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Hinterfotzing

Der Freindalbaum

Oder was ein Standort über die Bedeutung aussagt

Alle Gemeinden haben Partnergemeinden, natürlich. Partnergemeinden sind seit Jahren in großer Mode. Deshalb hat auch Hinterfotzing Partnergemeinden. Freilich, teuer darf es nicht sein. Aber ausschauen schon, so, als wäre es wichtig. Und um die Freundschaft zu manifestieren und ständig zu erneuern, muss man sich auch manchmal etwas einfallen lassen. Ein Freundschaftszeichen setzen. Die Hinterfotzinger haben sich für einen Freindalbaum entschieden, einen schönen Baum, das muss man neidlos gestehen, der hätte sogar im Wald gut ausgeschaut. Aber was nützt ein Freindalbaum im Wald. Da nisten doch höchsten die Vögel drin, so ein Freindalbaum der muss schon maximalfreundschaftsausstrahlend aufgestellt werden, am besten auf dem Hinterfotzinger Dorfplatz und so, dass er sich im Dorfweiher spiegelt, also zweimal zu sehen ist und in doppelter Höhe. Aber was glaubst du, wie viele Bedenkenträger da plötzlich aus ihren Löchern gekrochen kommen, wenn du ein wirkliches Zeichen der Freundschaft in markanter Position setzen möchtest. Und der Verkehr und wenn er umfällt und wenn und wenn und wenn, das glaubst du gar nicht alles, was da an Dings kommt, bis zur Unaufstellbarkeit. Eigentlich hätte man ihn zornesrot streichen müssen oder zumindest tarnfarben, dass es nicht so sehr  auffällt, wie Abseits der Stolze letztlich postiert wurde. Weil wenn man vom maximal unwichtigen Standort des Hinterfotzinger Freindalbaums auf die Innigkeit der Freundschaft schließen müsste, dann gute Nacht. 

Denn eine Freundschaft, deren Zeichen minimal prominent an den Rand gestellt wird, die ist fast so schlimm, wie eine Parteifreundschaft. Da würde ich mir als Befreundeter schon einigermaßen in den Arsch getreten vorkommen, als eigentich nicht besonders befreundet oder sogar parteibefreundet, also fast verfeindet. Dafür hätte auch ein Freindalstrauch gereicht oder ein Freindallöwenzahn, vielleicht sogar eine Freindalstrümpflbleda. Aber wenn das Feingefühl mit dem Vorschlaghammer daher kommt, dann kann man halt nicht mehr erwarten. Freilich werden sie es damit rechtfertigen, dass es doch der Ortseingang ist, aber der Ortseingang ist halt auch der Ortsrand und damit ziemlich abseits und weit vom Herzen entfernt. Unwillkürlich muss man da an eine Facebook-Freundschaft denken, also eine virtuelle, eigentlich unexistente. Wie das bei den Freunden ankommen könnte, darüber hat man sich vermutlich nur egozentrische Gedanken gemacht. Aber Hauptsache ein Prosit der Gemütlichkeit und ein Freundschaftszeichen, das nicht besonders stört.