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Arberseebach wird genutzt

Wie weit darf der Mensch die Natur nutzen?

Kürzlich war in der Zeitschrift "Der Bayerwald" ein Aufsatz über die Wasserkraft im Bayerischen Wald eine Zwischenüberschrift meldete "Arberseebach wird genutzt". Mit anderen Worten, der Bach treibt eine Turbine zur Stromerzeugung an. Ähnliches passiert an vielen anderen Orten. Kleinwasseranlagen, die zur Stromerzeugung herangezogen werden. Dass dabei manchmal bis zu 100% des Wassers umgeleitet werden und sich die Tiere im Bach mit Trockenübungen ihre restliche Lebenszeit vertreiben können, ist leider auch traurige Wahrheit. So wanderte ich kürzlich an einem Bach entlang, dessen Wasser komplett durch ein E-Werk sausen muss. Die Steine im verbliebenen Bachbett waren weiß überzogen. Ein Fachmann klärte mich auf, dass das abgestorbene Algen sind. Fische oder Kleingetier war natürlich keins mehr zu finden. Alles wegen ein paar Kilowattstunden Strom. In Bayern liegt der Anteil der Kleinwasserkraft-Anlagen bei der Stromproduktion unter 1,5%. Der Schaden, den diese Anlagen verursachen, dürfte beträchtlich sein.

Grenzenloser Naturverbrauch

Aber so lange Profit dabei herausspringt macht man es halt. Wie man so vieles des Profits wegen macht. Sei es das Ausbringen von Chemikalien jedweder Art, damit die Ernte ertragreicher wird. Oder das Pumpen von Chemikalien in die Erde, um ein bisschen Öl oder Gas herauszupressen, ebenso die Planierung riesiger Flächen, um noch eine Straße für noch mehr Verkehr zu bauen. Es scheint keine Grenzen für den Verbrauch von Natur zu geben. Und wenn ein paar Einsichtige etwas verhindern wollen, dann werden Sie als linksversiffte Grüne beschimpft, die den Fortschritt boykottieren. Als wäre grenzenloser Naturverbrauch mit Fortschritt gleichzusetzen. Ja, für viele Ignoranten ist das gewiss so. Und deshalb sind sie gegen die Widerstandskämpfer. Es gibt dieses tolle Foto "Earthrising", das der Astronaut William Anders am 24. Dezember 1968 aus der Apollo 8 aufgenommen hat. Es zeigt, wie die Erde über dem Mond aufgeht. Die Apollo 8 umkreiste den Mond vier mal. Auf dem Foto sieht man eine wunderschöne und sehr verletzliche Erde.

Ein viel zu großer Fußabdruck

Wir hinterlassen Spuren, viel zu große Spuren. Auf der Erde, in der Erde, in den Meeren und in der Atmosphäre. Durch Ressourcenverbrauch, durch Abgase und durch Zerstörung und Versiegelung von Natur. Wir zerstören damit sukzessive unsere Lebensgrundlage. Wer meint, die sei unerschöpflich, soll sich einmal das Bild "Earthrise" genau und lange anschauen. Nur um unsere Gelüste zu befriedigen nehmen wir ständig mehr von den Ressourcen der Erde in Anspruch, als uns zusteht. Warum? Weil wir es können, weil wir es uns leisten können und weil wir es uns in unserem grenzenlosen Egoismus auch leisten wollen. Unser Fußabdruck ist viel zu groß und wird immer noch größer.

Werden wir umdenken

Es ist eine nette Vorstellung, dass die Menschen mit ein wenig Umdenken viel bewirken könnten. Es passiert nicht, denn die Menschheit besteht überwiegend aus Egoisten. Egoisten können ihr Handeln vortrefflich verteidigen. Dass ja ein Einzelner sowieso nichts ändern kann. Das Totschlagargument schlechthin. Also wird die Erde weiterhin ausgebeutet. Aber in letzter Zeit merken wir immer öfter, dass Dinge passieren, die mit üblichen Erklärungen nicht mehr in Einklang zu bringen sind. Starkregen, Stürme, Trockenzeiten, Hitze, Gletscherschwund, Plastikinseln in den Ozeanen ... Die Liste ließe sich nahezu endlos erweitern. Und das Tragische: Das passiert nicht nur wo anders, sondern zunehmend öfter auch bei uns. Es fällt immer schwerer, das als eine zufällige Anhäufung von Jahrhundertereignissen abzutun, denn die "Zufälle" nehmen rasant zu. Warum wollen wir das nicht begreifen? Ganz einfach: Wir sind zu primitiv gestrickt um theoretische Gefahren ernst zu nehmen. Der Wolf am Waldrand macht uns Angst aber der theoretische Wirbelsturm nicht. 

Es wird teuer

Noch immer machen die Fluggesellschaften mit Billigangeboten ihre Flieger voll und der Staat sieht zu, wie die Blechvögel den Himmel mit Abgasen bereichern, noch dazu steuerfrei. Die Zugfahrt von München nach Berlin wird mit 7% Mehrwertsteuer berechnet, der Flug aber mit 0%. Warum will man das? Warum kann man nach Mallorca für schlappe 100 € fliegen, wogegen ein ICE-Ticket für eine weitaus kürzere Strecke mit 170 € zu Buche schlägt? Aber über Sinnhaftigkeit von Flugreisen zu diskutieren, endet in Sinnlosigkeit. Trotzdem fördert der Staat das Fliegen und leistet der Atmosphäre (in der wir Leben) und dem Klima einen Bärendienst. Aber freilich war man noch niemals in New York und noch niemals auf Hawaii, das wusste schon Udo Jürgens. Es wäre sehr vernünftig, wenn man an vielen Orten noch nie gewesen wäre. Denn weder die Orte profitieren davon, noch die Erde  und wir letztlich auch nicht, weil dadurch unsere Lebensbedingungen immer schwieriger werden und auch teurer. Wer meint, die zu erwartenden Sturmschäden würden durch die Elementarversicherung abgedeckt, bedenkt nicht, dass die Kosten für diese Versicherung aus den Schäden kalkuliert werden, also geht der Trend fleißig nach oben. Es wird teuer.

Die Alternative

Eine Alternativlösung haben wir nicht, denn unser System basiert auf Wirtschaftswachstum. Selbst Stagnation bedeutet Verlust. Ein Rückgang des Brutto-Inlands-Produkts (BIP), also der Gesamtsumme der Wirtschaftsleistung eines Landes, ist gleichbedeutend mit Katastrophe. Selbst nach der Erkenntnis, dass die Welt eine Kugel ist, also nicht wachsen kann und nach dem Betrachten von "Earthrise" und das ist nun schon 57 Jahre her, gibt es keinen Plan, der unsere Lebensgrundlagen erhalten könnte. Ganz im Gegenteil: Der höchst riskante Einsatz von Glyphosat wurde verlängert. Man denkt in Deutschland erneut über Atomkraft und Fracking nach. Und sputet sich, das Bisschen, das die Grünen in den drei Jahren erreicht haben, schnell wieder zu revidieren. Dabei wäre alles ganz einfach. Man müsste lediglich in alles die Umweltschäden einrechnen. Wer durch seinen Konsum die Gefahr von Starkregen begünstigt, soll den zu erwartenden Schaden anteilmäßig bezahlen. Ein Lebensgrundlagenerhaltungaufpreis auf alles. Für Flugreisen, für Kreuzfahrten, für Urlaubsfahren, ebenso aber auch für Geschäftsreisen, für Autos, für Kleidung und auch für Lebensmittel. Das Problem dabei ist nur, dass immer mehr Superreiche es sich trotzdem leisten können. Aber auch das könnte man in den Griff bekommen. Es braucht nur eine Obergrenze für Vermögen.

Saufen oder Nichtsaufen, das ist hier die Frage

Über die Scheinheiligkeit der katholischen Kirche

Damit eine Kirche heute brechend voll ist, braucht es entweder eine größere Naturkatastrophe oder eine höchst empörende Entscheidung. Beides ist kein guter Grund für eine volle Kirche. Aber so ist es geschehen im Steinhauzen. Der Ort liegt unweit von Hinterfotzing, gleich hinter der Hügelkette, auf der schon längst Windräder für grünen Strom sorgen könnten, aber das gefiel den Steinhauzener ebenso wenig wie die Entscheidung des Hirndübler Bischofs, dem der Steinhauzner Pfarrer um ein paar Spuren zu lebhaft gewesen war. Er soll sogar Jugendliche zum Alkohol verleitet haben. Aber das weiß man nur gerüchtehalber, denn mit konkreten Vorwürfen hält sich der Bischof sehr bedeckt. 

Aus der Gerüchteküche

Aber ist es nicht gerade die Gerüchteküche, die mit solchen ominösen Vorwürfen auf Hochtouren beheizt wird? Ob Jugendliche heutzutage einen Priester brauchen, um auf Bier aufmerksam gemacht zu werden? Wobei die Erwähnung von Bier schon wieder eine weitere Hinzuerfindung aus dem bayerischen Traditionshintergrund ist. Nein, die Jugendlichen brauchen keinen Saufanimateur. Es kommt mir eher so vor, dass viele von ihnen vorsichtiger im Umgang mit Alkohol eingestellt sind, als das zu meiner Jugendzeit der Fall war. Und wenn wir jetzt ein weiteres Gerücht aus der Küche ziehen, dass also wirklich Bier von einer Hand in eine Andere gewandert ist, dann stellt sich die Frage, auf welcher Seite Aktion und auf welcher Reaktion zu suchen ist.

Schütten wir zunächst mal alle Unterstellungen zurück in die Gerüchteküche und stellen uns die Frage, warum ein Bischof bei Bier andere Maßstäbe anlegt, als bei Missbrauch. Den sucht man ja Landesweit möglichst zu vertuschen, auch in Hirndübel. Vor allem auch in Hirndübel. Vermutlich sind es ja die Ministranten, die den Priester verführen. Da müsste man mit eisernem Besen kehren, aber weit gefehlt. Vermutlich geht es halt auch darum, die Priesterschaft nicht noch weiter zu reduzieren. Was man bei Bier - eine weitere Gerüchteunterstellung - als unvermeidliche Konsequenz ansieht.

Priesterdichte höher als früher

Außerdem kann man die Priesterdichte durchaus als sehr komfortabel betrachten, stellt man ihre Zahl in Relation zu den Kirchgängern. Vermutlich hat sich da das Verhältnis im Vergleich zu der ach so "guten alten Zeit" sogar verbessert. Wobei in der "guten alten Zeit" sowohl Kinds- als auch Alkoholmissbrauch  an der Tagesordnung wie auch völlig straffrei war. Immerhin waren die Missbraucher ja geweihte, sprich heilige Männer und da kann es doch nicht so schlimm sein, wenn etwas steife Heiligkeit in dich fährt. Das verwindet man doch als Kind innerhalb weniger Jahrzehnte. Also warum so ein Theater draus machen? Das ist doch nichts im Vergleich zu jugendlichem Biergenuss. Da hat der Bischof schon recht und er hat hat ja auch das Recht zu entscheiden, was er will. Wo käme denn die katholische Kirche hin, wenn jetzt dort auch noch die Demokratie ihr Unwesen triebe. Für rechte Tendenzen braucht die Kirche keine Demokratie, die hat sie schon in ihrer DNA.

Mit Kanonen auf Spatzen

Die Steinhauzener sind maximal empört über den Bischof und sammeln fleißig Munition. Ja sogar das Gefolge wollen sie ihm verweigern. Da können die Steinhauzener mit noch so vielen Kanonen anrücken, sie werden nicht mal Spatzen erschießen. Denn wer glaubt, dass er mit demokratischen Kanonen monarchische Palisaden niederschießen kann, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der sitzt krank im Vatikan und selbst wenn er nicht krank wäre, hätte er auf Demokratie keine Lust. Die Situation erinnert ein bisschen an Bauernaufstände und die französische Revolution, wo die Monarchie noch mal einen Sieg davon trug. Und doch ging sie mit ein bisschen Verspätung unter. Einen bewaffneten Aufstand braucht die katholische Kirche nicht zu befürchten, denn die schärfste Waffe liegt im Standesamt und es wird viele vernichtende und teure Federstriche geben, denn gegen die ist die klerikale Monarchie machtlos. Da muss sie ohnmächtig zuschauen. Freilich müsste sie das nicht, wenn sie zu Reformen bereit wäre. Aber das ist sie nicht. Der Kapitän verlässt das sinkende Schiff nicht. Und der Papst geht lieber mit seinen verknöcherten Kardinälen unter, als Ballast über Bord zu werfen, nicht mal den nutzlosesten.

Make Europe great! Wir schaffen das (auch)

Die neue Verlasslosigkeit

Das Gute an der neuen Unwirklichkeit ist vielleicht, dass die Europäer wieder zusammenfinden könnten. Aber zunächst müssen wir aus der Kiste raus. Was nützen uns amerikanische Truppen in Deutschland, wenn wir nicht wissen, ob sie für oder gegen uns sind. Und das kann sich binnen eines Tages sogar mehrmals ändern. Biden war zum Schluss seiner Amtszeit schon ziemlich senil. Trump hat dieses Stadium übersprungen und ist gleich im Alterswahnsinn gelandet. Das wäre jetzt nicht so schlimm, wenn er nicht einen Haufen an Hofschranzen um sich gesammelt hätte, die ihm bei jedem Irrsinn begeistert zujubeln. Und dann haben wir in USA auch noch eine Kirche, die Trump als von Gott gesandt bejubelt. Na, wenn Gott so was sendet, müsste man sofort vom Glauben abfallen und prüfen, ob Gott nicht die Seiten gewechselt hat."Make Amerikas greatest idiot!" Nur "again" passt nicht, denn etwas Vergleichbares gab es in der Amerikanischen Geschichte bisher nicht.

140 Millionen Russen : 450 Millionen Europäer

"Wer soll uns vor dem bösen Russen beschützen, wenn der Ami weg ist?" Na wir halt. Können etwa 450 Millionen Europäer 140 Millionen Russen nicht im Zaum halten? Brauchen wir dazu tatsächlich 340 Millionen Amis? Noch dazu rüstet sich Russland gerade zu Tode, freiwillig, wohlgemerkt. Das gab es zuletzt während des kalten Krieges, an dessen Ende Russland in löchrigen Unterhosen da stand, was uns die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglichte. Nicht viel anders wird es am Ende des Ukraine-Krieges ausschauen, nur brauchen wir kein deutsches Wunder mehr. Eine Wiedervereinigung scheinbar schon, schaut man sich die politische Landschaft an.

Russland hat sehr begrenzte Möglichkeiten. Die Exporte Russlands sind etwa so hoch, wie die von Spanien. Das russische Bruttoinlandsprodukt ist weniger als die Hälfte des deutschen BIP und etwa 1/8 der BIP der EU. Sollte China Russland unterstützen, dann sicher nicht umsonst. Peking weiß, dass Putin einen schlechten Stand hat und wird nicht viel anschreiben lassen. Wir indessen können die Ukraine gewaltig unterstützen. Würden wir in deutsche Rüstungsindustrie investieren, fließt ja viel Geld via Steuern wieder in die Staatshaushalte zurück. Und vielleicht sollten wir zuerst mal die bestellten Falcon F-35 Kampfjets stornieren. Was Trump kann, sollten wir auch können. Regelbruch gegen Regelbruch. So steht es ja in abgewandelter Form auch in der Bibel. Immerhin scheinen die Amis die F-35 von daheim aus abschalten zu können. Nein, wir können Flugzeug, auch Kampfflugzeug. Ich möchte nicht in einem Kampfjet sitzen, dessen Fernbedienung Trump in der Hand hält.

Europäische Konfidenz

Nein, nein! "Make Europe confident again", lasst uns selbstbewusst werden und lassen wir die Cowboys mit ihrem Politclown selber klar kommen, immerhin haben sie ihn gewählt. Wenn dir ein bestelltes Menü nicht schmeckt, kannst du dir ein anderes bestellen, geht leider beim Präsidenten nicht. Da müssten die Amis schon wieder das Capitol stürmen. Vielleicht machen sie das auch, wenn ihnen klar wird, dass ihnen das Kapital in der Geldbörse ausgeht. Die superreiche Elitemannschaft Trumps wird ein bisschen Wirtschaftsschwäche aushalten. Wir brauchen uns von diesen durchgeknallten Muskioten nicht anpöbeln lassen. Man sagt nicht umsonst, dass Genie und Wahnsinn eng beieinander liegen, Musk beweist es. Wenn einer einen Du spielen will, wird er seine Optionen schon gut bedenken. Amerika spielt einen Du, hat aber sehr viele Spatzen in der Hand. Kann gut gehen, aber nur mit viel Glück.

Ein starkes Europa (das ist es, leidet aber an mehreren Phobien), ein einiges Europa (Schmeißt schmarotzende Rüpel wie Orban raus!), das ist sofort neue Weltmacht und verweist die Amis auf Platz, oder, um beim Schafkopf zu bleiben, gibt Contra. Ja, so einfach wäre es, aber auch wir Deutschen haben nicht die erste Garde nach Brüssel geschickt, das ist jetzt unser Klotz am Bein. Wenn man bedenkt wie viele Kleingeister allein die Union dorthin abgeordnet hat. Ist halt so, wie mit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die man halt unterbringen wollte und im Verteidigungsministerium wähnte man sie schön warm gebettet. Falsch gedacht. Ebenso wie in Europa. Wer ein Verteidigungsministerium schwach besetzt, weil man die Armee eh nicht braucht, kann seine Panzer gleich bei Kleinanzeigen reinstellen.

Raus aus der Komfortzone

Wer die EU für eine nette Idee hält, wo man zu schönen Treffs zusammenkommt und selbst nach Jahrzehnten keinen handlungsfähigen Apparat installiert hat, den holt jetzt diese europäische Vereinigung auf dem viel zu kleinen gemeinsamen Nenner ein. Zeit, was zu tun. Zeit für eine Führungsrolle und die muss Deutschland übernehmen. Wer sonst?  Deshalb: Raus aus der Komfortzone! Und dann kann es ein neues, ein starkes Europa geben, mit oder ohne die Orbans.
Make EU great! Wir können's, wir haben ausreichend Möglichkeiten dazu.

Die Maximalverblödung der Wähler

Friedrich Merz - Gewinner des Lügenoskars

Wir erinnern uns: 2023 klagten 197 Unionsabgeordnete erfolgreich gegen die Umschichtung von 60 Milliarden €. Wohlgemerkt "Umschichtung". Die Folge war eine Haushaltskrise und die Streichung vieler Subventionen. Diese Klage kam in einer absoluten Krisenzeit. Der Krieg in der Ukraine tobte auf Hochtouren, eine Energiekrise stand am Himmel, Corona war soeben abgeklungen. Und die Union hat nichts besseres zu tun, als eine Haushaltskrise zu inszenieren. Das nenne ich wahre staatspolitische Verachtung.  

In der Folge mussten zahlreiche Projekte gestrichen werden. Als Beispiel sei hier der Förderung von E-Autos genannt. 60 Milliarden sind schon ein Batzen und da muss man erst mal eine Lösung finden. Aber das war der Union grade Recht und sie drosch auf Robert Habeck ein, der mit dem Scherbenhaufen von Haushalt zurecht kommen musste. Tat er auch. Doch die Union und hier vor allem die CSU in Persona Söder und Dobrindt schlachteten die von ihnen verursachten Probleme weidlich aus. Ampelbashing, insbesondere Grünenbashing und da vor allem Habeckbashing waren an der Tagesordnung. Ein inkompetenter Christian Lindner setzt dann den Schlusspunkt.

Ständig verwiesen Union und FDP auf die Schuldenbremse, von der unser Überleben abzuhängen schien. Sogar im Wahlkampf war die Schuldenbremse bei Union und FDP ein unverrückbares Muss. Und dann, keine zwei Wochen nach der Wahl, wurde sie mehr oder wenig eingemottet und es soll ein neuer Schuldenberg aufgehäuft werden, der alles bisherige in den Schatten stellt. Für recht viel blöder kann man die Wähler nicht halten. And the Lügenoskar goes to Friedrich Merz. 

Man wird sich auf Trump hinausreden, aber Trump war schon vor der Wahl da und so ein inszeniertes Theater, wie die verbale Verprügelung Seleskyjs im Oval Office ließ Friedrich Merz sicher nicht aus irgend einer Wolke fallen. Folglich war alles nur ein miserables, die Wähler verarschendes Schauspiel, bei dem es nur darum ging, die Union an die Macht zu bringen und nicht um Deutschland. "Union first" ist wohl der passende Slogan. Dafür darf man die Wähler auch mal maximal hinter's Licht führen. Man sollte Merz wegen Meineid verklagen, denn nichts anderes war das. Liebe Wähler: Bitte merkt euch das vier Jahre lang! Und nun sollen die Grünen der erforderlichen Grundgesetzänderung zustimmen. Könnte man aus staatspolitischer Verantwortung irgendwie erwarten, hätte nicht Markus Söder am Aschermittwoch auf die Grünen eingedroschen und wäre da nicht die Klage gegen die Umschichtung der 60 Milliarden und das Pochen auf die Schuldenbremse gewesen. Stimmen die Grünen nicht zu, hätten sie allen Grund dazu und dann sollte Söder zur Verantwortung gezogen werden, dieser aufgeblasene Popanz.

Es bleibt zu hoffen, dass die Basis der Union diesen Betrug am Wähler sanktionieren wird. Aber wie es so schön heißt, stirbt die Hoffnung zuletzt, aber sie stirbt. Denn der Unions-Basis sind Lügen leider nicht fremd. Und eins muss man ganz klar erkennen: Wäre die Union in der Situation der Grünen, würde sie der Grundgesetzänderung eine klare Absage erteilen, denn der Union geht es um die Union. Insofern wäre jetzt die beste Zeit für den Kampagnenstart zum Unionbashing. Sie hätte es redlich verdient.

Rambo Zambo

Wie man sich an die Regierung lügt

Wenn ein künftiger Kanzler ankündigt, dass er mit "Rambo Zambo" ans Werk gehen will, dann kann man sich schon über die neue Wortschöpfung freuen, ebenso aber auch darüber wundern, was einer vom Leben versteht, der nicht mal "Ramba Zamba" kennt.

Realitätsferne ist ja in der Politik nichts Neues und damit natürlich bei den Politikern. Da muss man sich nicht wundern. Immerhin lebt man da gerne in einer Blase, die man regelmäßig zur Wahl verlässt und das ist halt im Falle der Bundespolitik nur alle vier Jahre. Außer ein Experiment klappt nicht, wie zuletzt beim Versuch einer Ampelregierung. Kann ja mal passieren. Der Klassiker war natürlich das viel gescholtene Heizungsgesetzt (Gebäude-Energie-Gesetz) übrigens von der großen Koalition auf den Weg gebracht. Natürlich nahmen sich die Grünen dieses Themas sofort und mit zu viel Elan an und dann tat der Kleinste im Bunde der Ampel-Koalition alles in seiner Macht stehende, dieses Gesetz zu boykottieren. Dass es ein Gebäude-Energie-Gesetz braucht, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten. Nur wie man es machen sollte, da waren schon massive handwerkliche Fehler. Verbot von Öl- und Gasheizungen wäre in keiner Form nötig gewesen, aber das war natürlich eine Steilvorlage für die Opposition. Es macht ja wenig Sinn, eine funktionierende Heizung raus zu reißen, immerhin muss man ja auch die Energie berücksichtigen, die für die Herstellung einer neuen Heizung aufgewendet werden muss. Aber die Pferde waren rasch scheu gemacht und der Unsinn schoss in den Himmel. Ist halt so, sind ja alles Menschen und die gibt es nun mal nicht fehlerfrei.

Also wählt man eine Partei, die radikale Ansichten vertritt, damit sich was ändert, ohne zu berücksichtigen, was die Partei eigentlich will. Auf einmal werden Asylanten zum Hauptproblem erhoben. Da erschießen zwei Jäger Menschen aus ihrem Umfeld, das schafft es aber nur ganz kurz in die überregionale Presse und es gibt keine Folgen. Dann rastet ein Asylant aus und es schlägt Wellen, die nicht abebben wollen. Interessant ist dabei, dass die AfD-Hetze dort am besten greift, wo es wenige bis kaum Asylbewerber gibt. Man kann also Angst dort am besten Schüren, wo das Problem nicht auftritt. Schon interessant, vor allem auch, auf welchem Niveau da gejammert wird. Steht etwa der vierte Urlaub im Jahr zur Disposition? Oder muss man beim Zweitwagen mit etwas kleinerem zufrieden sein?

Neulich sprach mich ein Erzieher an, der aus Amerika stammt. "Stell dir mal vor: Ich war gestern beim Arzt und musste nichts bezahlen. Überhaupt nichts!" Wir sehen das als das Selbstverständlichste von der Welt an, aber das ist es nicht. Wir haben eins der besten Gesundheitssysteme der Welt und jammern. Jammern ist so typisch deutsch. Es gäbe durchaus Gründe zum Jammern, so zum Thema Wahlversprechen. Da verklagt eine CSU die Ampelregierung wegen der Umschichtung von 60 Milliarden im Haushalt, wohlgemerkt Umschichtung. Pocht eisern auf die Schuldenbremse und das die Anderen noch nie mit Geld umgehen konnten. Kaum ist die Wahl vorbei, ist man bereit ein 900 Milliarden Loch zu reißen und pfeift auf die Schuldenbremse. Wer den Wähler so belügt, sollte bestraft werden. 

Das ist also das "Rambo Zambo" eines Fritze Merz. "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern!" Ja, deutlicher kann man es nicht beweisen, dass es nicht um die Bundesrepublik Deutschland geht, sonder einzig und allein um die Macht der Partei. Da muss man sich nicht wundern, dass die AfD Zulauf hat. Die lügt zwar auch wie gedruckt, aber bei der weiß man das halt. Ist ein bisschen wie Trump.

Die Prophezeiung der Vergangenheit

Heute hörten wir im Evangelium von Lukas die Geschichte von Epiphanie. Wo wie aus dem Nichts ein greiser Simeon und eine ebenso greise Hannah in der Geschichte erscheinen. Freilich Hannah ist ein streng religiöse Witwe, die sich im Tempel nützlich macht. "Tag und Nacht" behauptet Lukas, na ja, orientalische Übertreibung halt. Bei Simeon schaut das schon anders aus, der muss schon sehr gebildet gewesen sein, detaillierte Kenntnis der Thora gehabt haben und daraus auch seine Schlüsse abgeleitet haben. Dass man ihn vorher nicht kannte ist schon seltsam. Aber es ist erklärlich. Lukas erfand ihn halt erst als Bindeglied vom alten zum neuen Testament, wie auch Hannah. Wie sonst sollte Lukas den Monolog Simeons detailgetreu wiedergeben können. Er hat ihn geschrieben. Lukas legte also lange nach dessen Tod Simeon eine Weissagung in den Mund für eine Zeit die er schon erlebt hatte. Solche Prophezeiungen sind natürlich leicht. Freilich will Lukas damit der Geschichte des Christentums ein Alibi verschaffen. Darüber nachdenken darf man nicht, also nicht zu tief. Denn warum sollte ein strenggläubiger Jude in der Gestalt Jesu das Heil gesehen haben wollen? Welches Heil? Für die Juden war Jesus keine Erlösung. Vielmehr wurde im Jahre 70 ihr größtes Heiligtum, der Tempel von Jerusalem zerstört. Ob dieser greise Simeon sich tatsächlich auf die Geburt des Christentums gefreut haben könnte? Wohl kaum. Aber diese Chance hatte Simeon nicht, weil er sein Leben erst als Greis und etwa 80 Jahre nach seinem Tod erblickte und das auch nur für einen kurzen Auftritt im Tempel von Jerusalem. Insofern hatte er gar keine Gelegenheit, sich über seine Intentionen Gedanken zu machen, außerdem war er damals frisch erfunden. Und was soll ein frisch erfundener Greis sich auch viel Gedanken machen, wenn er eh gleich wieder aus dem Drehbuch verschwindet. Das eigentliche Problem ist, dass die Geschichte dem Christentum 2000 Jahre später dergestalt verkauft, also hätte dieser Simeon tatsächlich von der Geburt bis zum greisen Alter gelebt , ebenso Hannah, der von Lukas eine bescheidenere Rolle zugedacht wurde. Und was weiß man schon, wie viele reale Personen unserer Religionsgeschichte frei erfunden wurden, weil man wieder mal eine Prophezeiung brauchte, die ja jemand prophezeit haben musste. Ja, es ist nicht einfach, wenn man entdeckt, was da alles an Wahrheiten fabuliert wurde. Wenn es aber darum geht, dass wir uns darauf verlassen, nach dem Ende unseres irdischen Daseins in das versprochene Jenseits wechseln zu dürfen, ist es schon gut, wenn das, worauf man sich zu verlassen glaubt, auch glaubhaft und wahrhaft ist.

Was isst der Rassist, wenn nur Döner da ist?

Ganz HInterfotzing ist von Friedlichkeit durchzogen. Ganz HInterfotzing? Nein, denn mitten in diesem friedlichen Ort hat sich ein Neuer angesetzt. Das heißt, angesetzt hat er sich nicht, er hat nur seinen Laden dort. Aber so ganz stimmt das auch nicht, er hat einen leeren Laden dort mit Geschäftigkeit erfüllt und diese Geschäftigkeit wäre an und für sich auch sehr handwerklich bodenständig. Nennen wir ihn Wirrschädel, denn Wirrschädel steht den Affen für Germanistan (AfG) nahe. So nahe, dass er sich sein Hirn von den AfG nach Parteivorgabe zurechtbiegen ließ. Wobei man hier eigentlich "zu rechts biegen" sagen respektive schreiben müsste.

Laut Parteiprogramm, das die AfG während ihrer Zeit auf den Bäumen schrieben, gehört nach Germanistan nur, wer ein Germanistane ist. Also seit Generationen germanistanische Scheiße in den Därmen hat und keinen Döner. Ein Döner kommt dem AfGler nicht in den Darm. Alleine schon des Namens wegen, denn ein germanistanisches Gericht kann auf keinen Fall Döner heißen. Das hört sich eher nach Türkei an und dort gehört er auch hin, der Döner. Und weil nun Wirrschädel seinen Laden neben einem Dönerladen hat und das Hirn auf AfG-Maß gebogen und verkleinert wurde, ist Wirrschädel der Dönerladen natürlich ein riesiger Dorn im Auge. Da hilft es nichts, dass der Dönerladen schon vor ihm da war. Sein AfG-Hirn lässt keinen Döner zu. Der Döner muss weg, dahin, wo er hergekommen ist.

Weil aber die Abschiebung eines Döners keinen dauerhaften Erfolg haben kann, weil sofort ein neuer Döner gemacht wird, muss der ganze Laden weg und Wirrschädel machte sich wutentbrannt und mit schnapsunterlaufener Leber auf den Weg zum Dönerladen, der ein sehr kurzer war. Mit maximaler AfG-Wut im braunen Bauch begann Wirrschädel zu schreien, wie man es in Hinterfotzing seit Ende des zweiten Weltkriegs nicht mehr gehört hat. In bester Parteimanier macht er den Dönerladenbesitzer regelrecht zur Sau und sprach ihm jegliches Recht zum Dasein in Hinterfotzing, respektive Germanistan ab.

Von dem Vorgang gibt es ein Video, dass womöglich vom bedrängten Dönerladenbesitzer stammt. Auf verschlungenen Wegen erreichte es die Redaktion des HInterfotzinger Boten und löste dort blankes Entsetzen aus. In einem Akt der Dorfrettung schrieb die Redaktion eine E-Mail an den Tollwütigen und forderte ihn zur Mäßigung oder zum Gehen auf.

Die Antwort Wirrschädels ließ nicht lange auf sich warten und war nicht nur voller Wut sondern auch gespickt mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern, sodass berechtigte Zweifel aufkamen, ob Wirrschädel der deutschen Sprache in ausreichendem Maße mächtig ist, das von einem Deutschen nach Absolvieren der Schule erwartet werden darf. Wobei es natürlich auch Legastheniker in Wort und Schrift gibt. Und leider auch Menschen, die in der analen Phase hängen blieben und nach wie vor mit Scheiße um sich schmeißen, auch in Wort und Schrift. Gerade die AfG sind ein Sammelbecken für diese eigentlich Bemitleidenswerten.

Dass man diese AfG nicht längst in eine geschlossene Anstalt umgewandelt hat, ist wieder mal so typisch deutsch. Da müssen Gerichte entscheiden, ob die AfG gesichert Kacke am dampfen ist oder nur gequirlte Scheiße. Und dann dürfen die AfG sogar noch als Partei antreten. Wer solche Entscheidungen trifft, der war wohl die meiste Zeit des Lebens im Zoo.

Was dabei herauskommen kann, das sah man in Erfurt. Da saß ein Affe auf dem Sitz des Präsidenten und es bedurfte des Verfassungsgerichts, um ihn von dort zu verscheuchen. Schon ein bisschen lebensuntauglich. Mit einer Banane wäre es einfacher gegangen. Aber es war keine da. Und was macht Wirrschädel, wenn er Hunger hat und kein germanistanischer Wirt auf hat? Ja, was isst der Rassist, wenn nur Döner da ist?

 

Straftäter nach Afghanistan abgeschoben

Die unterschiedliche Gerechtigkeit bei Strafen

Die deutsche Welt jubelt, weil Straftäter nach Afghanistan abgeschoben wurden. Wohlgemerkt vor dem Absitzen ihrer Haftstrafen. Das Volk will es so. Das gleich Volk war sehr konsterniert, als der Tiergartenmörder per Gefangenenaustausch nach Russland reisen durfte, natürlich auch vor Absitzen seiner Haftstrafe. Wo ist der Unterschied? Die einen kamen als Asylsuchende, und verübten in Deutschland Straftaten. Der andere wurde mutmaßlich von Putin als gedungener Mörder.nach Deutschland geschickt. Sprich, zweiterer hat im Rahmen seines Arbeitsverhältnisses seinen Arbeit erledigt. Zumindest wurde er von Putin persönlich und freundlich begrüßt.

Beim Tiergartenmörder hatten die Politiker öffentliches "Bauchweh", die vorzeitige Haftentlassung und Abschiebung der Afghanischen Straftäter wurde ganz ohne Bauchweh beklatscht. Man kann das verstehen. Man kann aber auch den Kopf schütteln, denn mit Gerechtigkeit hat das alles nichts zu tun. Abschieben ja, aber erst nach Absitzen der Strafe. Es kann auch durchaus sein, dass die soeben per 1. Klasse Abgeschobenen schneller wieder da sind, als der Charterflieger.

Muss sich Gerechtigkeit am Populismus orientieren? Denn genau danach sieht es aus. Das Volk schreit, das Volk muss zufrieden gestellt werden, da kann man dann schon mal Haftzeiten verkürzen und einen Charterflieger buchen. So was passiert, wenn Wahlen anstehen, das hat nichts mit dem Gesetz zu tun, sondern ausschließlich mit Anbiederung bei den Wählern. Pfui!

Sieht also so die künftige Politik aus? Dürfen Gesetze gebrochen werden, um dem Pöbel zu gefallen? Genügt es, unbeliebter Ausländer zu sein, damit man seine Haftstrafe per Flug beenden kann? Wird der Ausländerstatus zum Freibrief für Straftaten? Sogar bei Mord? Welches Drohmittel bleibt uns dann gegen Straftaten?

Es sieht mir alles sehr nach Panik und Orientierungslosigkeit aus. Dieser Aktionismus wird den Höhenflug der AfD nicht aufhalten. Da wären viel besser klare Ansagen gefragt und zwar frühzeitig und rechtzeitig und keinesfalls im posttraumatischen Zustand. Aber vielleicht müssen wir in Deutschland Dreier- und Viererkoalitionen erst lernen. Und vielleicht müssen koalitionsunfähige Parteien wie die FDP vom Wähler entsorgt werden. Die Premiere ist jedenfalls vor allem kommunikativ desaströs misslungen.

Demokratur der Wirtschaft

Geld regiert die Welt

Neulich auf der Autobahn A92 bei Landshut. Ich fahre Richtgeschwindigkeit und überhole einen etwas langsamer fahrenden Kleinwagen. Da blendet weit hinter mir ein noch nicht näher erkennbares Fahrzeug auf, schießt in Windeseile auf mich zu, hupt schließlich, als ich auch den vorausfahrenden Wagen überhole, reißt seinen Sportboliden, den ich mittlerweile erkenne zwischen den beiden Fahrzeugen auf der Normalspur auf den Pannenstreifen. Schießt an uns allen vorbei und zieht auf die Normalspur. Zugegeben schon ein krasses Beispiel, aber genauso erlebt. 

Kurze Zeit später auf der A95. Ich fahre mit Tempo 130 Richtung München, da schießen drei Boliden mit deutlich über 200 km/h an mir vorbei. Warum? Weil sie es dürfen. Denen passiert gar nichts, solange nichts passiert. Und warum dürfen sie es? Weil wir nur eine Richtgeschwindigkeit haben und keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Dass so ganz nebenbei bemerkt der Spritverbrauch über 100 km/h drastisch ansteigt und damit der CO2-Ausstoß, das ist den Rasern egal. Bekanntermaßen kann der Einzelne das Klima ja eh nicht retten. 

Angeblich will die Mehrheit der Deutschen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen. Warum bekommt die Mehrheit nicht Recht? Das liegt daran, dass unserer Parteien Spenden annehmen dürfen und wer glaubt, dass Spenden wunschlos übergeben werden, der hat sich seine Naivität eisern bewahrt. Natürlich werden als Gegenleistung für das Parteibakschisch Wünsche erfüllt und die freie Raserei steht ziemlich weit oben auf der Wunschliste.

Man kann also festhalten, dass Parteispender den Wählerwillen nach Lust und Laune hinweg kaufen können. Im Grunde geht es also gar nicht um Wählerstimmen, die man freilich auch haben will, es geht hauptsächlich um Parteispenden, mit denen man die Wähler solange bewirbt, bis man ihre Stimme bekommt. Es gibt für alles eine Hemmschwelle und die muss man halt überspringen, dann geht die Rechnung auf.

Aber das ist keine Korruption, zumindest nicht im strafrechtlichen Sinn. Es ist genauso erlaubt, wie die Raserei auf unseren Autobahnen. Eigentlich müsste das den Bürger zum Rasen bringen. Tut es aber nicht. Im Gegenteil. Wenn die Raserei in Form einer Rallye durch's Land prescht, dann stehen die Bürger, die eigentlich mehrheitlich ein Tempolimit auf Autobahnen wollen, Beifall klatschend an der Rennstrecke, die eben noch eine beschauliche Nebenstraße war. Was willst du mit einem solchen Volk machen?

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