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Hinterfotzing

Game over

Zeit für neue Ideen

Häuslebauer freuen sich über homöopathische Zinsen, sie sollten es nicht. Aber keine Angst, die Zinsen werden nicht steigen. Doch die Folgen der Dauerniedrigzinsphase geben reichlich Anlass zur Sorge, denn wir erleben zur Zeit einen Niedergang, der die Wiedervereinigung Deutschlands in den Schatten stellen wird: Das Ende des Kapitalismus. Sowohl Bibel, als auch Koran verbieten Zinsen und da muss man sich schon fragen, wie die Verfasser damals schon ahnen konnten, wohin ein Zinssystem führen kann. Es wäre alles kein Problem, würde der Kreditgeber die Zinsen für seinen Lebensunterhalt ausgeben, aber leider tut er das nicht, sondern legt den größten Teil seiner Zinsen wieder zinsbringend an. Also steigt jedes Jahr die Summe, die er anlegt und damit auch die Summe der Zinsen. Eine Aufwärtsspirale, die in letzter Konsequenz den Planeten auffressen muss. Es sei denn, die Inflation frisst den Zugewinn auf. Auf diese Wirkung baut zur Zeit Herr Draghi, wobei er verzweifelt versucht, die Binnennachfrage in den südlichen Bankrottländern mit monatlichen Multimilliardenspritzen anzukurbeln. Es gelingt nicht. Denn der Kapitalismus hat einen gravierenden Fehler gemacht. In seiner Ruchlosigkeit hat er vergessen, dass er Konsumenten braucht und die hat er sehr erfolgreich wegrationalisiert. Dazu hat er unter Gerhard Schröder die SPD gekauft (Agenda 2010) und die Einkommen der Arbeitstätigen gesenkt. Aber das reichte ihm nicht und er verlagerte Arbeit in billigere Länder. Länder, die keine Alternative hatten. Doch die Einsparungen fehlen den Konsumenten und nicht mal Draghi mit all seinen Milliarden ist in der Lage, das auszubügeln. Die Zinsen stagnieren, weil Kapital nicht mehr genügend Profit abwirft. Das Spiel ist aus! Game over! Vielleicht kann man den Planeten noch ein bisschen mehr ausbeuten, vielleicht die Meere noch ein wenig mehr plündern, vielleicht den Treibhausgasausstoß noch weiter erhöhen. Mag sein, aber die Quittung wird umso bitterer ausfallen und sie wird auch die Kapitalisten treffen, denn es gibt keine unvergifteten Planeten, wohin sie flüchten könnten. Es gibt nur diese Erde und wie es aussieht genügten drei Generationen, um sie zu zerstören. Schon als klar war, dass wir die Erde mehrfach nuklear zerstören könnten hätten nicht nur die Alarmglocken schrillen müssen. Aber der Mensch ist eben unheimlich egoistisch. Wenn es um den eigenen Luxus geht, muss die Erde halt mal zurückstehen. Man lebt ja schließlich nur einmal und da sollte man schon möglichst viel gesehen und erlebt haben, aber ansonsten ist man schon sehr ökologisch eingestellt. Also die Erde kennenlernen und ihr dabei den Schaden zufügen, den man dann anprangert. Ja, das können wir sehr gut. Und letztlich ist es auch unser Kapital, das wir maximalproduktiv anlegen wollen und die Konsequenzen dabei gerne außer Acht lassen. Selbst das bescheidene Girokonto wandert von der braven Lokalbank zum große Finanzungeheuer, das keine Skrupel kennt, sondern nur Fressen und Wachsen. Der Kapitalismus kennt keine Umweltzerstörung, keine Klimaveränderung, keinen Urwald und nicht die Rechte von Menschen. Der Kapitalismus kennt nur eins: Wachstum! Alles was diesem Ziel im Wege steht, wird vernichtet und sei es die Erde, denn der Kapitalismus weiß nicht, dass er ohne Erde und ohne Natur und ohne Atmosphäre und ohne lebensfähiges Klima nicht existieren kann. Wir wissen das sehr wohl, aber wir weigern uns, das dem Kapitalismus zu sagen, weil wir immer noch glauben, dass er uns dient.