Die Schlinge zieht sich zusammen
Kriegsähnliche Zustände in der Ukraine, säbelrasselnde USA, zahlungsunwillige Griechen, verrückte Dschihadisten in mehreren Lagern, Alternativen für Deutschland. Die Brandherde werden immer mehr und ziehen sich wie ein Feuerring um unser behütetes Deutschland, jeden Tag ein bisschen enger, oder sind es nur die Meldungen? Wer wählt die Nachrichten aus, mit denen wir unser tägliches Verängstigungspotential bekommen? Die Wirtschaft boomt und die Aktienkurse schnellten in realitätsferne Höhen. Der Euro gibt nach und macht deutsche Produkte auf dem internationalen Markt so billig, wie noch nie. Die Kauflust beschleunigt den Wirtschafsmotor auf Höchsttouren. Lediglich der Bankensektor muss sich mit extrem niedrigen Zinsen irgendwie über Wasser halten. Aber mit dicken Rettungspaketen werden sie besänftigt und können weiter auf den internationalen Finanzmärkten mit extremem Risiko zocken, weil ja Seniore Draghi alle schlechten Käufe gerne gegen sauberes Geld in Zahlung nimmt. Wer sich wundert, warum die Reichen in letzter Zeit so schnell noch viel reicher geworden sind, hat nicht begriffen, wohin die Rettungsmilliarden wirklich fließen. Dass die eigentlich Mächtigen, die wirklichen Hebeldrücker fast alle Staaten in die Höchstverschuldung trieben, so dass die Zinsen auf ein Minimalniveau fallen mussten, damit der Bankrott noch hinausgezögert werden kann, erfährt man nicht in den Nachrichten. Dort werden Drohkulissen aufgebaut, damit wir auch gehörig Angst haben und den Verlust unseres Kapitals als das geringere Übel betrachten, wenn wir nur ja nicht von einem Islamisten hingemetzelt werden.
Zu allem Überfluss regen sich jetzt auch noch die Saudis über die Amerikaner auf, die sich mit Fracking von teuren Ölimporten befreien wollten und dabei verheerende Umweltzerstörung in Kauf nehmen. Sie drehten die Preisschraube zur Freude aller Autofahrer und Ölheizer gewaltig nach unten um den Frackern die Profitsuppe gehörig zu versalzen. Obama sieht das durchaus mit einem lachenden Auge, denn die Fracker sind eher bei den Republikanern zu finden und die billige Energie heizt auch seine Wirtschaft gehörig an. Lediglich die Schweizer verstehen die Welt nicht mehr. Ihr stabiler Franken ist ihnen zum Verhängnis geworden und ist auf die Binnenwirtschaft wie ein vernichtender Steinschlag niedergegangen. Gut möglich, dass die Schweizer bald an der Ausgabestelle des Euro anstehen und erkennen müssen, dass ihre Neutralität das Papier nicht mehr wert ist, auf dem sie niedergeschrieben ist.
Es geht nicht um die Ukraine und auch nicht um Griechenland. Es geht nicht um Fracking und nicht um die Dschihadisten. Die Dschihadisten sind vielleicht die am meisten missbrauchten, denn sie besudeln ihre Religion für die verwerflichen Ziele anderer. Sie werden radikalisiert und mit Waffen ausgestattet, um zu destabilisieren. Sie selbst werden diesen Kampf verlieren, verblendete und missbrauchte Irrgeleitete. Was liegt Russland an der Ukraine? Ein armes Land. Mag sein, dass dort Fracking möglich ist, aber liegt in Öl und Gas wirklich die Zukunft? Das wäre eine kurze Zukunft. Die nachhaltige Zukunft kann eigentlich nur den regenerativen Energien gehören, das fossile Zeitalter geht unweigerlich zu Ende. Dass es noch einmal zur Höchstförderung hochgepuscht wird und dabei kein Mittel und Gräuel gescheut wird, liegt vor allem im Interesse der fossilen Mafia, die in ihrer Gier vor nichts zurückschreckt. Sie vernichtet und vergiftet ohne Rücksicht ganze Landstriche, um an das schwarze Gold zu kommen. Wie ein Krebsgeschwür zieht sich die Geldgier durch unsere Gesellschaft, als bräuchte irgendwer mehr als ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen und ein paar Kleider. Wer Hunderttausende hat, will Millionen, wer Millionen hat, will Milliarden, der Milliardär giert nach Billionen, die Raffgier kennt kein Genug. Aber Geld bekommt man nur von anderen. Am besten vom einfachen Bürger, denn der stellt die größte Gruppe. Wir haben uns von Energie abhängig gemacht, von Strom, Heizöl und Treibstoff und wir ließen zu, dass der Verkauf der Energie immer stärker monopolisiert und privatisiert wurde. Wohin fließen die Milliarden aus den Tankstellenkassen? Zahlen diese Konzerne annähernd so viele Steuern, wie die biederen Bürger? Warum also werden Gesetze für sie gemacht und nicht für uns? Ganz klar, weil sie es verstehen, Lobbyarbeit zu machen. Unsere Lobby gibt es nicht, wir werden alle paar Jahre zu den Wahlurnen gerufen und lassen uns von schönen Reden einlullen.
Aber irgendwie wurde der Bogen in Folge der Gier überspannt, irgendwie läuft es nicht mehr so, wie es sollte. Unsere öffentliches Finanzsystem leidet an allem, was es braucht, es ist überstrapaziert und dünnhäutig. Dass die Superreichen diesen Zustand ausnutzten, um über die Rettungsfonds irrsinnige Gewinne zu generieren, zeigt eigentlich, dass wir die gesamte Politikermeute in die Wüste schicken sollten. Sie waren es, die uns an die internationalen Finanzmagnate verpfändeten und es als alternativlos verkauften. Aus Angst, der Wirtschaftsmotor könnte stottern, stopften sie nicht vorhandene Milliarden in den Rachen des Geldadels, unser Geld, unsere Ersparnisse, Bausparverträge, Sparbücher. Die typisch deutschen sicheren Geldanlagen. Wer heute noch einen Cent in eine Riesterrenter einzahlt, muss schon mit einem extremen Optimismus beseelt sein, oder mit Blindheit geschlagen. Denn jeder Cent landet in Dagoberts Tresor.
Tsipras hat Recht und die Griechen hatten Recht, als sie Tispras und seine Syriza wählten. Griechenland war jahrelang eine wunderbare Geldwaschmaschine. Die Banken wussten, was sie taten und sie konnten es tun, weil sie einen Persilschein der EU erhielten, der ihnen die Ausfälle versicherte. Wenn man sich mal die Mühe macht und alle Versicherungen zusammenzählt, die unter dem europäischen Sternenbanner in Sippenhaftung abgegeben wurden, dann stellt sich schnell heraus, dass niemand, nicht mal die gesamte EU in der Lage ist, das Ausfallrisiko zu tragen. Ein Risiko, dass sich zur Zeit gerade einstellt. Wir sind das Pfand, dass die Superreichen jetzt einfordern, weil sie jahrelang Geld in bodenlose Löcher stopften durften, für die wir garantieren. Ein letztes Mal werden wir wohl diesen Tribut leisten und dabei die verbliebenen Vermögensbestände verlieren. Dann ist der Euro ausgeblutet, hat seinen Zweck erfüllt und wird ersetzt. Und wir werden froh sein, dass wir noch leben und den Verlust unserer bescheidenen Vermögen als nicht so wichtig betrachten. Mit der neuen Währung werden auch die Konflikte enden, denn die braucht dann keiner mehr. Die Islamisten verhungern am ausgestreckten Arm. Russland behält sich die Krim, des Prestiges wegen und verzichtet gerne auf den Rest der Ukraine. Der Fokus wandert von den fossilen Brennstoffen zu regenerativen Energien, in die mittlerweile die Geldmafia massiv eingestiegen ist. Für fünfzig bis siebzig Jahre gibt es wieder ein stabiles Währungs- und Wirtschaftssystem.