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Hinterfotzing

Schnee! Wo bleibst du?

Viele Gründe für die Verweigerung des Glaubens an den Klimawandel

Seltener ist er geworden, der Schnee in Hinterfotzing und weniger, manchmal auch komischer. So heute, wo keiner kam, der vorhandene aber ziemlich störrisch wurde. Keineswegs schneefräsenfreundlich und schaufeln mochte man ihn auch nicht. Extrem außergewöhnlicher und seltener Schnee. Als müsste das Wetter auch einen Missbrauchsskandal verleugnen. Aber warum sollte es das tun? Was kann das Wetter dafür, dass wir es seit Generationen misshandeln? Da ist das Wetter schon ein bisschen naiv, denn als Missbrauchsopfer muss es sich doch nicht schämen. Aber wer gibt schon gerne zu, missbraucht worden zu sein? Und welche psychischen Störungen ruft Permamissbrauch hervor? Auch hat das Wetter keinerlei Anlaufstellen für seinen Missbrauch. Freilich könnte man sagen: Das Wetteramt! Aber das Wetteramt stellt nur fest, wie das Wetter ist und das es sich verändert. Beschwerden seitens des Wetters nimmt es nicht entgegen. Während die katholische Kirche nicht mehr ein und aus weiß, ist beim Wetter noch nicht mal ansatzweise Besserung in Sicht. Nach wie vor wird es täglich missbraucht und es scheint der Menschheit nicht zu gelingen, sich selbst zu zügeln. Jedes Jahr bedauert man auf's Neue, dass man die Klimaziele leider nicht erreichen werde. Einmal ist es Corona, ein andermal vielleicht ein Krieg, den man leider nicht vermeiden konnte, aber finanzieren muss. Wen wundert's da, dass das Wetter in eine psychische Krise gerät. Wer steht schon gern auf Rang vier oder sechs, wenn auch eins zu haben wäre? Es gibt ausreichende Gründe, warum das Wetter nicht gerettet werden kann und sie sind allesamt glaubhaft. 

Die einschlägigen Augenzeugen wurden allesamt befragt, ob sie Wettermissbrauch beobachtet haben. Keiner hat was gesehen, nicht einen einzigen Wettersünder, denn jegliche Misshandlung des Wetters verlief innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Jeder Missbrauch war legal und legitim. Und die paar wenigen, die außerhalb des Erlaubten passierten wurden vertuscht, um das Ansehen der Menschheit nicht zu beschmutzen. Denn die Menschheit ist die Krone der Schöpfung, praktisch das Meisterstück Gottes. Gottes Ebenbild auf Erden. Und was bitteschön könnte ein Ebenbild Gottes falsch machen? Da müsste man ja Gott eine fehlerhafte Schöpfung unterstellen. Unerhört. Passiert es aber trotzdem, muss es vertuscht werden, damit das niemand erfährt, am wenigsten Gott und damit da ja keine Kritik auf Gott zurückfallen kann.

Trotzdem war der Schnee in Hinterfotzing heute ziemlich komisch und vor allem absolut zu wenig. Das ist bedenklich. Aber wer bedenkt? Wer in Hinterfotzing hat ernsthaft schon mal in Erwägung gezogen, sein Verhalten zu ändern? Nicht mehr jeden Meter mit dem Auto zu fahren. Und wenn, dann mit einem Auto, das weniger schadet. Nicht mehr nach Sonstwohin in Urlaub zu fliegen, nur damit man dort war. Die Heizung ein bisschen zurückdrehen. Den Konsum zu beschränken. Und was man da sonst noch alles machen könnte. Aber niemand bring sein eigenes Handeln mit dem komischen und wenigen Schnee in Verbindung. "Freilich muss man das Wetter ändern, aber da muss man oben anfangen und nicht unten." So sagen sie und machen ihr Kreuz bei Parteien, die garantiert nicht oben anfangen. Die einmalig Bäume umarmen und das war's mit Wetterrettung. Nein, man muss schon unten anfangen, den unten sind die meisten und wenn die meisten was ändern, dann ändert sich viel.

Zähl den Hiasl!

Über den Abbildungswettbewerb unter Bürgermeistern

Der eine macht's ohne Proteste, der andere mit, der eine macht einen Wettbewerb draus, der andere bezieht Prügl. Natürlich stellt sich zunächst mal die Frage nach dem Warum. Aber die ist einfach zu beantworten. Weil die Abgebildeten den festen Glauben haben, dass der einfache Wähler (und derer gibt es viele) auf diese plumpe Vorspiegelung vom fleißigen Bürgermeister hereinfallen wird und in wenigen Jahren nichts anderes im Sinn haben wird, als dem Multiplizierten seine Stimme zu geben. Natürlich funktioniert das, also zumindest beim einfach gestrickten Wähler. Wobei das eigentlich gar nicht nötig wäre, denn der einfache Wähler, der Homo Stupidus, kennt eh nur eine Partei und deren Feinde und diese Feinde sind auch seine Feinde, weil das schon seit Generationen so war. Freilich die AfD, die wählt der einfache Wähler schon, weil die war ja mal Teil der Partei, also der richtigen. Die vertritt immerhin noch die Ansichten, die einmal die Partei vertreten hat, also zu der Zeit, wo sie eigentlich noch keine Parteiprogramm hatte, außer gegen die Sozi. Ja gegen die Sozi, das war klar und die Grünen gab es da sowieso noch nicht, insofern wählt der einfache Wähler die auch heute noch nicht, weil das überhaupt erst nach Generationen möglich wäre und bei den Grünen überhaupt nicht. Bei der AfD weiß man wenigstens, dass sie die früheren Werte der richtigen Partei vertreten, also kann man sie wählen. So funktioniert halt Kommunalpolitik mit den Wählern der Gattung Homo Stupidus. Die musst du nicht davon überzeugen, dass du in der richtigen Partei bist, sondern nur, dass du immer für sie da bist. Von der Geburt bis zum letzten runden Geburtstag. Immer kommen sie und immer mit Bild. Du musst wissen, dass die meisten einfachen Wähler zwar vielleicht lesen können, langsam halt und einfache Texte, aber Bilder schauen sie gern an und wenn das Bild den Eindruck vermittelt, dass du als Bürgermeister praktisch immer im Einsatz bist, bei Tag und bei Nacht, aber von deiner Nachtaktivität gibt es halt keine Bilder, weil Fotografieren Licht braucht, aber sie wählen dich und darum geht es doch. Freilich gibt es auch Menschen, die mit Komplexen zu kämpfen haben. Sei es das Aussehen oder die Schulbildung. Beim Aussehen ist es recht einfach: Am Ende wird jeder mehr oder weniger greislich. Fehlende Schulbildung aber haftet an dir wie ein Makel. "Was; kein Gymnasium? Wie primitiv! Und nicht mal die Realschule? Das ist ja zum Verzweifeln!" Da gab es mal einen, der kaufte sich das Buch "Latein für Angeber", nun ja, wer das nötig hat, der soll das tun. Ist halt trotzdem peinlich, wenn man lateinische Sprüche verwendet und den Sinn nicht kennt. Wer Schulbildung vermisst, der hat heute alle Möglichkeiten der Welt. Ein Zeugnis, welches ein Datum trägt, dass sich heutige Kinder gar nicht vorstellen können, das bezeugt gar nichts mehr. Schulabschluss war früher. Heute dauert die Schule das ganze Leben lang. Aber auch das musst du erst begreifen. Erst dann wirst du dich für deinen Hauptschulabschluss nicht mehr schämen und dich nicht mit "Absolvent der Mittelschule" darum herum mogeln. Aber zunächst wird das Resultat der Abbildungswut der Oberprotagonisten in Bürgerblättern interessant, das sich im nächsten Wahlergebnis von Hinterfotzing und Scherblzell widerspiegeln wird. Drum: Zähl den Hiasl! Er freut sich.

Wind in Geröllheim

Ist der zehnfache Horst noch zu retten?

Es ist schon ein Dilemma, mit dieser Windenergie. Da wären geeignete Standorte da und der Wind bläst auch ordentlich, also könnten Windräder gebaut werden. Aber dann kommt Gegenwind und man beruft sich auf den zehnfachen Horst als unüberwindbare Abstandsregel. Aber der Horst ist nicht mehr im Amt und damit braucht es auch die Zehnhorstregelung nicht mehr. Er hatte es ja gerne mit Grenzen. Obergrenzen bei Flüchtlingen, das war auch so ein Ding. Freilich braucht es eine Obergrenze für Menschlichkeit, vor allem bei einer Partei, die sich christlich nennt. Da muss man aufpassen, dass da nicht auf einmal jemand diese Christlichkeit einfordert. Natürlich ist eine CSU gläubig. Ja was glaubst denn du? In jedes Klassenzimmer und jeden Gerichtssaal und jedes Rathaus muss ein Gekreuzigter, damit alle wissen, was einem blühen kann, wenn man der Macht widerspricht.

Der Leistungs-Wahl-Versatz

Gut, die Macht ist am Bröckeln. 35% würde die CSU bei einer Landtagswahl zur Zeit ergattern. Das entspricht bei weitem nicht der Leistung. Aber in Bayern dauert halt Umdenken von jeher länger und bis der bayerische Wähler fertig umgedacht hat können schon mal ein paar Jahrzehnte vergehen. Wir haben es praktisch mit einem Leistung-Wahl-Versatz zu tun. Der klassische CSU-Wähler wird erst in zehn bis fünfzehn Jahren auf die heutige Politik reagieren. Selbst wenn die CSU im Jahr 2037 eine ausgezeichnete Politik machen würde, was aus heutiger Sicht nicht vorstellbar ist, da würde der CSU-Wähler der Partei die versemmelte Coronapolitik unter die Nase reiben. Dieser Versatz hat etwas mit dem Sickerungsverhalten von CSU-Hirnen zu tun. Bei einem normalen Hirn dauert das Einsickern von Informationen oft nur wenige Wochen. Da aber das CSU-Hirn eine Informationsstoppmembran hat, dringen Informationen zunächst nur über den Bayernkurier ein und sehr langsam über andere Informationskanäle. Diese Membran wurde durch das C ausgebildet, das ja die christliche und hier vor allem die katholische Kirche seit Jahrhunderten vor Veränderungen und Umdenken schützt.

Grüner Druck

Nun könnte aber die Zehnhorstregelung durch höheres Recht obsolet werden. Wenn da nämlich so ein grüner Minister dem Horstabservierer in München einen Amtsbesuch abstattet, dann wurden da vermutlich Themen verhandelt, die im Telefon keinen Platz hatten. Kann schon sein, dass Ministergrün den bayerischen Hausherren an seine Aussagen zur Ergrünung der CSU erinnerte, die einem Herrn Kreuzer gar nicht grün waren. Jedenfalls sticht der Ober den Unter, nicht nur in Bayern. Insofern hat der Horstabservierer nur die Chance, eiligst in die Gänge zu kommen, sonst wird er bei diesem Thema entmachtet. Und dann stehen sie oben, die Windräder auf den Bergen um Geröllheim. Der dortige Widerstand hat ja schon radikale Ansätze. Was man da alles wissen will, das will man von keinem anderen Bauvorhaben auch nur ansatzweise erfahren. So ist das halt, wenn man den Egoismus übertreibt. Wenn die Vernunft im Sumpf der Unvernunft zu versinken droht, dann kann sie halt nur noch von höherer Stelle gerettet werden. Aber selbst wenn das über die Köpfe der Geröllheimer hinweg entschieden wird, werden viele Jahre ins Land ziehen, bis der Sumpf der Unvernunft wieder trocken wird. Mittlerweile weiß man ja, wie wertvoll Sümpfe für unser Klima sind, aber dieser Sumpf ist ein Klimakiller. Im Endeffekt könnte man den Geröllheimer Gegenwind perfekt nutzen, weil ja Windräder in jede Richtung gedreht werden können, also auch in Richtung des Gegenwinds, egal woher er weht.

Hochdienen und Kuschen

Warum das Dilemma bei der CSU systematisch ist

Warst du schon mal in einer CSU-Fraktion? Also in einer regierenden, sagen wir mal in einem Gemeinderat? Ja dann weißt du es eh, dass deine Meinung die des Bürgermeisters zu sein hat. Das ist relativ einfach, denn entweder sagt der dir nicht alles, was du wissen müsstest und dann kuschst du, weil du lang nicht so viel weist, wie dein Bürgermeister, oder aber der Bürgermeister schwört dich mit deinen Kolleg*innen auf seine Meinung ein. Denn wenn CSU-Bürgermeister eines nicht können, dann ist es Meinungsvielfalt. Sei es, weil sie zu unbeweglich sind oder weil ihnen die andere Meinung nicht ins Konzept passt. Ich kann da ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, weil ich mich in meiner aktiven Zeit als CSU-Gemeinderat von Hinterfotzing (es war nur eine Periode, also CSU, daher hoffe ich, der Herrgott wird mir das einmal verzeihen) während der Sitzung eine Frage zum Thema stellte. Ja was glaubst du, wie mich der Bürgermeister anschließend ins Gebet nahm und dass solche Fragen gefälligst in der Fraktionssitzung zu stellen sind. "Ja", meinte ich dann, "aber da hast du uns nicht alles gesagt". Das spiele überhaupt keine Rolle, deshalb gibt es ja die Fraktionssitzung, dass alle wie ein Mann (damals gab es im Gemeinderat von Hinterfotzing keine CSU-Frau) hinter ihm stehen. Da war mir schon klar, dass ich beim Verbleib in der CSU meinen Platz im Paradies, so ich ihn überhaupt bekomme, auf's Spiel setze. Aber deshalb verließ ich die CSU nicht, das hatte schon auch mit Gewissen zu tun und ich habe eins. Innerhalb der CSU ist es absolut praktisch, wenn man gewissenlos ist und auch bei schrecklicher Faktenlage kuschen kann, sprich: mitstimmen!

Der Ober sticht den Unter

Und zwar nicht nur beim Schafkopfen. Wenn du als Unter was werden willst, dann musst du dem Ober schmieren. Ein Wenz ist da ganz verkehrt. Denn die Ober auszuschalten, das funktioniert nur beim Schafkopfen. Wenn zum Beispiel ein Ober den Verdacht hat, dass in Hinterhinterfotzing eine verbotene Party ist, dann wirst du - zu Befehl - als Unter dort aufmarschieren und deiner Parteipflicht folgend Augen und Ohren spitzend Bericht erstatten. Im günstigsten Fall stellst du dich halt dabei dumm an. Hauptsache du gehorchst ohne Widerspruch, weil sonst hast du deine Aufstiegsmöglichkeiten verwirkt und wirst nie ein Ober. Wer Ober werden will, muss dienen. Da fängst du mit Plakataufhängen an, leistet Spitzeldienste, stimmst immer mit dem Ober, auch wenn es dir dabei den Magen noch so oft umdreht. Irgendwann bekommst du den Listenplatz, auf dem man eine Chance hat. Oder du wirst Geschäftsstellenleiter und kuschst von früh bis spät und bei Tag und Nacht. Irgendwann bekommst du deinen Listenplatz und du bist drin. Dann musst du halt fleißig Weiterkuschen und Weiterbespitzeln und weiter Plakatieren und eifrig Mitstimmen. Und wenn du es dann geschafft hast und einen Posten erklettert hast, der dein Gesicht strahlen lässt, dem du allerdings in keinster Weise gewachsen bist, dann musst du Glück haben, dass die über dir, also die Ober keinen Mist bauen, sonst bist du weg, ein Bauernopfer. Mit einem gewissen Potential an Bauernschläue kannst du dich dann vielleicht auf einen Landratsposten abseilen. Aber je höher umso schwieriger. Hast du es auf einen Ministersessel geschafft, dann ist die Luft dünn, auch unter dir, dann fällst du weit. Oder aber sie schicken dich nach Brüssel. Das funktioniert aber nur, wenn du immer systemtreu warst. Also kein Selbstentscheider, sondern Ober-Meinungsbefolger und -verbreiter und wenn du dich beliebt gemacht hast, da ein kleiner Zusatzdienst, dort eine Sonderleistung,  wertvolle Geheimnisse sind auch extrem gut, also solche mit Sprengkraft.

Wenn der Ober gestochen wird

Bei allem, was du an Sauereien für deinen Aufstieg tun kannst, brauchst du doch immer die Loyalität des Obers. Was aber, wenn der gestochen wird. Angenommen dein Ober ist der Schwarzober und dann kommt der Grünober daher und sticht ihn. Mein Lieber, jetzt bist du ganz schön angeschmiert und relativ hilflos. Was machst du als schwarzer Unter nun, wenn du bei deinem Ober nicht mehr unterstehen kannst? Jetzt kannst du nur die Flucht nach vorne antreten. Du nimmst den Platz deines Obers ein, aber du hast leider keine Ahnung. Denn alles was du jemals zu sagen hattest, waren Worte, die dein Ober dir eingebrannt hat. Wenn der Ober ein Befürworter von Atomenergie war, dann warst du das auch und sogar vehementer. Wenn dein Ober gegen Tempo 130 war, dann hattest du alle seine Argumente parat. Aber du weist eigentlich nichts über Atomenergie und auch nichts über die Auswirkungen von Tempolimits. Du hast dich da voll und ganz auf deinen Ober verlassen, aber dein Ober ist jetzt nicht mehr verfügbar. Ein Konzern hat ihn eingestellt, gut dotiert, der Verbindungen wegen. Weil er weiß, wie man Politiker dazu bringt Konzerninteressen über die Bürgerinteressen zu stellen.

Die große Ohnmacht

Wie konnte der Wähler das tun? Wie konnte der Wähler ein System, das lief wie geschmiert, und zwar kräftig, einfach abwählen? Und wie soll eine Partei, die kein anderes System kennt, als die absolute Meinungsdiktatur, die keine Quereinsteiger zulässt und beim Unter höchstens die vom Ober kopierte Meinung haben will, am liebsten aber gar keine, wie soll diese Partei von unten aufgebaut werden? Ein Dilemma. Ein großes Dilemma, ja eigentlich eine Ohnmacht. Noch werden von der Hanns-Seidel-Stiftung keine Kurse für Selberdenken angeboten. Sie werden kommen, sonst muss die Partei gehen. Aber es wird ein langer, ein schwerer Weg. Viele Unter werden in den Selberdenkkursen durchfallen. Denken kann man nicht einfach lernen, das braucht jahrelange Übung und vor allem auch ein geeignetes Organ. Das scheint bei sehr vielen Untern verkümmert. Wie so vieles, das nicht genutzt wird, verkümmert auch ein Hirn. Aber zur CSU gehört ja auch der CSU-Wähler, respektive die CSU-Wählerin. Eine resistente, aber ebenfalls aussterbende Art. Empörenderweise geben sich viele Wähler nicht mehr mit Bierzeltwinken und Bierzeltparolen zufrieden. Es soll sogar Wähler geben, die sich für Politik interessieren und ihre Entscheidung an Wahlprogrammen orientieren. Dabei sollten sich doch gerade die in der Partei hoch dienen, keine dummen Fragen stellen, sondern Plakate aufhängen und das Denken bitteschön den Obern überlassen, die das können. Aber warum begreift der dumme Wähler das nicht?

 

Wo jetzt Vernunft her nehmen

Über die Folgen versäumten Nachdenkens

Ganz Deutschland wird jetzt Windland! Ganz Deutschland? Nein! In Geröllheim wird es keine Windräder geben. Geröllheim hat zwar mal ein Sondergebiet für Windräder ausgewiesen, aber dann kam die Erkenntnis, dass in einem Sondergebiet für Windräder eventuell tatsächlich Windräder gebaut werden könnten und ehe man sich's versah kam da eine Firma, die sich das vornahm. Groß war die Aufregung und natürlich wurde schnell Infraschall entdeckt und erschlagene Vögel und seltene Arten und der Verlust der Heimat. Dann entstand Widerstand und der schaffte es sogar in den Dorfrat und will nun alle Bürger befragen, ob sie solch ein heimatzerstörerisches Projekt nicht doch besser verhindern möchten. Man muss nämlich wissen, dass in Geröllheim der Strom schon immer aus der Steckdose kam und nicht aus Windrädern. Aber das kann böse enden, denn die Firma hat sich auf das Sondergebiet verlassen und Geld für dies und jenes und Windmessungen ausgegeben, das will sie sicher wieder zurück haben, wenn jetzt die Geröllheimer eine rote Karte zeigen. Man muss wissen, dass in Geröllheim auch weiterhin Strom aus der Steckdose kommt, also auch ohne Windräder. Aber siehst du, so einfach ist Unvernunft. Da muss man nicht erst ein Volk damit infizieren, die Unvernunft ist schon da und Unvernunft ist unheimlich resistent und weit verbreitet.

Kläranlagenblick

Denn siehst du, kein Mensch käme auf die Idee, ein Baugebiet in die Nähe einer Kläranlage zu bauen. Also kein normaler Mensch, denn Kläranlagen stinken nun mal so ab und an. Da können sie gar nichts dafür. Je nach Wetter machen sie das stärker oder schwächer. Da magst du jetzt die Nase rümpfen, aber das hilft nichts. Kläranlagen sind wichtig, auch wenn sie stinken. Ja was glaubst du, wie unsere Bäche und Flüsse ohne Kläranlagen ausschauen würden. Ich war kürzlich in Rom und da fließt der Tiber durch und genau so stelle ich mir Flüsse ohne Kläranlage vor. Kläranlagen stinken nun mal, das kann man nicht ändern. Wenn dann in Riechweite einer Kläranlage ein Baugebiet ausgewiesen wird, dann hat das schon ein Gschmäckle, weil auf so eine Idee musst du erst mal kommen. Ein Kläranlagen-Gschmäckle, das ist nicht wie Infraschall, das gibt es nämlich tatsächlich. Insofern wäre es schon ehrlich, wenn man so ein Baugebiet auch "Kläranlagenblick" nennen würde. Aber in Hinterfotzing laufen die Uhren anders. Da werden Baugebiete nicht nach Vernunft ausgewiesen, sondern nach Gusto! Und Gusto ist zwar mit der Korruption nah verwandt aber dann doch etwas ganz anderes. Also Gusto muss nicht unbedingt korrupt sein, freilich, meist ist er es, das muss man schon sehen. Es gibt viele Gründe für Gusto. So kann ein Amtsverzicht durchaus mit Gusto belohnt werden und dann legt man noch ein bisschen Ehre drauf und schon wird ein Baugebiet in unmöglicher Lage möglich. Korruption ist das nicht, denn Korruption ist - nun ja, etwas ganz anderes. 

Hochwasser

Ist ein bisserl wie mit den Hochwasserbaugebieten an der Donau. Freilich wollte jeder Donaubauer seine Überschwemmungswiesen gerne versilbern und dann wurden die Behörden so lange mit Vorwürfen eingeschimpft, bis sie das Handtuch warfen und den Insistierern ihr Baugebiet gaben. Als dann die Donau zum Nachschauen kam, da schrien sie nach Hochwasserschutz. Man sollte sie daran erinnern, dass sie es waren, die Bauen in unmöglichen Lagen forderten. Doch der Mensch vergisst ja schon schnell. Ja was glaubst du, wie schnell ein Mensch eigene Fehler vergessen kann. Drum muss man sie dran erinnern! Und der wirksamste und einzige Hochwasserschutz ist wo anders bauen. Vermutlich auch der billigste. Aber was wird dann aus den versilberten Donaugründen? Ja, das will keiner mehr wissen, dass das mal und warum das mal Donaugründe waren. Und siehst du, mit dem Baugebiet Kläranlagenblick wird es genau so laufen. Es wird ihnen stinken. Aber glaubst du, dass jemand daraus lernt? Natürlich nicht, das nächste Gustostückerl kommt bestimmt. Immerhin hat ja Deutschland im internationalen Korruptionsranking beachtlich aufgeholt. Da will auch der ländliche Raum profitieren.

Schwein gehabt

Jetzt auch als Organspender

Ich kann's ja nicht mehr hören, dieses ganze Geschrei gegen Impfen. Ja freilich, wenn sie auf die maledingsverdeiten Inseln wollen, da ist ihnen jede Impfung recht, wenn sie nur in den Flieger dürfen. Aber kaum geht es um eine Impfung, von der vielleicht andere profitieren, da erfinden sie alle unmöglichen Teufel und malen sie auch gleich an die Wand.

Gestern wurde ein Amerikaner vorgestellt, dem sie ein Schweineherz eingepflanzt haben. Natürlich kein normales aus der Großmästerei, es war schon ein besonderes, eins mit Spenderqualitäten. Da haben Sie auch ein bisschen dran rumgeschraubt, will sagen rumgenmanipuliert. Wachsen soll es beim Empfänger nicht mehr, das Blut soll nicht klumpen und noch so ein paar Feinheiten. Nichts gelesen habe ich allerdings über die Verhinderung von Rüsselbildung und das habe ich mir gleich beim Blick auf das Foto gedacht, dass der schon erkennbar ist. Aber mei, zum Fressen taugt er.

Ob es aber tatsächlich das erste Tierorgan war, das man verpflanzt hat? Wurden da nicht auch schon viele andere Organe vom Tier zum Menschen transplantiert? Vielleicht sogar heimlich? Wäre es nicht durchaus eine Erklärung für die vielen Impfverweigerer, dass man ihnen heimlich ein Affenhirn implantiert hat. Vielleicht sollten wir unsere renitenten Mitmenschen etwas genauer unter die Lupe nehmen. Essen sie mehr Bananen als gewöhnlich? Können sie besser klettern? Insbesondere bei der Nordic Walking Truppe müsste man da genauer hinschauen. Also überall dort wo man eigentlich auf zwei Beinen vorwärts kommen kann und trotzdem Stöcke verwendet werden. Sind das vielleicht alles Affenhirntransplantierte?

Wir wissen es nicht. Es gibt auch ohne Affenhirn genügend Degenerationserscheinungen und was können die armen Affen dafür. Und stell dir vor, wenn denen im Gegenzug das Menschenhirn eingesetzt wurde und es ihnen wie Schuppen von den Augen fällt, dass sie Affen sind. Wenn sie auf einmal Appetit auf Schweinebraten und Bier bekommen, mit zweihundert über die Autobahn rasen und überall dort hinreisen wollen, wo sie aktuell nicht sind. Auffallen müsste dann aber auch, das sich viele Affen gegen Corona impfen lassen wollen und das scheint nicht der Fall. Folglich gab es keinen Hirntausch, sondern nur eine Affenhirnspende.

Jedenfalls gebietet die Vorsicht, niemanden mehr als Affen zu beschimpfen, denn es könnte die Wahrheit sein, höchstens in der Impfwarteschlange.

Die Vergesslichkeit der CSU

Wie man eigene Versäumnisse delegiert

Man darf jetzt nicht vergessen, dass CSU in Hinterfotzing etwas ganz anderes ist, als CSU in Bayern, weil natürlich CSU Hinterfotzing alles richtig macht, zumindest aus Sicht der CSU und du musst dich als Hinterfotzinger CSU auch absolut von der Landes-CSU abgrenzen. Da war doch dieser Scheuer, der einem Blindgänger alle Ehre gemacht hätte. Und ein Herr Dobrindt, bei dem man scheinbar versäumt hat, ihn von der Tatsache der Regierungsbeteiligung zu informieren. Der hat ja scheinbar die Kritik der Regierungsbeschlüsse schon vor den Beschlüssen geschrieben. So nach dem Motto: Ich weiß doch, was die beschließen werden und nachdem wir das in 16 Jahren nicht schafften, kann man nur dagegen sein. Ehrlich gesagt: Schämen wäre die bessere Alternative. Aber sie sinken ja, die Umfragewerte der CSU, wen wunderts. Ausgesprochen ruhig ist es ja um Markus Blume geworden, den Oberarroganti der CSU. Wurde er zum Bauernopfer ausgewählt? Zusammen mit dem Herrn Kreuzer, dem die staatstragende CSU-Diktatur ins Hirn gepierced wurde. Kann gut sein, denn beide gibt es nicht mehr. Oder aber es ist ihnen ihre Arroganz versalzen worden, ausgerechnet von den bayerischen Wählern, als deren ausschließliche Vertretung sie sich verstehen. Oh mei, Demokratie ist nicht einfach und schon gar nicht Sache der CSU und Allmachtsverlust war nie im Programm. Was würde ein FJS dazu sagen und wie soll man ihm einst unter die Augen treten? Selbst in der tiefsten bayerischen Provinz nimmt die AfD der CSU Stimmen ab und die CSU traut sich nicht mal zu sagen, dass das mal ihre Wähler waren, weil sie ihre Vergangenheit verleugnen, weil sie einen FJS zwar als Ikone, nicht aber als Vorbild haben wollen. Einen, der damals rechts von der AfD stand, aber das würde man heute natürlich abstreiten. Doch Wackersdorf ist nun einmal geschehen und es war die CSU, der jedes damals gerade noch erlaubte Mittel recht war, um die Demonstranten zu bekämpfen. Nein, davon will sie heute natürlich nichts mehr wissen. FJS soll makellos in ehren gehalten werden und die CSU ist keine rechte Partei. Aber sie muss von allen gewählt werden, das ist die Bedingung. Bayerm ist die CSU und die CSU ist Bayern, so einfach ist das. Denn würde sich das ändern, ja was glaubst du würde alles an die Oberfläche geschwemmt werden, würde alles an den Tag kommen. Unvorstellbar! Deshalb ist es staatserhaltend wichtig, die CSU an der Allmacht zu halten, schon allein der CSU wegen.

Rauhnächte und ihre Geister

Über die Zeit von Heiligabend bis zum Dreikönigstag

Zwölf Nächte zählen sie, die Rauhnächte, sie beginnen an Heiligabend und enden mit der Nacht vom Dreikönigstag. Es sind schaurige Nächte, in denen die wilde Jagd umgeht, die nächtliche Jagd, das Nochtg'joad. Mit allerlei Schutzmaßnahmen wusste man von Alters her, wie dem Treiben beizukommen sei. Räuchern ist ein sehr probates Mittel. Deshalb werden in der letzten Rauhnacht die Häuser ausgeräuchert, und zwar bis in die letzten Winkel, das nur ja kein böser Geist in seinem Versteck bleiben kann. Die katholische Kirche konnte gar nicht anders, als diese absolut heidnische Häuserweihe in ihre Rituale aufzunehmen und die Menschen dachten sich, dass Weihrauch die Wirkung nicht verschlechtern könne. Dann schrieb man die Buchstaben C M B auf die Türen, was für Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus) steht, ergänzt durch die Jahreszahl und (ganz wichtig) drei Kreuzen, zwei zwischen den Buchstaben, das dritte über dem M.

Caspar, Melchior und Balthasar

Im Volksmund wird CMB oft als Caspar, Melchior und Balthasar interpretiert. Also jene heiligen drei Könige, die sich auf den Weg nach Bethlehem machten, um dem neuen König zu huldigen. Ein Asiat, ein Afrikaner und ein Europäer, so werden die drei klassisch dargestellt und vielerorts flammt Empörung über die Darstellung des Afrikaners auf. Man muss aber auch bedenken, dass die Schöpfer der Krippenfiguren in der Regel weder einen Asiaten, noch einen Afrikaner zu Gesicht bekamen. Die drei waren wohl keine Könige, höchstens Gelehrte, wenn es sie überhaupt gab. Aber diese drei Figuren stehen sinnbildlich für die damals bekannten Erdteile, heute müssten es fünf oder gar sechs sein, nimmt man die Antarktis dazu. Und natürlich waren es ausnahmslos Männer, ist ja immerhin die katholische Kirche, da sucht man Frauen an führender Stelle auch heute vergeblich, damals schon gar, da gab es ja noch keine katholische Kirche. In Bethlehem kam ein kleiner Jude zur Welt, also falls sich das so zugetragen hat mit Bethlehem. Immerhin mussten Josef und Maria auch nur wegen der Geschichte mit David dorthin wandern und dann in einem Stall übernachten, weil der Zimmerermeister Josef sich kein Gasthaus leisten konnte. Also ihr seht schon, da muss man verdammt viele Augen zudrücken, damit die Geschichte ihre Glaubwürdigkeit behält. Über die Notwendigkeit des Heiligen Geistes für die Zeugung wollen wir jetzt gar nicht weiter spekulieren. Das ist ja das schöne am Glauben, dass man nur an das glauben kann, was es nicht gibt. Hat ja wenig Sinn an existente Dinge zu glauben. Kein Mensch würde sagen, "Ich glaube, dass es die Donau gibt", man würde ihn oder sie für verrückt erklären. Ein bisschen leichter ist es schon bei Geistern, deren Existenz kannst du nicht beweisen, aber die Tatsache, dass selbst die katholische Kirche mit viel Rauch und Brimborium Geister aus Häusern vertreibt, zeigt, wie sehr sie an real existierende Geister glaubt.

Nicht fassbar Existentes

Aber nicht alles, was man nicht fassen kann existiert deshalb nicht. Einen Geist kann ich nicht fassen. Existiert er deshalb nicht? Oder nehmen wir das Gute (ich hätte auch das Böse nehmen können), das Gute gibt es und man sieht es vielerorts. Menschen, die gutes tun, die ihre Zeit dafür aufwenden, Flüchtlinge aus dem Mittelmeer zu retten, die gibt es nachweislich, über die wird in den Medien berichtet und damit auch über das Gute, das sie tun. Aber fassbar ist es trotzdem nicht. Man kann Gutes nicht in ein Regal stellen, wie einen Pokal. Gutes gibt es halt. Und manche, die Gutes tun, werden als guter Geist bezeichnet. Aber wer würde einen guten Geist vertreiben. Mit Weihrauch und Brimborium vertreiben wir böse Geister, zumindest hoffen wir das. Aber sehen die Geister das auch so? Kann es sein, dass sich auch gute Geister eine Rauchvergiftung einfangen? Natürlich nicht, davon gehen wir aus, ja müssen wir ausgehen. Daran glauben wir. Gute Geister sind Raucher, die freuen sich über den Rauch. Praktisch der Marlboro-Man der Geisterwelt. Je mehr Rauch umso mehr böse Geister werden vertrieben und umso zufriedener sind die guten, die Kettenrauchergeister. Dann noch etwas Weihwasser verspritzt und du bist in der entbösten Wohnung nur mehr von guten Geistern umgeben. So zumindest ist der Plan einer Häuserweihe in der letzten Rauhnacht.

Rauhnudl raus

Und zum Beweis, dass die bösen Geister draußen sind, kommen die Rauhnudlbettler und fordern mit dem Spruch "Heit is d'Rauhnacht! Wer hat's au'bracht? An oid's Wei is über d'Stiagn owe 'krocha, hat se Bidl und Boandl o'brocha. Rauhnudl raus, Rauhnudl raus! Oder i stich enk a Loch ins Haus." So sehen sie also aus, die vertriebenen bösen Geister und warum wollen sie ein Loch ins Haus stechen? Ja freilich, um wieder hinein zu können. So aber irren sie hungrig umher und hoffen einerseits auf eine Rauhnudl, die in der Regel dem Euro sehr ähnlich sieht oder die Gelegenheit, ein Loch zu stechen, um wieder hinein zu können. Letzteres ist jedoch meines Wissens bisher nie passiert. Deshalb stelle ich mir schon die Frage, woher denn die bösen Geister immer wieder kommen, denn nächstes Jahr werden wir sie wieder vertreiben müssen. Entstehen sie gar in uns? Ist jeder Zwist die Geburtsstunde eines bösen Geistes? Ja, wer weiß das schon. Geben muss es sie jedenfalls, denn sonst könnte sie die katholische Kirche nicht austreiben.

Nachdenken statt Querdenken

Über die Vernichtung des echten Querdenkens

Ja, früher war es ein Lob, wenn man als Querdenker bezeichnet wurde. Als einer, der über den Mainstream hinaus denkt, andere Denkansätze sucht und so andere und vielleicht bessere Wege entdeckt. Querdenken als besondere Denkdisziplin. Aber es ist genau wie mit "wir sind das Volk", das einst die Mauer zu Fall brachte, weil ein Volk sich nicht länger schikanieren und einsperren lassen wollte, auch das wird skandalös missbraucht. Sie sollten sich in Grund und Boden schämen, all jene, die den Ruf nach Freiheit hinaus plärren, um ihre verquere Einstellung zu allem zum Ausdruck bringen, was ihnen gerade nicht passt. Sei es das Impfen, seien es die Einschränkungen oder aber die Angst vor Einwanderung. Dabei führen sie sich auf, wie einst die mit den braunen Hemden. Sie nennen sich Querdenker, dabei sollten sie einfach mal nachdenken. Es mag ja durchaus sein, dass einige Maßnahmen sich im Nachhinein als Unsinn herausstellten. Aber weiß man's vorher? Immerhin haben jene, welche die Maßnahmen verordneten, mit Sicherheit vorher nachgedacht, was man denen, die solche Maßnahmen kritisieren nicht unbedingt unterstellen kann. Zum Kritisieren muss ich nicht viel nachdenken, da reicht es, dass mir das Resultat des Nachdenkens anderer nicht passt. Wenn es wenigstens konstruktive Kritik wäre.

Während Tausende sich ohne zu Denken selber als Querdenker bezeichnen und dann auch noch den einstigen Freiheitsruf für ihre abstrusen Verschwörungstheorien missbrauchen, schließlich irrwitzigen Aktionen gegen den Staat agieren, der auch und sogar sie beschützen will, spätestens dann wird es auch mal Zeit, darauf hinzuweisen, dass die deutliche Mehrheit der Bundesbürger mit den Maßnahmen einverstanden ist. Einverstanden heißt nicht unbedingt, dass es ihnen gefällt. Wer aber beim Thema Impfen der Meinung ist, dass es besser gewesen wäre, niemand hätte sich impfen lassen, der oder die muss von der Realität schon weit entfernt sein. Ob man nun Impfen mag oder nicht, es hilft. Freilich, der Erde wäre es vermutlich schon lieber, wenn sie sich von ein paar Milliarden Menschen befreien könnte. Aber als Mensch sieht man das halt anders. Als Verquerdenker scheinbar nicht. Vermutlich sollten die Denker mehr zu Wort kommen, als diese Verquerdenker. Aber wer am lautesten schreit, wird am lautesten wahrgenommen, ob er und sie nun Recht haben oder Unrecht, so ist das nun mal.

Wenn es aber so weit ist, dass Verquerdenker den Denkern mit Steinen und mehr drohen, dann ist das Maß voll und ich fordere als Denker den Staat auf, mich und damit die Mehrheit der Bürger vor dieser verdummten Brut zu schützen. Wenn einige wenige meinen, sie müssten die Bevölkerung radikalisieren, dann muss man dem mit allen dafür erforderlichen Maßnahmen Einhalt gebieten und die Unruhestifter zur Verantwortung ziehen, dafür haben wir unsere Gesetze. Sie geben dem Staat die Macht, uns vor diesem Mob zu schützen. Es darf auf keinen Fall hingenommen werden, wenn eine radikalisierte Gruppe von Idioten an den Grundpfeilern unserer Demokratie rüttelt. Wir alle sind das Volk!

Woanders

Der ideale Ort zur Lösung der Klimafrage

Hinterfotzing ist eine Bastion des Grünen, aber nicht der Grünen. Wald und Wiesen prägen das Landschaftsbild, alles grün und wenn der Mais wächst, dann sind auch die Äcker grün, denn der Mais ist auch ein prägendes Element der Hinterfotzinger Ergrünung. Aber das Grün sieht oft nur grün aus, ohne es zu sein, denn grün ist nicht Grün. Wenn du zum Beispiel den Mais mit Glyphosat spritzt, dann wird ihm kurzfristig schlecht, aber dann grünt er wieder. Dem Rest der Glyphosatempfänger bleibt schlecht, egal ob Mikroorganismus, Käfer oder sogenanntes Unkraut. Und das Glyphosat kann man mittlerweile in der hintersten Waldlichtung nachweisen, weil der Wind ein Böser ist und das Gift nicht nur auf das benachbarte Biofeld weht, sondern auch in die letzten Winkel. Wo gehobelt wird, da fallen Späne, wird der Roundup-Spritzer sagen, da kann man halt nix machen. Freilich kann man nix machen, wenn man das Spritzen nicht lassen kann und das Spritzen kann man nicht lassen, weil man sonst keinen Mais hat und wenn man keinen Mais hat bekommt man keinen Zuschuss. Insofern wäre es schon deutlich intelligenter, wenn man einen Zuschuss für das Nichtspritzen zahlen würde. Überhaupt für das Nichtvergiften und nicht Errosion begünstigen und nicht Monokulturen und nicht Erdausbeuten an allen Ecken und Enden. Und genau deshalb gibt es in Hinterfotzing keine Grünen nicht, weil nämlich die ganze Misere alternativlos ist. Und die Grünen würden das Gegenteil behaupten und dann wäre der Mais weg und der Maiszuschuss. Und Landwirtschaft ohne Zuschuss (man nennt es da Förderung und das klingt gleich nicht so nach Hartz 4), die Landwirtschaft muss ja gefördert werden. Aber interessant ist das schon, dass sie früher nicht gefördert werden musste, als die Höfe noch klein und zahlreich wurden. Man hat die Bauern da ganz schön hinters Licht geführt, als sie meinten, dass es mit dem Wachsen viel besser würde. Außerdem müssen sie jetzt auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten. Und trotzdem würden nur die Allerwenigsten die Grünen wählen, denn die spinnen. Spinnen ist also auch nur eine Frage des Blickwinkels.

Nehmen wir das benachbarte Geröllheim. Da sollen Windräder auf einen mächtigen Bergrücken. Windräder machen Strom und es gibt wirklich sehr wenige Menschen, die keinen Strom brauchen. Kaum zu glauben, welchen Siegeszug dieser Strom innerhalb von weniger als 70 Jahren hingelegt hat. Von gar nicht da bis unverzichtbar. Und jetzt hat sich in Geröllheim mächtiger Widerstand gegen die Windräder geregt. Man kennt ja die Argumente, allen voran der Infraschall, der nun leider nachweislich gar nicht so stark auftritt, wie man das hinausgewarnt hat. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass die Windradgegner auch Impfgegner sind, denn du brauchst schon ein gerütteltes Maß an Argumentationsresistenz, dass du so einen Fundamentalwiderstand aufrecht erhalten kannst. Wenn dann so ein Windradgegner Stromverbraucher ist, dann wird es pathologisch. Stimmt aber nicht ganz, denn selbstverständlich sind Windradgegner keine Windradgegner, sie sind nur Windradbeiunsgegner. So wie die Stromtrassengegner keine Stromtrassengegner sind sonder lediglich Stromtrassenbeiunsgegner. Darum ist es völlig unverständlich, warum man Windräder nicht einfach woanders baut, ebenso Stromtrassen und Bahntrassen. Das Zauberwort heißt "woanders", warum ist da noch keiner drauf gekommen. Denn keiner hat was dagegen, wenn es woanders gemacht wird. Deshalb sollte man zunächst eine Woanders-Kommission gründen, in der alle ein Mitsprache- und Stimmrecht haben, die für Standorte woanders sind. Diese Kommission bekäme zur Aufgabe ausreichend Standorte woanders zu finden, wo Windräder gebaut werden sollen und Strom- und Bahntrassen und schon wäre das Problem gelöst. Denn ohne Windräder müssen wir uns den Strom woanders kaufen und das würde Temelin freuen und die Franzmänner und ohne Bahntrassen müllen wir das Inntal weiterhin mit Blechlawinen zu und muten den Inntaler den Verkehr zu, den wir auf der Schiene nicht haben wollen.

Immerhin sind wir in der glücklichen Lage, gegen Windräder, Strom- und Bahntrassen protestieren zu können, denn das bedeutet ja, dass das alles gebaut würde. Die Energiewende also gemacht werden könnte und die Verkehrswende. Dass die Klimaerwärmung gestoppt werden könnte, denn die kommt nicht woanders.

 

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