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Hinterfotzing
Putin contra EU
Wie sieht das Verhältnis aus?
Putin hat in absolut undemokratischen Wahlen gerade seine fünfte Amtszeit manifestiert. Die Russen "schenkten" ihm ihr Vertrauen. Da sieht man einmal, wie verkehrt sich dieses Wort entwickelt hat. Trauen und Vertrauen. Das passt ja nicht zusammen und doch tut es das. Russland hat 143 Millionen Einwohner, die EU hat 448 Millionen Einwohner. Warum sollte sich die EU vor Russland fürchten? Das liegt daran, dass wir zu lange und zu sehr auf die USA gebaut haben. Aber die USA verfolgt zunehmend andere Ziele, als z.B. die Ukraine. Da wäre jetzt die EU gefordert. Sie müsste militärische Stärke zeigen und sie könnte es auch, denn in Sachen Bewaffnung kann es die EU mit Russland absolut aufnehmen.
Eine europäische Armee
Aber dann müsst die EU mit einer Stimme sprechen und das scheint weit entfernt. Mann kann also feststellen, dass die EU militärisch Russland weit überlegen wäre, würde sie sich einig sein. Insofern ist also die europäische Kleinstaaterei aktuell unser Hauptproblem. Vor allem, seit ein Wladimir Putin beschossen hat, die UdSSR wieder herzustellen. Warum auch immer sich dieses Russland von einem einzigen Despoten knechten lässt, ist die eine Frage, die man zumindest aus deutscher Sicht so begründen kann, dass es einem Adolf Hitler auch gelang. Die andere Frage ist aber, ob Europa trotz absoluter militärischer Gesamtübermacht, diese ausüben könnte. Und da scheint ein Defizit zu bestehen, das dringend ausmerzt werden muss.
Putin muss verlieren
Für ein friedliches Europa, zu dem Russland ja gehört, ist es unumgänglich, Frieden herzustellen und zu bewahren. Daher ist es ebenso unumgänglich Despoten, wie Wladimir Putin zu eliminieren, auf welche Weise auch immer. Solche Machtpersonen haben in der postkriegerischen Zeit, die eigentlich längst angebrochen ist, nichts mehr zu suchen, folglich braucht es Instrumentarien, sich ihrer zu entledigen, noch besser, sie zu verhindern. Aus diesem Grund ist jedes Mittel recht, Putins Krieg zu besiegen. Jedes.
Rallye Zentraleuropa
Hinterfotzing muss sich entscheiden
Natürlich ist es absolut scheiße, wenn Allerheiligen das wichtigste Fest des Jahres ist, zumindest an der Zahl der Friedhofsbesucher gemessen. Fronleichnam kann da schon lange nicht mehr mithalten. Selbst bei den Feuerwehren schwächelt die Prozessionistenzahl dramatisch. Nicht viel anders bei der Palmprozession. Es schwächelt in Hinterfotzing. Nun soll sogar das Krankenhaus auf das Niveau eines MVZ (möglichst viel zusperren) reduziert werden. Und da kann dir als bravem Bürger schon mal die Galle hoch kommen, wenn ausgerechnet einer, der jahrelang im Verwaltungsrat sitzt, öffentlich alle Schuld der Bundesregierung zuschiebt, anstatt auch mal eigenes Versagen einzugestehen. Aber so sind sie, die Herren und Damen in den diversen Räten und Gremien. Hauptsache ein warmer Sessel, in den man furzen kann und Sitzungsgeld. Wer nichts macht, macht nichts falsch. In diesem Fall stimmt das aber überhaupt nicht, denn da kann man durchaus großes Versagen bescheinigen. Es stimmt aber auch in anderen Fällen nicht. Aber dort sitzen sie halt gerne, diese Pseudowichtigen. Und wenn gar nichts mehr geht, dann ist immer noch eine KPV da, mit der man gschafteln kann.
Gschaftln bringt nix
Hinterfotzing hat von diesem Gschaftln nix. Ganz im Gegenteil, wenn der Gschaftl nur gschaftlt, dann läuft Hinterfotzing sogar Gefahr, noch ein bisschen weiter in die Bedeutungslosigkeit zu versinken. Wenn der Verwaltungsrat außer Sesselfurzen nichts macht, dann kann da schon auch mal was weg kommen. Und wir wissen es seit Christian Lerchs Film "Was weg is, is weg" ziemlich genau, dass das was weg ist, tatsächlich weg ist. Und wenn er es dann merkt, der Herr Verwaltungsrats-Sesselfurzer, dass sein selbstgerechtes Sesselfurzen dazu geführt hat, dass was weg ist, dann hat er natürlich dementsprechend keinerlei Schuld daran, ganz klar. Und dann schimpft er auf die Regierung, statt dass er den Schwanz einziehen würde.
Die lärmende Rettung
Aber nun ist Rettung in Sicht und zwar aus ganz anderer Richtung. Im Oktober 2024 wir die Zentral-Europa-Rallye veranstaltet und die könnte durch Hinterfotzing führen. Was könnte das für Hinterfotzing bedeuten, wenn Tausende für zwei Tage den Ort überfluten, um einen letzten Blick auf ein Ereignis zu werfen, dass im Grunde längst verboten werden sollte. Aber so ist das halt, was nicht verboten ist, das macht man. Wo bliebe denn der Spaß, wenn man nicht mit mehr mit röhrenden Motoren durch die schöne Landschaft brettern dürfte. Und das Waldsterben freudig aufatmet, weil es jede Menge zusätzlicher Schadstoffe gibt. Nur die Jäger regen sich auf, wegen der zu erwartenden Wildverstörung. Wer glaubt, dass eine Rallye eine gute Sache ist, der ist auch überzeugt, dass wir Menschen am Klimawandel keinen Anteil haben. Weder Hinterfotzing, noch das Klima werden durch eine Rallye gerettet. Ganz im Gegenteil.
Warum nicht NEIN sagen?
Es ist schon erstaunlich, dass bei einem solchen Ansinnen nicht sofort ein einstimmiges NEIN aus allen stimmberechtigten Kehlen kommt. Aber da siehst du wieder einmal, dass es überall Sesselfurzer gibt. Diese Spezies macht auch vor einem Dorfrat nicht halt und - das muss man leider auch feststellen - die Eingeborenen wählen gerne sesselfurzende Gscheidschmatzer. Und das ist schon ein Problem, denn wenn du weiter kommen willst, dann ist der Sesselfurzer wenig hilfreich. Und wenn er der Meinung ist, dass es für Hinterfotzing der Wahnsinn wäre, wenn eine Veranstaltung von Vorgestern den Ort überschwemmt, dann führt der Weg halt über vorgestern in die falsche Richtung, denn die Zukunft liegt entgegengesetzt. Insofern kann man nur hoffen, dass ausreichend Hirn verbleibt, das zu dieser Rallye NEIN sagt. Freilich: einstimmig wäre schon eine super Ansage.
Morgen beginnt die Zukunft
Eine Rallye in Hinterfotzing, ein Skigebiet in Mitterdorf aufrüsten, sich gegen Windkraft auflehnen, eine Nordumfahrung von Hirndübel fordern. Das ist doch Denke von gestern. Auch die Kirche hält krampfhaft am Gestern fest. Aber was bringt es? Die Kirche schafft sich dadurch selber ab. Aber wenn wir die Klimaerwärmung nicht in den Griff kriegen, dann schafft uns das Klima ab. Insofern hat die Kirche in Sachen Untergang eine doppelte Chance. Morgen beginnt die Zukunft. Ab morgen können wir alles besser machen. Es ist irgendwie das selbe wie mit dem Rauchen aufzuhören, wenn man es sich für morgen ganz fest vornimmt. Denn morgen ist ja morgen aus heutiger Sicht übermorgen. Dann bleibt uns ja noch ausreichend Zeit.
Canabis in Bayern
Raucht der Landtag oder rauchts im Landtag?
Ab 1. April ist Cannabis (Hasch) unter bestimmten Voraussetzungen in Deutschland erlaubt. Damit ist das Kiffen keine strafbare Handlung mehr, wie übrigens in vielen anderen Ländern. In den vielen anderen Ländern ist durch die Legalisierung von Cannabis keine Massen-Cannabis-Bekiffung entstanden. Aber in Bayern fürchtet man das. Deshalb stellt sich die Frage, was den in Bayern für das größere Kifferrisiko sorgen könnte. Ist es der Bierkonsum, der die Hemmschwelle zum Kiffen senkt? Ist es vielleicht sogar das Oktoberfest, wo sich die Menschen bataillonweise unter den Tisch saufen? Oder fürchtet die CSU, dass Cannabis ihr eingebiertes Fundament in Rauch aufgehen lässt?
Schwarz-orange Cannabisabwehr
Dass unsere schwarzen und orangen Regierenden sich aktuell in der Cannabisabwehr gegenseitig zu übertreffen suchen, hat mit Cannabis wohl wenig zu tun. Es geht wieder einmal nur darum, Stärke und Fundamentalismus zu beweisen, damit die Wähler endlich merken, dass man nur mit CSU oder nur mit FW die bayerische Lebensart erhalten kann, die aus Lederhose, Masskrug und dem bayerischen Defiliermarsch besteht. Vielleicht noch Brezn und Weißwurst. Kiffen ist auf jeden fall nicht bayrisch, wir saufen uns zu, wie sich das seit Generationen gehört.
Eine zentrale Rolle werden bei der Cannabis Abwehr die Böllerschützen spielen, die in den letzten Jahren divisionsweise aus dem Boden geschossen sind und jetzt in die Luft schießen, warum auch immer. Bayern mag es halt laut. Immerhin sind bald die letzten Kriegsteilnehmer aus dem zweiten Weltkrieg mit "wir hatten einen Kammera --BUMM-- den, einen echten Kamm --BUMM-- eraden". Dieses --BUMM-- gibt es nur für einen richtigen Krieg und nicht für die neumodernen. Wenn das --BUMM-- fehlt, dann macht man halt ein neues. Und das sind die Böllerschützen.
Vergiftende Heimatzeitung
Manchmal wäre ein Joint schon hilfreich, weil man dann vieles ertragen könnte, was oft unerträglich ist, grad in Bayern. Da hatten wir über gefühlt Jahrtausende eine CSU-Alleinherrschaft und als die endlich zu bröckeln begann, kam nicht die erhoffte Demokratie, sondern die AfD. Und so viel Bier kannst du nicht saufen, dass du das verstehen kannst. Akkurat im Bayerischen Wald, wo es kaum Flüchtlinge gibt und ausreichend Arbeit und ein gutes Leben. Ausgerechnet in diesem Bayerischen Wald geht die Saat der AfD auf, als würde dort das reinste Chaos herrschen. Waren es die unsozialen Medien? War es die Heimatzeitung? Ja, die hat schwarz auf weiß belegbar zur Vergiftung der Bayerwaldseele beigetragen. Wenigstens ist jetzt der Obervergifter dorthin, wo sich Fuchs und Hase "gute Nacht" sagen. Wobei Hase bislang unbekannt.
Im Land der Träume
Wir wählen AfD, weil uns das Land nicht mehr passt, das für viele Flüchtenden das Land ihrer Träume ist. Vielleicht sollten die Unzufriedenen mal eine Zeit lang in einem Land leben müssen, aus dem die Menschen fliehen, damit sie begreifen, was es bedeutet, in einer Demokratie leben zu dürfen, in der man sich frei bewegen kann, in der man seine Meinung äußern darf. Ein Land, das ein Sozialsystem hat, das jedem hilft, der Hilfe braucht. Ein Land, im dem man nicht wegen seines Glaubens oder seiner Hautfarbe diskriminiert wird. Ein Land, in dem die Bauern die Regierung abschaffen wollen, obwohl sie massiv mit Steuergeldern aller Steuerzahler subventioniert werden. Aber auch das dürfen sie in diesem Land.
Luxus überdrüssige Unzufriedenheit
Es ist das Wirtschaftswunder, das uns zu dem gemacht hat. Konsum, Konsum, Konsum. Was der Nachbar hat, brauche ich auch. Das allerneueste Eieieifon, der SUV, High-Speed-Glasfaser, die Flugreise, eine Kreuzfahrt und, und, und. Wir haben unser Konsumverhalten den Möglichkeiten angepasst und die Möglichkeiten dabei überreizt. Ein Luxusleben auf Ratenbasis. Und wenn dann der Flüchtling kommt und der Staat im Geld gibt, dann neiden wir es ihm. Und wenn er sehr sparsam lebt und den Rest an seine Familie in Niger überweist, dann suchen wir nach Möglichkeiten, das zu verhindern. Denn bei uns zählt nur Leistung, Leistung und noch mal Leistung. Ein Maßstab, den wir an uns selber natürlich nicht so streng anlegen, denn wir sind Deutsche, uns gehört dieses Land. Schließlich sind wir hier geboren. Dabei war das nur ein glücklicher Zufall. Aber der mach es aus, dass wir uns zum Richter aufspielen können, über die zu Richtenden.
Gott lässt es zu
Manchmal wundert man sich, warum Gott diese Ungleichheit zulässt. Warum Gott den einen in Gesundheit und Wohlstand zur Welt kommen lässt und den anderen im Elend. Warum der eine alle Chancen bekommt und der andere keine. Aber vor allem, warum der eine den anderen vom Futtertrog fernhalten darf und den anderen sogar noch für seinen Luxuserhalt schuften lassen kann. Und dann fragt man sich tatsächlich, ob ein Gott das zulassen würde und dass es vielleicht gar keinen Gott gibt. Zumindest keinen, der sich um die Ungerechtigkeit auf der Welt kümmert. Und wenn es einen Gott gibt, der sich um uns kümmert, wie könnte der zulassen, dass Menschen in seinem Namen umgebracht werden. Mann kann eigentlich nur hoffen, dass es keinen Gott gibt, denn was wäre das für ein Gott?
Taurusleak
Oder mit Absicht unvorsichtig
Da hat er sich wieder aufgeregt, der Herr in dessen Namen der Bauer die Rösslein einspannt. Und sofort forderte er einen Untersuchungsausschuss. Was war passiert? Ein paar Eichenlaubträger aus luftigen Höhen unterhielten sich via Videokonferenz über die Einsatzmöglichkeiten von Taurus Marschflugkörpern auf ukrainischem Territorium und der Russe hörte mit. Jetzt kann man zwar sagen: Wie blöd sind unsere Luftwaffenoberen eigentlich, dass sie delikate Themen in einem Videochat erörtern? Aber vielleicht wollten sie sich ja nur blöd stellen und chatteten eventuell sogar auf Telegram, damit sich der Russe mit dem Abhören leichter tat.
Big brother is watching you
Im Grunde weiß ja (fast) jeder, dass solche Videokonferenzen alles andere als abhörsicher sind. Wie auch E-Mails per Bot automatisch durchforstet werden, ebenso wie unsere Telefonate. Man sollte also schon davon ausgehen dürfen, dass die Luftgeneräle das auch wussten. Wussten sie es aber nicht, dann sollte man sie schnell auf Mission Pension senden und neue besorgen, die vom Internet mehr Ahnung haben. Dass der in dessen Namen der Bauer ... das kennen wir jetzt schon, gleich von einem Cyberkrieg spricht, spricht nicht für seine digitalen Fähigkeiten. Die sind wohl dünner als sein Haupthaar. Aber der Dünnbehaarte regt sich gerne auf und hält sich mit vernünftigen Vorschlägen - vermutlich aus Mangel daran - zurück.
Schach!
Dass sich sein zukünftiger Wunschvorgänger aber in Sachen Taurus ach so ängstlich ziert, das bringt uns auch nicht weiter, schon gar nicht in Sachen Sicherheit. Während der Franzmann schon Attacke schrie, hielt sich unser Mimöschen ängstlich mit beiden Händen am Dementiermikrofon fest. Dabei wäre das durchaus mal ein Gedankenspiel, dass alle europäischen Staaten Russland schach setzen könnten. Was würde denn da Kleinwaldimir anderes übrig bleiben, als den Schwanz einzuziehen. Aber nein, das will man nicht und Mimöschen schon gar nicht. Stell dir nur mal vor, Kleinwaldimir krieg heraus, dass die Taurus aus Deutschland kamen, der würde mit seiner waffenstrotzenden Megaarmee in Deutschland einmarschieren und ganz Deutschland zur DDUdSSR machen. Schröder würde dann vermutlich Staatsratsvorsitzender.
Die sagenumwobene Armee
Es ist schon sehr verwunderlich, dass Kleinwaldimir diese sagenumwobene Armee bislang nicht gegen die Ukraine eingesetzt hat, sondern dort ziemlich mittelmäßig über die Runden kommt und von Sieg keine Rede sein kann. Kleinwaldimir ist wohl ein großer Aufschneider. Freilich Oppositionelle umbringen lassen, das kriegt er hin um damit den großen Macker zu spielen. Aber ist das wirklich eine Machtdemonstration oder eher ein großes Zeichen der Feigheit von Kleinwaldimir?
Genial oder dilletant?
Und dann unterhalten sich unsere Luftgeneräle darüber, wie man die Krimbrücke möglichst effektiv pulverisieren könnte. Sie tun das auch so, dass Kleinwaldimir zuhören kann. Vielleicht war Alexa auch dabei. Die Generäle diskutieren also über etwas, das Mimöschen vehement verbietet in einem abhörbaren Chatroom. Wenn man den Generälen nicht maximalen Dilletantismus unterstellt, dann haben sie das ziemlich schlau gemacht. Freilich waren die diskutierten Themen nichts neues für Kleinwaldimir, deshalb machte er die Abhöraktion öffentlich, damit er Mimöschen eins auswischen kann. Trotzdem kam die Botschaft bei Kleinwaldimir an.
So ein Militär muss halt auch auch mal psychologische Kriegsführung betreiben. Man muss das Angstmachen nicht allein Kleinwaldimir überlassen.
Die Ausbeutung der Welt
Und deren langsame Vernichtung
Heute in der Tageszeitung, eigentlich eine ganz banale Werbung. Es gibt billiges Gemüse, was interessiert es schon, woher es kommt.
Heidelbeeren aus Chile, Premium Orangen aus Spanien, Tafeltrauben aus Südafrika oder Peru, Naschtomaten aus Marokko.
Die Tafeltrauben sind sogar 28% billiger. Angeblich war der preis vorher 2,35 €. Das ist ja eine gängige Masche.
"Der Kasten Schnaxlbacher Urqual statt 400 € jetzt nur 18 €. Schnaxlbacher! Jetzt zugreifen! Nur bis Ende des Monats. Hol dir dein Schnaxlbacher Urqual! Jetzt!" Hat schon immer funktioniert, wird weiter funktionieren. Wir sind Schnäppchenjäger.
Gemüse aus Spanien
Wenn man in Hinterfotzing wohnt, ist der Gemüseanbau nicht weit. Im Eferdinger Becken und im Vilstal wird sehr viel Gemüse angebaut. Aber unser Gemüse kommt aus Südspanien, wo es von bestbezahlten Arbeiterheeren unter Einhaltung sämtlicher Vorschriften angebaut und geerntet wird. Truckerfahrer aus dem Osten karren es dann über unzählige Autobahnkilometer zu uns, froh, dass sie endlich für ein paar Wochen oder Monate von daheim weg kommen, blasen fröhlich ihre Abgase in die Luft und genießen das frei Leben auf Rastplätzen.
Dass der Süden Spaniens langsam aber sicher im wahrsten Sinne des Wortes verwüstet wird, das will man nun damit bekämpfen, dass eine riesige Pipeline Wasser aus den Pyrenäen hingeleitet wird.
Den Jahreszeiten angepasst
Früher war das Angebot den Jahrezeiten angepasst, das ist heute nur mehr bei "Mon Chéri" so, also den Pralinen mit der Piemont-Kirsche, wenn man es glauben darf. Denn wenn die Kirchen tatsächlich aus dem Piemont kommen, warum haben die Pralinen dann einen französischen Namen bekommen? Natürlich der Werbewirksamkeit wegen, denn Ferrero ist ein italienische Firma, das weiß man doch. Klingt ja eh wie Ferrari. Und der Gipfel des Genusses: Ein Ferrero im Ferrari naschen. Aber genau das geht nicht, denn Mon Chéri gibt es nur in der kalten Jahreshälfte, die mit dem Klimawandel wohl das Halbjahr bald nicht mehr hinbekommt.
Vernünftig wäre die saisonelle Küche allemal und viel abwechslungsreicher. Das scheint heute nur mehr bei seltenen Produkten zu funktionieren. So gehört dem Sommer das Eis und dem Winter der Punsch. Aber nein, wir wollen Ganzjahresnaschtomaten. Und Avocados und es ist uns ziemlich egal, wenn die umliegenden Kleinbauern der Avocadoplantage kein Wasser mehr bekommen, weil die Avocadoplantage alles für sich braucht und die lokalen Federales ausreichend für den Plantagenschutz entschädigt werden. Feilich ist das Problem erst durch unseren Avocaco-Hunger entstanden. Kein Mensch braucht Avocados, wohl aber die Kleinbauern ihr Wasser.
Und siehst du, wenn in Schickimichiminga die Restaurant-Terassen beheizt werden, weil Schickimicki eben ganzjährig draußen sitzen will, dann kommen die Snobisten mit jedem Kubikmeter verfeuertem Heizgas durch den CO2-Ausstoß ihrem Ziel näher und werden bald keine beheizte Terrasse mehr brauchen. Aber dann bitte kein Jammer über Klimaflüchtlinge aus Afrika. Vielleicht haben sie ja Ingwer dabei.
Weltgewandtheit
Wir sind hipp und wir essen hipp, das beste vom Besten der weltweiten Gourmetküche und natürlich wissen wir, wie man die Gerichte ausspricht, wer für was gerade der angesagte Küchenmeister ist und wo man die tollsten Lungenheringe auf Hummus bekommt. Und wir bilden uns ständig in den vielen Kochsendungen von Tscheitschei Schnurzwurst fort, der uns die Rezepte gleich mitliefert und sofort holen wir die Prospekte der Lebensmittelmafia hervor, ob wir das nicht extrem billig hinbekommen. Aber das garantiere ich dir: Die Zutaten auf den Starkochrezepten findetst du bei den Sonderangeboten nicht. Die Sonderangebote sind ja nur das Lockmittel. Naschtomaten aus Marokko für nur 2,79 € je Kilo, 28% billiger, sonst 3,88 €. Diese "Normalpreise" sind natürlich reine Fantasie, aber die 28% wirken. "Nur noch bis Monatsende Schnaxl Urqual für 19,99 € je Kasten, 95% billiger, sonst 400 €". Gut, das war jetzt ein bisschen unrealistisch. Das findet man nur beim Amazonas, wenn wieder ein Optimierungsprogramm falsch programmiert war.
Und musst du hinter einer Brummi-Karawane hertuckeln, die deinen Rucola-Salat von Spanien herauf karrt, den du aber brauchst, weil er im Rezept von Schnurzwurst aufgeführt ist. Dass Rucola nicht aus Eferding kommt, sagt schon der Name, aber Rucola muss sein. Wir brauchen Bitterstoffe. Das ist der aktuelle Trend und wissenschaftlich erwiesen. Du musst nur was wissenschaftlich beweisen, dann kommt es on top of the Speisekarte. So wie Ingwer, kommt aus den Tropen. Sehr sinnvoll, Ingwer nach Europa zu karren, damit kannst du gleichzeitig deine Gesundheit fördern und das Klima schädigen. Freilich wird Ingwer mit Schweröldampfern herauf geschippert oder meinst du etwa, der Kongolese steckt es dem flinken Masai in den Rucksack, damit der nach Europa joggt? Ingwer, auch so ein "must have" der Weltgewandten. Früher war es Tai Ginseng und noch früher Brennesseltee.
Bessere Sorten
Früher hießen Äpfel Boskop (Lederapfel) oder Jonathan, dann kam der Golden Delicious aus irgendwo und mittlerweile sind die meisten Äpfel Migranten, aber da macht es uns nichts aus. Den Boskop wirst du im Supermarktregal nicht finden, der ist nämlich ein lagerfähiger Apfel, den man auch im Winter noch genießen kann. Im Supermarkt bekommst du kein lagerfähiges Obst. Obst muss makellos sein. Dazu werden die Bodenseeäpfel in Stickstoff gefluteten Kühlhallen gelagert. Der Aufwand ist größer als ein Schiffstransport aus Südafrika. Aber was will man machen und vermutlich gibt es Subventionen aus Brüssel, damit sich die Lagerung für die Obstbauern trotzdem rentiert. Mit dem Ganzjahreseinheitsangebot ist viel Vielfalt verloren gegangen. Dafür bekommst du das ganze Jahr Kefir und Mandarinen, die früher nur im Advent angeboten wurden. Wird etwas besonders, wenn es immer verfügbar ist? Natürlich nicht, es wird gewöhnlich. Diese Gewöhnlichkeit hat einen hohen Preis, den in der Regal andere zahlen müssen.
Man hat ja nur das eine
Was juckt's, wenn der Planet verbraucht ist, das passiert ja erst nach dem eigenen Lebensende. Man hat ja nur das eine, also gilst es bis zum Ablaufdatum, alles in vollen Zügen zu genießen und da geht es nicht um die Bundesbahn. Dabei ist eine Avocado keine Lebensbereicherung und 50 verschiedene Nudelsorten braucht auch keiner, ebensowenig wie Naschtomaten aus Spanien. Schmecken Äpfel von der Steuobstwiese tatsächlich schlechter als Granny Smith? Nein, der Streuobstapfel schmeckt sogar besser, aber er wird Flecken haben und das weiß jedes Kind, dass Äpfel keine Flecken haben dürfen, sonst bleiben sie liegen. Wie auch der gesunde Menschenverstand, der schon lange Flecken bekommen hat.
Derblecken beginnt am Aschermittwoch
Anstand und Respekt auf historisches Tief gesunken
Es fehlt eindeutig der Schiedsrichter. Wenn zwei Fußballmannschaften aufeinander los gehen, dann müssen sie strenge Regeln befolgen, deren Einhaltung der Schiedsrichter überwacht und Verstöße ahndet. Das kann, wie man weiß, bis zum Platzverweis führen. Nicht so in der Politik. Da wird ohne Rücksicht aufeinander eingedroschen. Am Aschermittwoch konnte man eine neue Eskalationsstufe erleben. In Biberach verhinderten gar radikalisierte Bauern eine Aschermittwochs-Veranstaltung.
Augen nicht zudrücken
Hilft die Steigerung der eigenen Radikalität tatsächlich dabei, die Radikalität anderer zu bekämpfen? Beim Aschermittwoch mag man da ein Auge zudrücken, wenn ein bisschen derb aufgetragen wird. Aber zugedroschene Augen kann man nicht mehr zudrücken.
Wir erleben gerade, wie eine Regierung nach allen Regeln der Kunst fertig gemacht wird, auch aus den eigenen Reihen. Dass Regierungsparteien an Zustimmung verlieren, ist normal und liegt daran, dass sie sich an ihre Versprechen halten müssen, zumindest nach Vermögen. Nun hauen aber Oppositionsparteien, die über ein Jahrzehnte mitregiert haben in Kerben, die sie selber aus Lethargie zu Schlagen versäumt hatten. Und das ohne jegliche Skrupel.
Bayerische Permakritik
Gerade Bayern tut sich in Sachen Kritik besonders hervor. Zeigt mit dem Finger auf Berlin und niemals auf die eigenen Probleme. Schafft es nicht mal 40 läppische Windräder in den Altöttinger Forst zu stellen, sonder stellt sich in die Reihen der Bauern, die fordern, dass die Ampel weg muss. Das sind keine Politiker, vor denen man Respekt haben muss, denn Respekt muss man sich erst verdienen.
Fakenews
Da kann man nur sagen: Wer Wind sät, erntet Sturm! Ist schon irgendwie komisch. Da geht es uns allen gut wie nie, aber die Unzufriedenheit steigt. Liegt das vielleicht an den russischen Trollfabriken, die in den unsozialen Netzwerken Tag für Tag Fakenews verbreiten, vor allem in Deutschland, denn Deutschland ist der europäische Meinungsbildner. Wenn sich Meinungsbildner so leicht manipulieren lassen, dann sollte die Bundesrepublik schleunigst ihre Bürger über alles informieren. Gut alles nicht, denn manches würde zu Irritationen führen. Wenn der Herr Putin den Tiergartenmörder wieder haben will und im Gegenzug eine amerikanische Journalistin aus dem Gefängnis lassen würde, dann sollte man lieber erst mal überlegen, welche Gegenleistung von den Amis zu verlangen ist. Vielleicht Trump einsperren. Überdies ist zwischen einem verurteilten Mörder und einer Journalistin, der (was denn sonst) Spionage vorgeworfen wird, doch ein gewaltiger Unterschied. Wer für Putin mordet, sollte wissen, dass er und nicht Putin eingesperrt wird. Dass er aber unter Umständen früher frei kommt, wenn sich Putin anstelle seiner einsperren lässt. Aber das ist nicht sonderlich wahrscheinlich, also braucht man sich darüber keine Gedanken machen.
Agrarwirtschaftswunder
Wofür blockieren die Bauern Autobahnauffahrten und Städte? Aber freilich, für die Einführung einer landwirtschaftlichen Planwirtschaft mit garantierter Abnahme aller Erzeugnisse zu hohen Preisen und maximale Subventionierung bei gleichzeitiger Entbürokratisierung. Eine netto Vorstellung. Und wer bezahlt? Der Steuerzahler, wer sonst? Dann braucht es eigentlich nur noch eine Steuerfreiheit für die Bauern, damit sie sich an der Finanzierung ihres Agrarwirtschaftswunders nicht beteiligen müssen. Schön ganz schön verfahren, diese Kiste. Früher hatten wir kleine Landwirtschaften, kleine Molkereien und kleine Einzelhändler. Jetzt haben wir alles in groß und alle jammern, was das Zeug hält.
Schwarzumsätze
Wäre mal interessant, welche Vorschriften noch eingehalten würden, wenn deren Einhaltung nicht mehr durch die viel gescholtene Bürokratie überwacht würde. Wenn im Wirtshaus Umsätze nicht in der Kasse landen, dann sollte der Gast zumindest die 19% Mehrwertsteuer erstattet bekommen, anstatt die Schwarzgastronomie auch noch mit einem Trinkgeld zu belohnen. Und dann jammern sie, wenn die Kontrollen noch schärfer werden und schimpfen über noch mehr Bürokratie. Jede Sau würde sich sofort für ein Berufsverbot für Metzer einsetzen.
Angenommen, jeder Bürger dürfte seine Steuerlast selbst festlegen. Was würde das an Bürokratie einsparen und an Steuereinnahmen. Jedes Tempolimit ist ein deutlicher Beweis, dass wir ansonsten zu schnell fahren würden und jeder Blitzer die Quittung. Wir leiden nicht an zu viel Bürokratie, sondern an zu wenig, denn jeder Schwarzumsatz fehlt dem Staat und dem Schwarzgastronomen die Einsicht für sein Fehlverhalten. Solange diese Einsicht nicht kommt, wird es mit weniger nicht gehen. Und es gibt begründete Zweifel, dass sie jemals kommt.
Bauern und andere Demonstranten
Angestaute Wut bricht sich Bahn
Es gibt sicher einiges, was man der Ampel an Unklugem vorwerfen kann, aber die Forderung der Bauern, dass sie weg muss, ist sicher maßlos überzogen. Denn die Probleme der Bauern kann man der Ampel-Koalition nicht anlasten. Vermutlich hatte noch keine Vorgängerregierung mit solch dramatischen Rahmenbedingungen zu kämpfen. Im Epizentrum steht der Ukrainekrieg, den ein vergangenheitsbesessener KGBler in Moskau ohne Not vom Zaun brach, es sei denn seine eigene. In der Folge eine Energiekrise, die radikale und schnelle Maßnahmen erforderte und - das darf man auch mal feststellen - die gelöst wurden. Diese völlig neue europäische Situation bedurfte außergewöhnlicher Maßnahmen, so muss unser Militär wieder auf Vordermann gebracht werden. Da waren wir halt ein bisschen zu euphorisch und schlossen vom Deutschland auf den Rest der umliegenden Welt. Aber dieses Sondervermögen Bundeswehr war halt nicht für den Rest der Probleme da und der war groß.
60 Milliarden
Gott sei Dank waren da noch 60 Milliarden Coronahilfen im Topf, welch ein Segen. Aber nein, die Union klagte gegen die Umwidmung. Warum? Um der Ampel zu schaden. Dass sie ganz nebenbei Deutschland massiv geschadet hat, scheint sie nicht die Bohne zu interessieren. Eigentlich sollte man einer Partei, die dermaßen um sich selbst kreist, keine einzige Stimme mehr geben. Denn damit trat die Union eine Lawine los. Das hätte man wohl einem Putin zutrauen müssen, aber dass eine deutsche Partei so was macht. Als Notsofortmaßnahme wurde die Förderung für E-Autos gestoppt. Ebenso die Förderung für die Transformation zur regenerativen Energie gekürzt. Dann löste die Kürzung der Agrardieselsubvention massive Bauernproteste aus. Wobei die Bauern eigentlich schon vor Jahren hätten aufbegehren sollen. Aber sie waren halt auch selber Schuld an der ganzen Subventionspolitik, weil sie über den Bauernverband vor allem auf die europäische Politik massiv Einfluss nahmen und dafür leider die Rechnung bekamen. Nun soll sich also der Staat als Vermittler zwischen Bauern und den Lebensmittelkonzernen einschalten. Wie soll das gehen? Das wäre ja Planwirtschaft. Auch das Wirtschaftswachstum geht Dank der Initiative der Union zurück. Das ist zwar gar nicht so schlecht, vor allem für das Klima. Es kann kein dauerhaftes "noch mehr" geben. Da wird man früher oder später umdenken müssen. Früher wäre besser.
Die Ampel muss weg?
"Die Ampel muss weg!" Das ist schon krass. Denn so viel hat die Ampel nicht falsch gemacht. Freilich, das Heizungsgesetz, das hätte man sich sparen können. Denn welche neue Heizung eingebaut wird, kann man sehr effektiv über Subventionen steuern. Aber da saß den Grünen der Klimawandel zu sehr im Nacken. Nicht, dass es nicht eilig wäre, aber man muss ein bürgerverträgliches Tempo einhalten, sonst regiert man nicht mehr und dann ist nichts gewonnen. Wenn aber jetzt die Ampel weg wäre, was käme dann? Sicher keine CSU-Alleinregierung mit Markus Söder als Kanzler, auch wenn der das auf seiner Agenda hat. Nein, diesen aufgeblasenen Provinzler will außerhalb Bayerns keiner und außerhalb Bayerns ist halt weitaus stimmenstärker als innerhalb Bayerns. Wenn er sich auch noch so sehr selbstberufen fühlt, es wird nix, das sollte er einsehen. Dass er für die große Politik nicht taugt, hat er am letzten politischen Aschermittwoch wieder deutlich unter Beweis gestellt. Er schafft es ja nicht mal, seinen Vizekanzler unter Kontrolle zu bringen.
Unsichere Zeiten
Es ist völlig offen, wie die Wahl in den USA ausgeht. Vielleicht durchschauen die Wähler ja doch, wie viel Dampf dieser Trump plaudert und worum es ihm eigentlich geht. Um Trump natürlich, das hat er mit Söder gemein. Aber ungeachtet des Ausgangs. Es kann nicht sein, dass unser altehrwürdiges Europa ohne die USA nicht ausreichend kriegsfähig ist. Da ist Eile geboten. Denn wenn alle Befürchtungen eintreffen, werden viele sicher sagen: "Ja, wenn wir das gewusst hätten!" Insofern hat die Klage der Union ein unverzeihliches Desaster angerichtet. Denn es kann nicht sein, dass wir uns nicht ausreichend gegen einen Aggressor Putin wappnen können, nur weil wir keine Neuverschuldung akzeptieren. Die Union und Finanzminister Christian Lindner machen uns mit ihrer Schuldenbremse kriegsunfähig und das sollten wir auf keinen Fall sein. Die Schuldenbremse darf nicht dazu führen, dass Putin sich traut, das freie Europa anzugreifen. In Zeiten des europäischen Frühlings hat die Schuldenbremse die Stabilität unserer Währung garantiert, aber aktuell stehen größere Aufgaben als die Währungsstabilität an. Kriegsfähig zu sein bedeutet, dass wir ausreichend bewaffnet sind und willens, die Waffen auch einzusetzen. Darauf kommt es an, wenn wir Putin davon abhalten wollen, seine irrsinnigen Großmachtspläne weiter zu verfolgen. Freilich: Wenn sich die Russen endlich diesen Despoten vom Hals schaffen, wäre viel geholfen. Aber so wie die Menschheit ist, wird es immer wieder Despoten geben und man muss - so schade das auch ist - sich mit allen erforderlichen Mitteln ihrer erwehren können.
Merz und Dobrindt schreiben noch Briefe
Warum schmeißt man das Fax weg, bevor man Internet bekomme
Und siehst du, da schreiben die Herren Friedrich Merz und Alexander Dobrindt doch tatsächlich einen Brief an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Ob sie den Brief auch auf einer Schreibmaschine, eventuell sogar einer Mechanischen geschrieben haben, ist bislang nicht bekannt. Ob einer der beiden überhaupt mit zehn Fingern schreiben kann, darf auch bezweifelt haben. Also vielleicht doch Füllfederhalter, damit wäre auch der Brief technisch zu begründen oder viel mehr aus technischem Unvermögen.
Immerhin wirft ein Blick in die Vergangenheit auf die Beiden nicht gerade das beste Licht. So wurde Merz von Angela Merkel in die Wüste geschickt und da wird nicht ausgeprägtes politisches Geschick der Grund gewesen sein. Dobrindt hingegen übernahm als Nachfolger von Peter Raumsauer und Vorgänger von Andreas Scheuer eine Schlüsselrolle beim Vorbereiten des Mautdebakels, wovon alle drei nichts mehr wissen wollen. Dass dann aber einer wie Dobrindt daherredet, als hätte er die Weisheit mit dem Löffel gefressen und nicht die Maut versemmelt, das sollte dem selbstdenkenden Wähler zum Selbstdenken anregen.
Aber dieser Brief ist ja nur vordergründig ein Brief und vermutlich wird er dem Scholz nicht mal zugestellt und wenn, dann zu wenig frankiert. So ein Brief ist nur Show, nach dem Motto: Wir sind es, die wissen, was zu tun ist. Fragt sich nur, warum sie es 16 Jahre nicht getan haben. Gut, da bekommt der Merz jetzt einen Rabatt, weil er ja nicht dabei sein durfte und somit weniger Anteil am Nichtstun hatte. Aber wenn du jemanden von der Union auf diese 16 Jahre ansprichst, dann tun sie so, als läge diese Zeit mindestens ein Jahrhundert zurück und kann somit keine Schuld an aktuellen Problemen haben.
Überhaupt scheint die Union dermaßen von ihrer Unfehlbarkeit überzeugt, dass man meinte, sie könne Papst werden. Gut, beim Scheuer hat das nicht so gut geklappt, aber mit ein paar hundert Millionen an Eventim lässt sich auch diese Scharte auswetzen. Also nicht ein paar hundert Millionen Euro von der Union, sondern Steuergelder. Und nicht genug damit: Da bemüht die Union das Bundesverfassungsgericht, weil die Regierung für Corona eingeplantes Geld für das Klima ausgeben möchte. Ein reines Wahlkampfmanöver, denn die Union hätte es. dürfte sie aktuell regieren, keinen Deut anders gemacht. Es war ein inszenierte Kasperltheater mit dramatischen Folgen und leider zum großen Nachteil für Deutschland.
Die Union ist nicht so blauäugig, dass sie nicht wusste, was sie da tat, aber sie ist viel zu sehr auf ihren eigenen Erfolg konzentriert und auf den Schaden für andere Parteien als auf das Wohl unseres Landes. Erst die Partei, dann das Volk. Ist leider so und dann wunderst du dich, wie eine AfD entstehen konnte.
Wenn die Union nicht endlich von ihrem Arroganz-Tripp herunterkommt und damit aufhört, die Regierungskoalition in staatsschädigender Weise zu diskreditieren, laufen wir immer mehr Gefahr, zu viel AfD und damit zu wenig Demokratie im Bundestag zu haben. Dass akkurat zwei Loser wie Merz und Dobrint sich als Retter Deutschlands aufspielen, ist eigentlich eine Lachnummer, wäre die Gemengelage nicht so brisant. Leider muss man sich fremdschämen, denn die zwei schämen sich nicht.
Bürgerentscheid gegen Windpark
Die Bürger von Mehring stimmen gegen Windpark
Woher kommt unsere Energie in Zukunft? Natürlich aus der Steckdose! So kann man die Entscheidung der Mehringer interpretieren. Aber das wäre zu einfach. Wer schon mal von Passau nach Altötting zu Fuß gewallfahrtet ist, der hat vor dem riesengroßen Edinger Forst Respekt, der partout die letzten Kraftreserven austesten will. Endlos geht es durch den Wald dahin.
In diesem Wald will der Freistaat 40 Windräder aufstellen, sie sollen 10% des Stroms liefern, den das Chemiedreieck braucht. Und das ist hungrig. 1% des deutschen Stromverbrauchs gehen auf das Konto des Chemiedreiecks.
Windstrom ist der billigste Strom. Bei Onshore-Anlagen rechnet die Fraunhofer-Gesellschaft mit 3,94 - 8,26 Cent je kWh. Bei PV-Anlagen liegen die Gestehungskosten zwischen 3,12 und 11,01 Cent je kWh. Windstrom würde also die Stromkosten des Chemiedreiecks senken.
Aber erneut ging das Gespenst des Infraschalls um und ein angereister österreichischer "Wissenschaftler" sprach von "wissenschaftlichen" Erkenntnissen dazu. Da kann man eigentlich nur sagen: Mei, die Österreicher! Aber wenn man nun mal fundamental gegen Windräder ist, dann zieht man alles an Argumenten zusammen, was man finden und erfinden kann. Neben dem ominösen Infraschall sind es dann zerschredderte Vögel, verstörtes Wild allgemein und vielleicht noch zunehmende Unfruchtbarkeit der zeugungsfähigen Generation.
Es ist schon auffällig, dass all diese Probleme bei Bürgerwindparks nicht auftreten. Da sind komischerweise alle sehr zufrieden, wenn sich die Rotoren drehen. Sind also Bürger an Windparks beteiligt, reduziert sich der Infraschall auf null, werden keine Vögel zerschreddert und das Wild nicht verstört. So einfach ist es scheinbar.
Aber die Politik tut sich unheimlich schwer, diesen simplen Sachverhalt zu begreifen. Da wird ein Investor von weiß Gott woher aus dem Hut gezaubert, statt dass man sich darauf besinnt, vorrangig den eigenen Bürgern eine Beteiligung zu ermöglichen. Je niedrigschwelliger die ist, umso mehr Bürger hat man im Boot und die Probleme verschwinden schon im Vorfeld.
Aber dadurch macht man sich mächtige Feinde im Lager der Energieriesen, denn die wollen den ganzen Kuchen haben und da unsere lieben Politiker dort in den Aufsichtsräten sitzen, kommen sie in Entscheidungskonflikt. Nun zahlen aber die Energieriesen hübsche Summen an die Aufsichtsräte und die Bürger nicht, lässt man mal die Politikersaläre aus dem Steuersäckel außer acht.
Vielleicht müsste man die Entscheidungsschwerpunkte etwas verschieben. Denn wissenschaftlich werden die Gefahrenunterschiede zwischen durch Investoren finanzierten Windparks und Bürgerwindparks nicht belegbar sein. Das schafft höchstens besagter "Wissenschaftler" aus Österreich, der vermutlich über einen längeren Zeitraum massiv schädigendem Infraschall ausgesetzt war.
Natürlich reiben sich die Mehringer auch über das Wechselspiel der Bayerischen Energiewende die Augen. Unsere Regierenden hoffen immer noch, dass die Energieprobleme mit neuen Technologien, wie der Kernfusion zu lösen sind. Dabei betonen die Wissenschaftler, dass mit einem Durchbruch frühestens in 30 Jahren zu rechnen ist. Das Hauptproblem dabei ist, dass wir keine 30 Jahre mehr haben, um dieses Problem zu lösen. Insofern sind alle diesbezüglichen Hoffnungen Hirngespinste.
Und warum überhaupt solche vagen Hoffnungen, wenn wir längst alle technischen Voraussetzungen für die Lösung der Energiewende haben. Soll es wirklich an mangelnder Bürgerbeteiligung, vor allem auch finanzieller Natur scheitern? Wenn halt alle Probleme so leicht zu lösen wären. Der Mensch könnte so viel erreichen, wenn er sich nur endlich der Vernunft bedienen würde.
Parteienlandschaft
Die Landschaft wird bunter
Aha! Bündnis Sahra Wagenknecht, warum nicht. Das ist mal eine Partei, die irgendwie nach vorübergehend klingt. Nun ist die Frau Wagenknecht nicht wirklich so markant, dass man sie dereinst in den Geschichtsbüchern finden wird, wohl aber überheblich genug, um einer Partei ihren Namen aufzuprägen. Einer Partei, die eine Frau Wagenknecht wohl nicht überleben wird, auch wenn das womöglich ihr Wunsch nach Unsterblichkeit ist. Wie schön, dass wir eine 5%-Klausel haben, die zwar solche Gründungen ermöglicht, aber effizient dafür sorgt, dass es bei der Gründung bleibt.
Freilich wurde ein linkes und rechtes Vakuum geschaffen, weil unsere Standardparteien sich auf einmal in der Mitte zusammenfanden und die Außenlager vernachlässigten. Warum man diese radikal Linken und Rechten überhaupt braucht, das wiederum ist eine Folge der Vernachlässigten, also all jener, die meinen, dass sie es eigentlich besser haben müssten. Was daraus resultiert, dass in den sozialen Medien nur Idealmenschen zu finden sind und wenn man dann an sich hinabsieht und keinen Idealmenschen findet, dann ist da wohl was schief gelaufen und das kann nur am Staat liegen, der einem unzureichend gefördert hat.
"Der Staat hat mich im Stich gelassen und stattdessen das ganze Geld im Ausland verteilt." Dass Deutschland ziemlich extrem davon abhängt, Absatzmärkte im Ausland zu haben und dass das tatsächlich oft Geld kostet, wird dabei gerne außer Acht gelassen. Gerade die aktuelle Regierung wird diesbezüglich geprügelt, was das Zeug hält und da sind sich auch die Oppositionsparteien nicht zu schade.
Aber eigentlich wissen wir längst, dass es kein grenzenloses Wachstum geben kann. Schließlich leben auf einer Kugel. Nur gibt es keine Ansätze, das in einer neuen Wirtschaftspolitik umzusetzen. Eine ist klar, ein völlig neues System, das wäre Irrsinn, denn in unserer Situation können wir kein Experiment mit unsicherem Ausgang machen. Also muss das aktuelle System so angepasst werden, dass es zukunftsfähig ist. Das Prinzip "immer mehr" passt aber da gar nicht. Es muss in Richtung Kreislaufwirtschaft gehen und was nicht Kreislauf ist, muss extrem teuer werden.
Schon erstaunlich, dass man zur Konsolidierung des deutschen Haushalts, den Landwirten die Dieselbeihilfen streicht und gleichzeitig Kerosin steuerfrei bleibt. Ebenso erstaunlich, dass die Protestlandwirte darauf nicht hinweisen. Aber die protestieren ja eigentlich nur aufgrund ihrer Gesamtsituation, die sie - wohlgemerkt - selber herbeigeführt haben. Ich erinnere mich noch an die Ostbayerischen Milchwerke mit Sitz in Passau. Da hatte der einzelne Landwirt noch ein Mitspracherecht. Bei Goldsteig etc. ist das nicht mal theoretisch der Fall. Die Bauern haben sich ihre Sklaventreiber selbst erschaffen und nun kommen sie aus der Kiste nicht mehr raus. Sind darüber hinaus hoch verschuldet, was ihren Aktionsspielraum maximal einengt. Bravo! Das habt ihr wirklich gut hingekriegt.
Aber die Bauern wählen CSU, denn etwas anderes kennen sie nicht und immerhin sind sie mit ihrer CSU dahin gekommen, wo sie jetzt sind. Sie haben geglaubt, dass eine höhere Produktion automatisch höhere Gewinne bedeutet und glaubten nicht an die Gesetze des Marktes. Sie haben es den Landwirtschaftsämtern geglaubt, dass sie wachsen oder weichen müssen. Gut geht es mittlerweile nur mehr den Gewichenen und die Politiker, die das verbrochen haben sind längst in Politikrente und können nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Und nun haben wir ein Bündnis Sahra Wagenknecht, das eine rosige Zukunft verspricht. Ein bisserl zu denken müsste schon die Sympathie der Wagenknecht zu Putin geben. Aber spielt das heute überhaupt noch eine Rolle? Natürlich tut es das. Wer Putin das Wort redet, ist für den Untergang der Ukrainer und stärkt damit all jene, die meinen aufgrund ihrer militärischer Macht andere Staaten überfallen zu können. Dagegen lohnt es sich schon aufzubegehren und sei es nur mit Waffenlieferungen.