigkeit in vollen Zügen ausleben können. Erst mit dem Aschermittwoch kehrt wieder bairisches Gemüt heim und mann kann sich nahezu pausenlos von Starkbierfest zu Starkbierfest erbrechen. "Jingle Bells, Hellau und Prost"
Das liebe Geld
Warum wir nicht mehr sparen sollten
Im Jahr 2019 besitzen die deutschen Sparen 6,2 Billionen € Geldvermögen und bekommen dafür so gut wie keine Zinsen. Ja, sogar Negativzinsen werden schon angekündigt. Banken müssen diese schon bezahlen, wenn sie Geld bei der Zentralbank bunkern. Es ist viel zu viel Geld in Umlauf und deshalb braucht es keiner mehr. Was dazu führt, dass es auch keine Zinsen mehr gibt, denn auch der Zins ist ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Banken bauen große Bunker, in denen Sie Geld in großen Scheinen einlagern, um dem Strafzins zu entgehen. Aus diesem Grund wurde der 500 € Schein eingezogen. Es soll nicht so einfach sein, Geld zu bunkern. Ideal wäre es natürlich, wenn gar kein Bargeld mehr in Umlauf wäre, ideal für den Staat wohl gemerkt. Wenn man heute ein Mietshaus mit vier Wohnungen für 1 Million € errichtet, dann zahlt man für den Kredit 1% Zins = 10.000 €. Die Wohnungen kann man für je 800 € je Monat vermieten, also 800 x 4 x 12 = 38.400 €. Bleiben also 28.400 für die Rückzahlung des Kredits, also ist man in 35 Jahren schuldenfreier Mietshauseigentümer und musste keinen Cent aus eigener Tasche zahlen. Die Rechnung stimmt jetzt nicht ganz, weil die Inflation nicht eingerechnet ist. Die beträgt ca. 2%. Um diesen Betrag steigt die Miete, während die Zinsen gleich bleiben. Deshalb sind Immobilien so teuer geworden und Grundstücke werden teuer, gilt auch für Landwirtschaftsflächen und Wälder, Hauptsache der Wert bleibt, Rendite egal. Viel zu viel Geld sucht einen sicheren Hafen und immer noch zahlen viele in die Riesterrente und Betriebsrenten und sonstige kapitalbasierte Systeme ein, die allesamt eines gemein haben: Sie werden kollabieren, wenn es zum großen Knall kommt. Aber wann kommt der? Das weiß niemand. Niemand hätte für möglich gehalten, was wir heute haben und niemand weiß, wie wir aus der Sache geregelt heraus kommen. Die Bundesregierung zahlt so gut wie keine Zinsen, tilgt auch keinen Kredit und hat trotzdem den Haushalt 2020 auf 360 Milliarden € erhöht. Anzunehmen, dass zumindest einige Köpfe in der Bundesregierung längst erkannt haben, dass diese Kredite niemals mehr zurückgezahlt werden. Das Ende des Wachstums ist erreicht. Eh ziemlich spät, denn bei näherer Betrachtung der Erde hätte man schon recht früh erkennen müssen, dass eine Kugel nicht ausgedehnt werden kann, also die Erde nicht für grenzenloses Wachstum geeignet ist. Wie man auch die Atmosphäre nicht endlos vergiften kann. Auch da merken wir bereits, dass Grenzen erreicht sind. Aber wer steuert um? Wer verzichtet auf Verzichtbares? Selbst beim Thema Tempo 130 auf unseren Autobahnen entscheidet die Regierung dagegen, obwohl einer Umfrage zufolge die Mehrheit der Bundesbürger das möchte. Aber die Mehrheit, der sich die Bundesregierung verpflichtet fühlt, setzt sich zunächst mal aus den Autokonzernen zusammen, die sich vehement weigern, vernünftige und umweltverträgliche Autos zu bauen. Der Karren steuert also weiterhin mit über 130 schnurstracks auf die Wand zu, in der Hoffnung, dass die Party schon irgendwie weiter geht. The show must go on. Tja, Gründe, das Gegenteil zu kapieren gäbe es ausreichend und die Argumente für die deutsche Autobahnraserei werden zusehends realitätsfremder. Ein Tempolimit ist also nicht gegen jeglichen Menschenverstand, sondern der Menschenverstand sollte es schleunigst auf den Weg bringen. Wofür haben wir ihn denn. Ist eine florierende Luxusautoindustrie wirklich wichtiger als die Lebensqualität unserer Enkelkinder?
Erntedank
Oder wie Banken die Welt ausbeuten
In Brasilien brennt der Regenwald, es geht um neue Anbauflächen. Die Campesinos haben keine andere Wahl, denn ihre Wirtschaftsflächen haben sich die Großgrundbesitzer einverleibt. Sie haben die Lizenz zum Töten. Dann weichst du natürlich und ringst dem Regenwald deine neue Existenz ab. Die Großgrundbesitzer bauen Soja an, Soja bringt Geld, denn die Bauern in Europa kaufen es in jeder verfügbaren Menge. Sie müssen iIhre Milchproduktion steigern, weil die Milchpreise zu niedrig sind, eine Folge des Überangebots. Freilich erzeugt jede weitereTonne Soja, die in Europa ankommt noch mehr Überproduktion, aber das interessiert die Bank nicht, die dem bayerischen Landwirt den Maschinenpark finanziert hat, sie will ihre Tilgungen und das bisschen Zins, das heute noch zu erzielen ist. Aber es könnte auch sein, dass der Landwirt seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann und dann wechselt der Landbesitz in das Portfolio der Bank. Also hat die Bank großes Interesse an Überproduktion und damit großes Interesse an mehr Soja und dem Verbrennen des Regenwaldes.
Man muss also nicht sehr viel von den weltweiten Zusammenhängen verstehen, um die fatalen Auswirkungen von Fehlproduktion zu verstehen. Deshalb ist es absolut unverständlich, dass niemand diesem Unsinn und Wahnsinn Einhalt gebietet.
Da gibt es eine Jugendliche in Schweden, Greta Thunberg, sie setzt sich für den Erhalt der Erde ein. Sie möchte gerne in einer intakten Welt aufwachsen und deshalb wird sie angefeindet, denn es herrscht der Profit. Der Profit interessiert sich nicht für den Klimawandel. Der Profit ist so veranlagt, dass er sich lieber selber vernichtet, als auf Profit zu verzichten. Der Profit ist die Triebfeder des Wachstums und Wachstum ist der heimliche Motor unserer Gesellschaft. Wir verbrauchen Güter nicht bis zum Nutzungsende, sondern kaufen uns vorzeitig neue. Du hast das Eifoun 9 und wirst zum Kauf des Eifoun 10 animiert, weil der Rubel rollen muss, weil das Wachstum wachsen muss. Also kaufst du den neuen Kommunikationsknochen, um dabei zu sein, um deine Aufgabe, deine Rolle im System zu erfüllen. Was interessieren dich die Bedingungen die Lithiumbergwerker in Südamerika oder die Zustände in den Kobaltminen in Afrika? Das Wachstum ist wichtig, das Wachstum diktiert.
Erster Oktobersonntag, Erntedank! Wir danken für unseren Luxus und unsere Verschwendungsmöglichkeiten, für das neue Eifoun, den neuen SUV, den neuen Giga-TV. Wir danken also Gott dafür, dass er uns in unserem Luxus leben lässt. Wofür danken die Campesinos an Erntedank? Wofür die Minenarbeiter in Afrika und Südamerika?
Man muss erkennen, dass es zumindest zwei katholische Religionsgruppen gibt, die LKK, also die luxuskatholische Kirche und die VKK, die versklavte katholische Kirche. Wohl dem, den das Schicksal auf der Nordhalbkugel das Licht der Welt erblicken ließ. Insofern schon ein großer Grund, Gott für die Nordhalbkugelgeburt zu danken.
Und auch ein großer Grund, möglichst effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Nordhalbkugel vor der Südhalbkugel zu schützen, wo die Unterprivilegierten leben. Die - das muss man natürlich aus der Sicht der Luxuskatholiken verstehen - selbstverständlich nicht das Recht auf Luxus haben. Wir haben nicht eine Welt. Wir haben zumindest zwei Welten und wir leben in der ersten. Damit das bitteschön so bleibt, können wir den Bewohnern der zweiten und dritten Welt hat leider keine Zugeständnisse machen und wir müssen sie am Fliehen hindern. Deshalb müssen Schiffbrüchige nach Afrika zurück gebracht werden, von wo sie weg wollten. Das bedingt nun mal die Bewahrung des Luxuskatholizismus. Amen!
Geht s noch?
Zum aktuellen Gejammere über den konjunkturellen Rückgang
Manchmal glaube ich, dass die Wirtschaftsredakteure wirklich auf der Brennsuppe dahergeschwommen kommen. Unsere Wirtschaft läuft seit Jahren im oberen Drehzahlbereich. Handwerker sind nicht zu bekommen. Arbeitskräfte absolute Mangelware, arbeitslos sind nur mehr extrem schwer Vermittelbare. Die Baukosten sind explodiert und der gesunde Menschenverstand sagt eigentlich, dass ein Rückgang auf Normalniveau eher gesund für die Allgemeinsituation ist. Ich mein, wenn Arbeiter aus Ungarn geholt werden, weil es keine deutschen mehr gibt oder keine zum Niedriglohn, dann mag das für den einen oder anderen Betrieb ein Vorteil sein, für Ungarn ist es das sicher nicht, denn die Leute werden dort auch dringend gebraucht. Insofern sollte die EU das ein bisschen stärker regulieren. Kann ja wohl nicht sein, dass wir uns zu Gunsten satter deutscher Gewinne schamlos am ungarischen Arbeitsmarkt bedienen, was diesen schwächt.
Aber so ist das heutzutage. Wir holen Mütter aus Polen für die Pflege unserer Eltern, weil es so schön billig ist. Den Spargel holen uns natürlich auch die Osteuropäer zu Dumpinglöhnen aus dem Boden, dafür schicken wir ihnen unseren Plastikmüll zur fachgerechten Entsorgung. Keiner fragt, wie es den Kindern der pflegenden Mütter geht, keiner die Spargelernter und Gurkenflieger. Keinen kümmert es, wenn das Plastik in Polen "fachgerecht" auf Halden brennt. Gut, das Plastik könnte jetzt weniger werden, denn die Plastik-Einkauftüte wird verbannt. Aber was ist mit den zigtausend Quadratmeter Siloballenfolie? Was ist mit den irrsinnigen Mengen Abdeckfolien im Gemüseanbau? Was ist mit dem gesamten Verpackungsplastik?
Eigentlich wäre das Normalniveau das rechte Maß. Eine Arbeitszeit, die Familie und Kinder berücksichtigt, ein Einkommen, das für ein vernünftiges Auskommen sorgt, ein vernünftiger Umgang mit Mensch und Natur. Aber das hat die Wirtschaft verlernt. Sie will immer weiter expandieren, als könnte man die Erde auch nur um einen Quadratmeter größer machen. Aber noch nie war es so deutlich spürbar, dass die Grenzen der Belastbarkeit erreicht sind, dass es kein "immer mehr" gibt. Und je länger wir das ignorieren, je länger wir die Profitgier einer sehr kleinen Gruppe stillen, umso schmerzhafter wird die Umkehr sein und umso größer die zu ertragenden Schäden.
Ja! Wir haben nur diese Erde und es gibt keinen Ersatzplaneten, nicht mal für die Hyperreichen. Auch sie werden an den Folgen der maßlosen Ausbeutung zu leiden haben, das ist mal ein bisschen Gerechtigkeit für alle.
Die Sendung mit der Maus
Wie Infraschall die Menschen radikalisiert
Als meine Kinder noch Kinder waren, da sahen sie mit Begeisterung die Sendung mit der Maus, nun hat die Bürgermeisterin von Hauzenberg eine Sendung mit der Maus bekommen und war überhaupt nicht erfreut, was man natürlich verstehen muss, denn diese Maus war mausetot. Wer tut so was und warum? Wegen Infraschall, natürlich, dieser Infraschall macht die Leute verrückt. Infraschall tritt schon ein paar Jahre vor der Errichtung von Windrädern auf und die Auswirkungen sind krass. Während der oder die Eine tote Mäuse und Pulver versendet, droht der Andere mit nächtlichem Rasenmähen. Infraschall vernichtet die Demokratie und radikalisiert die Betroffenen, bis sie den Verstand verlieren. Das ist ein wissenschaftliches Phänomen, welches dringend untersucht werden muss. Infraschall als vorwindkraftlicher Schädigungsfaktor, der sich scheinbar rückstandslos verzieht, sobald die Windkraftwerke errichtet wurden. Wobei vor der Errichtung des Windparks Sternwald der Infraschall nicht vorhanden war oder nicht bemerkt wurde. Aber wahrscheinlich gab es ihn damals auch noch nicht in der aggressiven Form. Dafür hat erst der Doktor Mayer gesorgt, der erfand einen ganz neuen Infraschall, der die Wirksamkeit eines Ebola-Virus in den Schatten stellt. Man kann ja nur hoffen, dass die toten Mäuse Infraschall-Opfer waren und nicht extra hingerichtet wurden. Also der Doktor Mayer, das ist wirklich eine Koryphäe, was der für einen Infraschall erfunden hat, da kann man nur den Hut ziehen. Und wie der wirkt, da staunst du. Ein bisschen muss der Mayer aber noch dran arbeiten, sonst macht er unsere Demokratie kaputt. Also Infraschall reloaded. Nach den Mäusen hat sich ein Grüner Nichtmehrabgeordneter tadelnd zu Wort gemeldet und dann haben sich die BDU-Ortsvorsitzenden zu Recht angegriffen gefühlt und sich in einem gemeinsamen Brief an die Zeitung maximal echauffiert, aber als Normalleser erkannte man darin ein eindeutiges Schuldbekenntnis. Das ist leider die Folge von Bildungsabwanderung, wenn die Zurückgebliebenen nicht mal mehr in der Lage sind, sich zweifelsfrei zu distanzieren. Verstand und Intelligenz wären also doch von Vorteil. Aber was weg ist ist weg. Was bin ich froh, dass ich letztes Jahr beim Urlaub an der Ostsee das mit dem Infraschall noch nicht gewusst hatte. Anstelle verrückt zu werden, schlief ich wie ein Murmeltier und das angesichts unzähliger Windräder. Aber heuer bin ich wieder an der Ostsee, weil es mir so gefallen hat, aber heute weiß ich das mit dem Infraschall und ich bin mal gespannt, ob ich ein Auge zutun werde oder von herumgeschleuderten Vögeln und Fledermäusen torpediert werde. Vielleicht sollte ich eine Infraschallsensibislisierung machen, das hilft ja auch bei Wespenstichen. Aber was, wen ich wieder wie ein Murmeltier schlafe? Bin ich dann ein Infraschallignorant? oder gar ein Infraschallgegner? Also ein radikaler Windenergienichthasser? Damit werde ich wohl leben müssen.
Darf′s ein bisserl Infraschall sein?
Über den ganz normalen Wahnsinn in außergewöhnlichen Zeiten
25.07.2019, ein Donnerstag und der heißeste jemals gemessene Tag in Deutschland. Nun, die Zeichen stehen auf Veränderung. Das fängt schon damit an, dass ich kaum mehr Weberknechte entdecke, sondern eine irgendwie verwandte, aber sonderbar anmutende Spezies. Der Schwärmer überlebt bei uns, auch das ein Novum. Massenhaftes Auftreten des Eichenprozessionsspinners, großflächiges Absterben von Buchenwäldern in Ostdeutschland. Nur mal ein kleiner Ausschnitt. Ich meine, wir sind in Deutschland, wir haben doch das große Los bei der Geburtslotterie gezogen. Müssen wir uns den Klimawandel auch in unserem grünen Land gefallen lassen? Wer macht eigentlich das Klima kaputt? Etwa der Autofahrer? Aber der muss doch pendeln. Oder der Urlaubsflieger? Der will doch auch mal was von der Welt sehen. Oder der Jakuzzi-Eigentümer? Aber der verzichtet doch dafür auf's Fliegen. Etwa der Paketausfahrer? Sicher, aber der ist eh eine arme Sau und der muss ja nur wegen der vielen Online-Bestellungen und Rücksendungen und Wiederbestellungen den Diesel in die Luft pusten. Nein, du wirst keinen Verantwortlichen finden. Denn einmal im Leben wird man sich doch eine Kreuzfahrt leisten können. Schon Udo Jürgens stellte 1982! fest, dass er noch niemals in New York war. Und wenn auf einen Berg Windräder gebaut werden sollen und ein paar Ignoranten ein Infraschallhysterievirus freisetzen und Infraschallfachleute herbeizerren, die so tun, als gäbe es das friedliche Miteinander von Windrädern und Menschen nicht schon längst und als wüssten wir eine andere Alternative der regenerativen Energiegewinnung. Sonne, freilich, die Sonne ist schon eine schöne Sache, aber als PV-Besitzer weiß ich, dass von Dezember bis Februar kaum was geht und leider brauche ich da am meisten Strom. Das heißt aber nicht, dass wir die Sonnenenergie nicht nutzen sollten. Ich war an der Ostsee im Angesicht der großen Windparks. Mein Gott, habe ich gut geschlafen, aber nur, weil mich niemand auf den Infraschall aufmerksam gemacht hat. Ich hab den einfach nicht gespürt. Dabei erschüttert der meine feinen Hauthärchen auf's Erbärmlichste, wie konnte ich da nur ruhig schlafen? Warum ist niemals ein Infraschallhysteriker da, wenn man ihn braucht? Nun ja, wenn die Borkenkäfer mit dem Windradberg fertig sind, dann ist wenigstens die Sorge um den von den Windradallergikern angeprangerten Kahlschlag kein Thema mehr. Und der ziemlich wahrscheinliche Nachfahre des Kolle kann sich über die Baumleichen her machen. Ob dann die Gäste das Hotel der vom Windradangstsyndrom erfassten Anrainerin noch aufsuchen werden, wird wohl mehr als in den Sternen stehen. Aber was zählt Weitblick, wenn man heute hysterisch ist. Schließlich leben wir im Heute und so lange es geht wollen wir das auch in Saus und Braus tun. Schließlich haben wir uns das redlich verdient. Wer den täglichen Wahnsinn über den Brenner noch als Urlaubsreise bezeichnet, der muss schon überreife Tomaten auf den Augen haben, denn es ist Terror, was man den Österreichern, insbesondere den Inntalern da antut. Wie viele tausend Tonnen CO2 muss das Tal täglich ertragen. Aber wir wollen uns ja erholen, an der Adria, mit zigtausend anderen. Das geht in Deutschland bei bis zu 42 Grad halt nicht, deshalb muss man in den Süden. Ja, solange immer nur die anderen Schuld am Klimawandel sind, solange wird man es wohl weiter kaputt machen. In Geilenkirchen ist auf einem Maisfeld der Mais zu Popcorn aufgeplatzt. Soll man darüber jetzt lachen oder weinen?
Freie Luft
Unterhaltung nicht nötig
Es kann ja durchaus sein, dass bei Freiluft die Lautstärke deshalb so weit aufgedreht werden muss, damit die Gäste nicht in die Verlegenheit der Unterhaltung kommen. Schon interessant, wie der Mensch funktioniert. Ist ja auch beim Oktoberfest so, da wird Stimmung verordnet, man kann sie aber auch herbeisaufen. Früher war das einfach noch so richtig peinlich, da musste man sich beim Anbandeln erst mal unterhalten, weil damals war es ja auch so, dass man sich nach dem Heiraten nicht mehr getrennt hat und dann war das Unterhalten schon wichtig, denn wenn du nur aufgrund des Achselschweißgeruchs die Entscheidung für eine nähere Beziehung treffen muss, da kann es dann unter Umständen schneller vorbei sein. Wobei ich dem Achselschweißgeruch durchaus nichts wegtun möchte, man sag ja auch, dass man jemanden nicht riechen kann, also gibt es auch welche, die man riechen kann und das ist ja dann wohl hauptsächlich der Achselschweiß. Wenn du jetzt einer zeitgemäßen Freiluftbeschallungsanlage bei einem Freiluft ausgeliefert wirst, dann frage nicht, wie dir der Schweiß ausbricht, warum auch immer. Wie gut, dass so ein Freiluft nicht unter das Arbeitsrecht fällt, weil Dezibel ohne Ende, ja was glaubst du. Da kann das Sprachorgan nicht dagegen ankämpfen. Gut, bei vielen ist das eh besser, weil seit der Bildungsabwanderung ist nicht sehr viel hörenswerte Konversation zurückgeblieben und das Bisschen kriegt man auch mit Gesten hin. Eine Band gibt es auch nicht mehr, sondern nur mehr einen Ditsche, der zwar nur Empedrei abspielt, aber sich aufführt, als hätte er die Songs selbst komponiert und dafür jubeln ihm die Gäste zu und damit der Mund trotzdem was zu tun hat, füllen sie ihn mit Getränken und dann müssen die Gläser zerdeppert werden, weil man ja zeigen muss, wie gut man drauf ist. Je dichter der Scherbenteppich, umso besser war die Stimmung. Nein, früher war wirklich nicht alles besser. Von solchen Freiluft-Beschallungsboxen hätten wir früher nicht mal geträumt. Eine Bassbox von damals war so groß wie ein Nachtkastl, aber Bassbox würde man heute dazu wahrscheinlich auch nicht mehr sagen, geschweige denn Subwoofer. Aber unterhalten konnte man sich und diesen Verlust finde ich schon schade. Freilich kann man heute per WhatsApp schreiben, was man sagen wollte. Aber da hörst du auch die Stimme nicht und mit der Stimme ist es wie mit dem Achselschweißgeruch. Vermutlich liegt daran auch die hohe Scheidungsrate. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob beim Zurückdrehen der Lautstärke die Scheidungsrate tatsächlich auch zurückgehen würde. Aber einen Versuch wäre es wert.
Seenotrettung
Rettung in den nächste Hafen
Ist es dir schon einmal passiert, dass du in bester Absicht einen Anhalter mitgenommen hast und beim Aussteigen stellt sich heraus, dass er da gar nicht hinwollte. Siehst du, so ist es auch mit dem internationalen Seenotrettungsgesetz, da steht drin, dass der Gerettete in den nächsten Hafen gebracht werden muss. Wenn du jetzt aber einen Supertanker über das Mittelmeer fährst, kann das schon eine Herausforderung sein, wenn der nächste Hafen so ein kleiner Fischerhafen ist. Gut möglich, dass aus der Seenotrettung eine Ölkatastrophe wird.
Und jetzt sagen die Seenotrechtversessenen, dass man einen Ertrinkenden vor der Küste Afrikas herausfischen und in den nächsten Hafen nach Afrika zurückbringen muss. Also dorthin, wo er soeben einem dubiosen Schlepper einen Haufen Geld für die gescheiterte Überfahrt bezahlt hat. Will er das? Natürlich nicht, aber viele bei uns wollen das. Dabei war diese Bestimmung eigentlich zum Vorteil des Schiffbrüchigen gedacht. Stell dir vor, du gerätst in der Nordsee in Seenot und ein Forschungsschiff mit Ziel Antarktis nimmt dich auf. Abgesehen davon, dass du keine antarktische Bekleidung bei dir hast, würde es dich nicht sonderlich begeistern, in die Antarktis mitgenommen zu werden, weil das Schiff nun mal dorthin unterwegs ist und keinen Zwischenstopp macht. Siehst du! Genau dafür wurde diese Bestimmung in das Gesetz hineingeschrieben, dass du nicht in die Antarktis kommst. Und auf einmal dreht sich das Gesetz um und der Afrikaner soll wieder dahin, wo er knapp entkommen ist. Freilich ist nicht jeder Afrikaner automatisch ein Mordbedrohter, aber wenn doch? Soll er es erst durch Erschießenlassen beweisen? Aber das Seenotrettungsgesetz macht da keinen Unterschied, das sagt erst mal retten und in den nächsten Hafen, damit der Buchstabe des Gesetzes erfüllt ist. Das Erschießen des Geretteten ist ein völlig anderer Rechtssachverhalt und fällt überhaupt nicht unter das Seenotrettungsgesetz. Insofern darf man beide Dinge nicht vermischen. Das wäre ja genauso, als würden wir die Auslieferung von Kampfbooten, pardon: "Patrolienbooten" an die Saudis verbieten, weil die damit den Jemen beschießen.
Jetzt unterstellt der durchschnittsdeutsche Flüchtlingsgegner dem Flüchtlingsafrikaner aber per sé, dass er ein Wirtschaftsflüchtling ist, was sowieso nicht stimmt, weil in Afrika nicht viel Wirtschaft ist, vor der man flüchten könnte. Viel Krieg gibt es aber schon, oder bewaffnete Konflikte, was aber wenig Unterschied macht, wenn du im Visier bis. Ich bin mit der Diefinition "Wirtschaftsflüchtling" sowieso sehr vorsichtig, weil von meinen Vorfahren auch Geschwister nach Amerika hinüber sind, nur sagte man damals Auswanderer, aber heute wären sie definitiv Wirtschaftsflüchtlinge, darauf kannst du wetten.
Dann kommt ja auch noch eine dritte Flüchtlingsdefinition in Betracht: der Klimaflüchtling. Wenn du mal einen Blick aus dem Orbit auf Afrika wirfst, dann wird dir ziemlich braun vor Augen. Du kannst getrost davon ausgehen, dass auf den braunen Flächen nicht viel wächst, lediglich die braunen Flächen wachsen. Wenn dein Acker auf einmal braun wird, weil das Klima es so entschieden hat, dann musst du schnell weg gehen oder auf Verhungern umstellen. Wenn du aber angenommen dem SUV-Fahrer in München oder dem Vielflieger nachweisen kannst, dass er das Klima zum Wandel überredet hat, dann könnte man schon eine gewisse Reparationsforderung stellen wollen, die das Verhungern ausgleicht. Aber das erkläre mal dem verwöhnten Nordeuropäer. So weit kommt es eh nicht, weil der ackerlose Afrikaner in seinen Fluchthafen zurückgebracht wird. Aus nordeuropäischer Sicht vermutlich die bequemste Art, den Folgen des Klimawandels zu begegnen.
Insofern kann man das auch so definieren, dass die aktuelle Fassung des Seenotrettungsgesetzes der optimale Schutz vor den Folgen des Klimawandels ist.
Energie
Ein Blick in die Zukunft
Vermutlich wird Energie der wichtigste Rohstoff der Zukunft. Wenn unser Leben klimaneutral verlaufen soll, dann dürfen wir Energie nur mehr regenerativ erzeugen. Also ohne fossile Brennstoffe und ohne Atomstrom. Die Alternativen lauten Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme. Eine gewisse Rolle werden auch nachwachsende Rohstoffe spielen. Wenn Kohle, Erdöl, Erdgas und Atomstrom durch sauberen Strom ersetzt werden müssen, dann werden wir viel Strom brauchen, sehr viel Strom. Natürlich gibt es auch unendlich viel Einsparpotential durch Beleuchtungsumstellung und -abschaltung, durch Wärmedämmung, durch mehr Effizienz, aber den Mehrbedarf für Wärme und Mobilität gleicht das nicht aus.
Neben der Einsparung geht es auch um die Speicherung, ein wesentlicher Dreh- und Angelpunkt. Hier gibt es schon viele Techniken und es wird weiter eifrig daran geforscht. Im Prinzip ist also dieses Problem schon heute gelöst. Strom sollte möglichst verbrauchsnah erzeugt und gespeichert werden, das spart teure Transporttrassen und Leitungsverluste. Letztlich sollte keine ungenutzte Kilowattstunde erzeugt werden und dann wird sich auch die Frage stellen, ob man sämtliche Straßenbeleuchtung die ganze Nacht brennen lässt und dafür X weitere Kraftwerke braucht oder um 00:00 + X abschaltet und den Strom speichert. Komisch, wenn man das für den eigenen Haushalt entscheiden müsste, wäre das schnell erledigt. So sanken die Anträge für weitere Straßenbeleuchtungen gegen Null, als die finanzielle Beteiligung der Anrainer eingeführt wurde.
Durch den extremen Mehrbedarf wird Strom teuer. Erinnerungen an die Energiekrise der 80er Jahre sind nicht unberechtigt. Außerdem wird Strom nicht überall in unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen. Der Strom wir intelligent verteilt werden, der Stromverbrauch intelligent gesteuert. Energiehungrige Arbeitsplätze werden zu energiereichen Standorten wandern. Energie wird ein großer Standortfaktor.
Aber das alles bekommen wir in den Griff, dazu ist die Menschheit konzipiert. Und es wird immer Menschen geben, die den Untergang prophezeien. Gut, der kommt auch, aber es wird noch ziemlich lange dauern. Vorher kommt eine ziemlich wichtige und vieles verändernde Energiewende. Und es liegt an uns, ob wir uns von Windräder verrückt machen lassen oder sie als erforderlich akzeptieren. Aber mal ehrlich: Seit wir auf der Welt sind verändert sich alles ständig und es wird so weitergehen.
Die Erfindung des Menschen zweiter Klasse
Über die Unverträglichkeit von Reichtum und Nächstenliebe
Zugegeben: Die Forderung des Jesus aus Nazareth ist schon ziemlich überzogen und meilenweit an der menschlichen Psyche vorbei. Immerhin hätte er es als Gottessohn schon besser wissen müssen, mit welcher Egozentrik sein Vater die Menschen ausgestattet hat, nachdem er sie aus Lehm sprich Dreck erschaffen hat. Und der Dreck kommt an vielen Stellen immer wieder durch. Bei dreckigen Geschäften oder dem Dreck am Stecken, dem Dreck, in den man Menschen zerrt. Überall findet man ihn und in allerlei Fascetten. Ja, da ist sie erfinderderisch, die seltbstgeadelte Krone der Schöpfung. Und mal ehrlich: Kennst du keine dreckigen Tricks? Wie man aus Geld Schwarzgeld macht, wie man ein Auto vor dem Verkauf aufhübscht. Ja selbst wie man sich darstellt, wenn es um die Balz geht. Der Mensch ist ein geborener Betrüger. Man sagt, das verursachte die Evolution, weil sich das Bessere durchsetzt. Wer sagt, dass das bessere etwas Gutes ist? Die giftigere Schlange setzt sich durch, ist sie deshalb besser. Die größere Spinne frisst die kleinere. Der Mensch unterwirft sich alles, was die Natur her gibt. Die Natur wird geschunden bis zur Unkenntlichkeit, die Tiere werden optimiert, damit sie den maximalen Nutzen bringen. Man kann ja nur hoffen, dass die Inder mit der Wiedergeburt nicht Recht haben. Stell dir mal vor, der Massentierhalter würde als Massentier wiedergeboren. Schnell wäre es mit der Massentierhaltung vorbei, wenn man das im Vorleben schon wüsste. Aber man weiß es ja nicht, also muss man sich kein schlechtes Gewissen machen, wenn der Bewegungsraum eines Legehuhns ein Blatt Papier groß ist und die Milchkuh ihr Euter nur mehr mit Mühe zwischen die Hinterbeine bringt.
Aber der Mensch macht nicht halt bei Natur und Tier, er unterwirft auch seinesgleichen. Der Mensch hat dazu den Menschen zweiter Klasse erfunden. Das liegt schon lange zurück. Schon bald gab es Menschen, die kräftiger waren und sich daher besser durchsetzen konnten. Sie stellten sich über die anderen und erteilten ihnen Befehle. Sie nannten sich Adelige. Die überwiegende Zahl der Menschen war nichtadelig und damit Menschen zweiter Klasse. Jetzt wirst du sagen, dass es auch bei Tieren so ist, dass es zum Beipiel einen Leitwolf gibt. Da hast du schon Recht, aber das Recht des Leitwolfs wird nicht vererbt und der muss auch ständig um seinen Rang kämpfen. Damit das den Adeligen nicht passiert, fingen sie regelmäßig Kriege an, die allerdings nicht von ihnen, sondern den Menschen zweiter Klasse ausgefochten werden mussten. Außerdem wurden die Menschen zweiter Klasse während dieser Kriege im Fall der Niederlage ausgeplündert. Also mussten sie sich ihrem Adeligen fügen, damit der sie organisiert, um gegen die Menschen zweiter Klasse eines anderen Adeligen siegen zu können, die sie sonst ausplünderten. Es dauerte bis zu französischen Revolution, bis die Menschen zweiter Klasse merkten, dass an diesem System etwas nicht stimmt. Reichlich spät für die Krone der Schöpfung. Doch so leicht war das Ding nicht abzuschaffen. Es bedurfte letztlich zweier ziemlich großer Kriege, bis das verkrustete System zerschlagen war. Auch bei diesen wahnsinnig brutalen Kriegen schossen immer noch die Menschen zweiter Klasse aufeinander. Dass nach dem letzten großen Krieg schon über siebzig Jahre vergangen sind, in denen es keinen großen Krieg mehr gab, mag daran liegen, dass der Mensch dazugelernt hat, wahrscheinlicher ist aber, dass die Schrecken dieses Gemetzels eine Kriegsangstpsychose hinterlassen haben. Dann wäre eine Psychose wenigstens mal für etwas gut.
Die großen Kriege hatten aber auch einen gewissen Vorteil, denn wenn ziemlich viel kaputtgeschossen wird, dann braucht es auch ziemlich viel Arbeit, bis alles wieder hergestellt ist. Interessanter Weise koppelte man diesen Wirtschaftsboom von der Vorgeschichte ab und sprach von einem Wirtschaftswunder. Man koppelte vieles ab, wenn man es von der dreckigen Vorgeschichte loslösen will. Wie wird es wohl einem amerikanischen Ureinwohner beim ersten Indianerfilm ergangen haben? Wenn er zuschauen musste, wie die Menschen erster Klasse mit Schießgewehren den Menschen zweiter Klasse mit Pfeil und Bogen gegenübertraten und sie wie die Karnickel abknallten. In Europa hat die Kirche die Juden zu Menschen zweiter Klasse gemacht. Die Juden durften kein Handwerk ausüben, also spezialisierten sie sich auf's Handeln und da waren sie sehr gut und damit erfolgreich und deswegen immer wieder Progromen ausgesetzt, um an ihr Hab und Gut zu kommen. Die damals übliche Form des Finanzausgleichs. Ein Hitler hat die Judenvernichtung zur maximalperversen Perfektion hochgetrieben und damit Deutschland ein Kainsmal auf die Stirn gebrannt.
Mit Menschen zweiter Klasse kann man von den eigentlichen Problemen ablenken. Man macht sie zur Ursache der Probleme. Ein vor Wirtschaftskraft strotzendes Deutschland schürt die Angst vor einem Häuflein Flüchtlinge und projeziert das Menetekel des eigenen Untergangs an die Wand. Flugs werden Abkommen geschlossen, die den Hilfesuchenden die Einreise erschweren oder verweigern. Ein führender BDU-Poliiker ließ sich sogar zur Aussage hinreißen "... den kriegst du nicht mehr weg". Maximalausländerfeindlichkeit tritt vor allem da auf, wo keine Flüchtlinge sind. Da haben die Demagogen ein leichtes Spiel. Die Flüchtenden der Welt werden zu Menschen zweiter Klasse mit deutlich gestutzten Rechten. Die Fluchturasachen brauchen nicht zu interessieren. Und die paar Aktivisten, die vermutlich an Asterixs Ausruf "Die spinnen, diese Römer" denken, werden zu Unverbesserlichen. Dabei geht es doch nicht um Humanität, es geht um unseren Wohlstand. Es geht darum, dass wir uns auch weiterhin den Zweitwagen und die Flugreise leisten können und nicht teilen müssen. Deshalb wurden die Lateinamerikaner Menschen zweiter Klasse, die man mit einer Mauer abwehren muss und die Palestinenser, weil man alles Wasser für sich haben will und ihnen keines gönnt. Und die Osteuropäer, die wir als Arbeitssklaven ausbeuten und der Heimat entreißen, wozu wir sie mit unserem Luxus locken, den sie nie bekommen werden. Und die Arbeitslosen und die aus dem System Gefallenen. Und natürlich die Andersgläubigen, obwohl man selber nichts mehr glaubt, es also gar keine Andersgläubigen geben kann. Die Menschen zweiter Klasse sind es auch heute wieder, die den Wohlstand des neuen Adels auf ihren geschundenen Rücken tragen müssen, ohne dass sie selbst auch nur einen Bissen von den Schoten für dei Schweine bekommen. Denn die Schweine sind Mastschweine und müssen nach spätestens sieben Monaten schlachtreif sein und dazu braucht es extrem optimierte Fütterung und da fällt halt nichts für arme Schweine ab. Leider, aber halt alternativlos.
Energiewende
Wie man das Stroh aus den Köpfen bringt
Der naheliegendste Gedanke wäre natürlich, das Stoh mit einem Windrad rauszublasen, aber der Gedanke ist genauso falsch, wie gegen Windräder zu sein. Denn Windräder machen keinen Wind, sonder nützen ihn aus und machen damit Strom.
Warum brauchen wir eine Energiewende? Weil die Verbrennung von fossilen Brennstoffen unsere Atrmosphäre mit CO2 anreichert und das macht unser Klima wärmer. Das liegt daran, dass CO2 wie eine Isolierschicht wirkt, es lässt die Sonnenstrahlung durch, die unsere Erde wärmt, lässt aber die Wärme nicht mehr raus.
Es gab ja mal eine Idee, Energie durch Kernspaltung zu erzeugen, aber leider hat sich herausgestellt, dass der Müll äußerst ekelhaft ist und unheimlich lange Probleme machen wird, also so zwischen einhunderttausend und einemillion Jahre. Für unser Denkvermögen schwer vorstellbare Zeiträume. Man hat sehr intensiv und sehr teuer an der Kernfusion geforscht, mit der unsere Sonne ihre Energie erzeugt, aber außer Kosten ist nicht viel herausgekommen.
Selbst wenn wir mal ausser Acht lassen, dass die Fossilen das Klima erwärmen, so muss man leider auch feststellen, dass die mal zu Neige gehen.
Man wird also um Alternativen nicht herumkommen. Jetzt kann man natürlich sagen: Ja, das mit dem Atommüll, das klären wir schon irgendwann, bloß fehlt jegliche Perspektive, dass diese Lösung kommen könnte. Nicht einmal den geringsten Ansatz dafür gibt es, also eine ziemlich schlechte Alternative, wenn wir weitere Atomkraftwerke bauen. Außerdem ist Uran noch seltener als fossile Brennstoffe, also noch schneller verbraucht.
Schon ein Dilemma, denn es bleiben tatsächlich nur Wind und Sonne. Freilich auch Gezeiten, aber der nächste relevante Tidehub ist auch ziemlich weit von Hinterfotzing entfernt. Und Stromtrassen will ja auch keiner. Da wird wohl nicht viel übrig bleiben, als den Strom vor Ort zu produzieren und - aus Mangel an Alternativen - mit Wind und Sonne. PV-Anlagen stören wenigstens niemand. Nun ja, ein bisschen differenzieren muss man da auch. PV-Anlagen auf Dächern stören niemanden. Aber auf Kirchen und auf Denkmälern sind sie auch unbeliebt und matürlich wollen wir sie nicht auf Grünland. Aber das spielt eh keine Rolle, weil in unseren Breitengraden der Winter ein bisschen PV-unfreundlich ist und genau im Winter brauchen wir die meiste Energie, denn da wollen wir es warm und warm verbraucht Energie und die kann - denkt man mal in aller Ruhe darüber nach - nur aus Wind oder Sonne kommen. Wenn aber im Winter die Sonne schwächelt, bleibt bloß der Wind und damit Windräder.
Also wenn jetzt die restlichen Atomkraftwerke abgeschaltet werden und fossile Brennstoffe ersetzt werden müssen, dann kann man auf ein Wunder hoffen oder muss über Alternativen nachdenken und der Wind ist so ziemlich die vielversprechendste Alternative, wenn man auf bekannte Technologien setzt und Wunder weitgehend ausschließt. Freilich ist auch PV eine Lösung, aber da müssen wir halt den Winter puffern und dazu brauchen wir ziemlich viel Energiespeicher und das wird den Strom schon dramatisch teurer machen und teuer mag auch wieder keiner.
Leider gibt es aber gegen die Nutzung der Windkraft einen Gegenwind und der zieht mit massivem Infraschall in die Schlacht. Infraschall ist Schall im niederfrequenten Bereich und für das menschliche Ohr nicht hörbar. Infraschall kann man aber spüren. Wer das erleben möchte, kann in ein x-beliebiges Konzert gehen, denn die Subwoover erzeugen überwiegend Infraschall. Je niedriger die Frequenz, umso weiter trägt der Schall. Also kommt der Infraschall viel weiter, als der hörbare Schall. Aber hören kann man ihn troztdem nicht. Also beim Windpark bei Vorderweißenbach gibt es keine Infraschall Geschädigten, aber was wissen die Ösis schon über Infraschallbeschwerden. Manchmal muss man in der Medizin schon nachhelfen, dass ein Problem entsteht. Und wenn dann ein Problem da ist, dann braucht es eine Ursache und da ist ein Infraschall eine sehr dankbare Ursache. Dabei könnte es genausogut das Handy sein oder der Funkmasten vis á vis. Aber den braucht man ja. Sogar die ehemaligen Handymastengegner regen sich heute über Funklöcher auf, weil sie nämlich das Handy mittlerweile unbedingt brauchen. So darf man auch die Hoffnung haben, dass die Windradgegner auch einmal eine Metamorphose erleben und nachher bei jedem Energieloch ein Windrad fordern. Ja, das ist sogar ziemlich wahrscheinlich. So ist der Mensch halt: zutiefst egoistisch, wenn nicht gar egozentrisch und dem Sankt-Floriansprinip sehr zugetan.
Braucht Hinterfotzing ein Windrad?
Warum Energie der wichtigste Rohstoff der Zukunft wird
Wenn es um die Aufstellung von Windrädern geht, sind nahezu alle Bürger Deutschlands dafür, ausgenommen, das Windrad steht im eigenen Garten, wobei Garten hier ein sehr dehnbarer Begriff ist. Sie sind schon groß, die neuen Mühlen, beachtlich groß, aber genau das macht sie auch effizient. Je höher die Effizienz, umso schnelle die Amortisation und die Gewinnaussichten. Überhaupt Gewinne. Die Windgegner unterstellen den Windradkonzernen Gewinnabsichten. Wie naiv muss man denn da sein? Haben die Autobauer, die Panzerbauer, die Flugzeugbauer, die Computerbauer etwa keine Gewinnabsichten? Selbst Schreiner und Bäcker haben Gewinnabsicht. Als würde in der Marktwirtschaft etwas ohne Gewinne funktionieren. Das Finanzamt setzt eine Gewinnabsicht voraus, sonst wird ein Laden zugesperrt. Die Argumentation gegen die Windräder ist dermaßen hahnebüchen, dass man sich schon fragen muss, ob es zwei Realtitäten gibt. Die der Windräder und die Sonstige, bei der man irrwitzige Straßenprojekte fordert, ohne Infraschallphobie in den Urlaub fliegt und beim Autokauf stehen die PS im Vordergrund. Man wird kein Windrad per Hubschrauben in ein Paradies stellen können, da muss schon eine Straße hin. Es muss ja auch ein Kabel wegführen, denn Windräder produzieren Strom, viel Strom. Viel zu viel, sagt manche Engstirn. Dabei sollte man bei Politikern voraussetzen können, dass sie über das Heute hinaus schon das Morgen im Auge haben, wenn es geht sogar das Übermorgen. Man nennt es Strategie. Aber Engstirn ist mit dem Heute schon überfordert, wie sollte er da auch noch an das Morgen denken?
Energie ist der wichtigste Rohstoff von Morgen. Warum? Alle reden vom 5G-Ausbau der Funknetze. Das ist praktisch die nächste Stufe. Ein Netz, das um den Faktor Zehn schneller ist als LTE (4G). Dazu nutzt 5G einen extrem hohen Frequenzbereich, also wesentlich höher als Mikrowelle. je höher aber die Frquenz, umso kürzer die Reichweite, also braucht 5G ein ziemlich dichtes Netz an Sendemasten und jeder Sendemasten braucht Energie. Folglich wird der Energiebedarf steigen. Jetzt ist das aber keine Frage, ob man das will oder nicht und auch nicht ob man es braucht oder nicht. Das kann jeder für sich selbst entscheiden. Es wird kommen, weil Deutschland ein Technologieland ist und es sich schlichtweg nicht leisten kann, auf 5G zu verzichten.
Aber 5G ist nicht der Energiefresser der Zukunft, das wird die Elektromobilität und zwar mit großem Abstand. Wenn wir in bereits absehbarer Zukunft keine fossilen Energieträger mehr einsetzen wollen, dann sind Alternativen gefragt. Da steht elektrischer Strom ziemlich prominent an der Spitze, also wird der Stromverbrauch immens ansteigen. Also zurück zum Atom? Das wäre wohl ein Bärendienst an den künftigen Generationen, die in dieser Hinsicht eh schon ein schweres Vermächtnis aufgehalst bekommen, das sie leider nicht ausschlagen können. Aber mal ehrlich: Ginge da der Egoismus nicht viel zu weit, wenn man einem solchen Deal zustimmen würde, um die Windmühle im Vorgarten zu vermeiden? Die Elektromobilität ist unverzichtbar, wenn man das Klima nicht weiter schädigen will und sie braucht Strom, sehr viel Strom.
Jetzt hat der Strom diese wundervolle Eigenschaft, dass man ihn durch relativ dünne Leitungen ziemlich gut transportieren kann und das bei relativ wenig Verlust. Also könnte der Strom doch im Norden produziert werden, in Windradwäldern, die man von uns aus nicht sehen kann. Sollen doch die da oben Gewinne mit Strom machen. Am besten alle Windräder nach Berlin, dann brauchen wir nicht mehr so viel in den Länderfinanzausgleich stecken. Kurz gedacht scheint das ein guter Ansatz. Überhaupt könnte man die ganzen Zuschussregionen mit Windrädern zupflastern, dann hätten sie endlich Geld. Und noch weiter gedacht sollte man das weltweit machen. Afrika als einziger Windpark und alle bleiben dort, weil Geld wie Heu und Leben in Saus und Braus.
Aber eben doch falsch gedacht, weil man Strom zwar transportieren kann, aber nicht muss. Und wenn eine Region sich gegen Windräder ausspricht, dann gibt es folglich dort weniger Energie, also auch weniger E-Tankstellen und natürlich weniger Energie für Industrie, denn dann heißt es teilen. Wer sollte in einer Region teure Stromkabel legen, wenn man doch viel einfacher die Arbeitskräfte von dort abziehen kann. Dann braucht es auch keine Nordumfahrung von Hirndübel, weil man jenseits von Hirndübel keinen Strom für das eigene E-Auto bekommt. Und man wird abwägen müssen, ob der Strom lieber für ein 5G-Netz verwendet wird, oder für einen Industriebetrieb. Wenn man sich den massiven Mehrbedarf an Strom mal vor Augen führt, dann muss man kein großer Prophet sein, um die Entwicklung der Stromkosten vorauszusehen. Freilich wird noch viel an der Effizienz gefeilt und an der Speichertechnik und der Fahrzeugtechnik, aber so viel kann man gar nicht Feilen, um die tausenden Elektroautos durch Einsparungen versorgen zu können. Der Landkreis Hirndübel braucht pro Jahr aktuell 500 Gigawattstunden Strom. Jetzt rechnen wir mal auf der sicheren Seite. Angenommen der Landkreis Hirndübl hat 180.000 Einwohner und jeder fährt durchschnittlich 5000 km pro Jahr mit dem Auto. Angenommen, das Auto braucht 5 Liter Benzin pro 100 Kilometer, dann liegt der Gesamtverbrauch bei 45 Millionen Litern. 1 Liter Benzin entspricht etwa 10 KWh, also reden wir über 450 Gigawattstunden, also fast der doppelte Strombedarf. Jetzt ist aber meine Rechnung sehr konservativ. Weder die Lastwagen, noch die Busse und auch nicht die Traktoren und Baumaschinen sind berücksichtigt und die wenigsten Autos kommen mit 5 Litern aus. Also könnte es durchaus sein, dass es um die doppelte oder dreifache Strommenge geht. Und wo kommt der her? Zum Schluss doch aus Temelin, weil uns der eigene Garten zu schade für ein Windrad war?
Energie wird ein kostbares Gut und alle PV-Anlagen-Betreiber brauchen sich nicht um den Preisverfall zu sorgen. Der aktuelle Strompreis ist der Situation geschuldet, dass die Energiewende in der Produktion schon begonnen hat, aber die Nachfrage wird demnächst gewaltig anziehen. Und das Leben wird sicht dorthin bewegen, wo es ausreichend Energie gibt. Dann bekommen die Windgegner mit der Bewahrung ihrer Natur doch recht, aber anders als sie dachten.